Chemiefabrik in der Riesstraße weicht modernem Gewerbekomplex »88north«

Moosach · Der Gestank hat ein Ende

Riesstraße in Moosach: Wo jahrzehntelang eine Chemiefabrik stand, entsteht nun ein neuer Bürokomplex. Simulation: Hammer AG

Riesstraße in Moosach: Wo jahrzehntelang eine Chemiefabrik stand, entsteht nun ein neuer Bürokomplex. Simulation: Hammer AG

Moosach · Von der stinkenden Chemiefabrik zur feinen Büroadresse: Auf dem ehemaligen Areal der Firma Bärlocher in der Riesstraße in Moosach entsteht ein moderner Gewerbekomplex. Das Projekt nennt sich »88north«, weil die Gebäudeform an zwei liegende Achter erinnert. Das Haus wird für gut 2000 Mitarbeiter Platz bieten, die Fertigstellung von »88north« (Eighty Eight North) ist bis Februar 2014 geplant.

So mancher Bewohner in der Olympia-Pressestadt und im Olympischen Dorf atmet buchstäblich auf: Jahrzehntelang mussten die Anwohner die durch die Chemieproduktion verursachten Abgase ertragen, das hing sehr von der Windrichtung ab. »Manchmal hat es so gestunken, dass es furchtbar war«, erinnert sich der ehemalige Olympiapfarrer Karlheinz Summerer. Man habe damals einen regelrechten Kampf gegen Bärlocher geführt, weiß der heute 78-Jährige zu berichten. Schließlich gab das Unternehmen den Standort in Moosach auf. Das Erdreich wurde saniert, das Grundstück lag jedoch viele Jahre brach. Die Immobilie versank in den Dornröschenschlaf.

Vor ein paar Jahren sollte es endlich losgehen, doch das Vorhaben verzögerte sich. Damals herrschte Konjunkturflaute und die Nachfrage nach Büroflächen war gering. Die Wirtschaft hat sich erholt und offensichtlich rechnet sich der Investor nun gute Vermarktungschancen aus. Realisiert wird das Projekt von den beiden Joint-Venture-Partnern Hammer AG und dem Eigenkapital-Beteiligungsfonds Competo Capital Partners GmbH. »Die Vermarktung läuft nun an, die ersten Mietverträge sind bereits abgeschlossen«, gab die Hammer AG bekannt. Kürzlich erfolgte im Beisein von Oberbürgermeister Christian Ude die feierliche Grundsteinlegung. Die Investoren rechnen mit einer Bauzeit von nur 20 Monaten und einer Fertigstellung bis zum Februar 2014. Dann wird ein weiteres markantes Gebäude dastehen: umgeben vom modernen Berufsschulzentrum an der Riesstraße und vom Gebäude der Zeugen Jehovas am Georg-Brauchle-Ring. Eighty Eight North umfasst mehrere Baukörper in der Form zweier liegender Achter. Zwischen den sechsstöckigen Gebäuden wird es ein niedrigeres samt Dachterrasse geben, auf der sich die Mitarbeiter während der Mittagspause entspannen können. Von da oben wird man aus nächster Nähe den Olympiaturm und die olympischen Bauten sehen, aber auch Münchens höchstes Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring: Uptown München. »88 north« werde sich einerseits durch seine »vorteilhafte Lage« auszeichnen (U-Bahn und Olympia-Einkaufszentrum sind nicht weit), aber auch durch seine Architektur, schwärmen die Investoren vorab.

Das Gebäude verfüge über »zahlreiche innovative Details«, über kurze Wege sowie über eine hervorragende Flächeneffizienz und über ein angenehmes Raumklima. »Wir werden unseren zukünftigen Mietern ein modernes und durchdachtes Gebäude bieten können«, sagt Thomas Schwabenbauer, Projektleiter der Hammer AG. Man wolle so flexibel bauen, dass die kleinsten Einheiten schon ab 280 Quadratmetern vermietet werden können. Insgesamt wird der Büro- und Gewerbekomplex mehr als 40.000 Quadratmeter groß sein. Die Gebäudeform wurde vom angesehenen Hamburger Architekturbüro BRT, Hadi Teherani, entworfen.

Im Stadtteil findet der geplante Neubau Anklang. »Es steckt viel Herzblut dahinter«, lobt Martina Schröpfer (SPD) vom Moosacher Bezirksausschuss. Gremiumschefin Johanna Salzhuber (SPD) freut sich zudem, dass mit dem Projekt an der Riesstraße »eine der letzten Baulücken« im Gewerbegebiet nördlich des Georg-Brauchle-Rings geschlossen werde.

W. Schmidt

Artikel vom 17.07.2012
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