Schultoiletten seien ekelerregend

Milbertshofen · Sanierung dringend notwendig

Die Grundschule an der Torquato-Tasso-Straße in Milbertshofen. Foto: ws

Die Grundschule an der Torquato-Tasso-Straße in Milbertshofen. Foto: ws

Milbertshofen · »Ekel erregend ist kein Ausdruck!« Mit diesen Worten hat Dr. Stefan Wolff vom Elternbeirat der Grundschule an der Torquato-Tasso-Straße in Milbertshofen nun Alarm geschlagen. Die dringend notwendige Sanierung der Schultoiletten durch die Stadt verzögere sich immer wieder.

Die Arbeiten hätten schon in den Herbstferien 2011 erfolgen sollen, seien dann auf die Pfingstferien 2012 verschoben worden – doch wieder ohne Erfolg. »In den derzeit heißen Tagen können die Kinder die Toiletten nicht benützen, weil diese derart ekelerregend stinken, dass es nicht zumutbar ist«, beschwerte sich der Elternsprecher beim Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart. Wolff bat die Stadtteilpolitiker um Unterstützung, damit endlich »annähernd adäquate Verhältnisse« herrschen. Momentan würden die Grundschüler von ihren Lehrern zu den Toiletten der Mittelschule geschickt, die in dem Komplex ebenfalls untergebracht ist. Am Geld könne es ja wohl nicht liegen, vermutet Wolff, Zweiter Vorsitzender des Grundschul-Elternbeirates. Denn der Stadtrat habe doch zusätzliche Mittel zur Sanierung der Schultoiletten in München bereitgestellt.

Adolf Jackermayer (CSU) vom Bezirksausschuss bestätigte dies: Die Stadt München habe im Herbst 2011 »ein millionenschweres Sofortprogramm zur Sanierung von Schul- und Kindergartentoiletten aufgelegt«. Die Stadtviertelvertreter forderten nun parteiübergreifend das Referat für Bildung und Sport auf, das Vorhaben in der Milbertshofener Grundschule mit »besonderer Dringlichkeit« zu behandeln. Die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) verglich den Fall so: Wäre das kein Schulhaus, sondern eine Gaststätte, »dann würde ein verantwortungsvoller Bezirksinspektor die Gastwirtschaft wegen den Toiletten schließen«, sagte die Stadtteilpolitikerin.

Auch CSU-Sprecher Erich Tomsche zeigte keinerlei Verständnis dafür, dass die Verwaltung immer wieder einen Termin für die Toilettensanierung ansetze und diesen dann nicht einhalte: »So kann es nicht weitergehen.« Tomsche warf der Verwaltung »schlampige Arbeitsweise« vor und forderte, dass sich nun eben die Münchner Politiker um die Sanierung der Schultoiletten kümmern müssten. Stadträtin und BA-Mitglied Jutta Koller (Grüne) bat um Verständnis für die Verzögerungen und entgegnete, dass es leider versäumt worden sei, das zuständige Referat für Bildung und Sport zur Bewältigung dieses Sofortprogramms auszubauen. Die neuen Mitarbeiter müssten nun dafür sorgen, dass »der Stau, der da war, abgebaut wird«, sagte Stadträtin Koller. Im Referat für Bildung und Sport bittet man um Verständnis für die Verzögerungen. Aber die Sanierung der Schultoiletten sei eine so umfangreiche und langwierige Maßnahme, die nur in den langen Ferien im Sommer abgewickelt werden könne, erklärte Referatssprecherin Eva-Maria Volland am Dienstag auf Anfrage. Deshalb habe man die Instandsetzung verschieben müssen. Die Mittel für die Maßnahme seien jedoch vorhanden. Die Arbeiten würden nun in diesen Sommerferien erfolgen, versprach Volland.

Artikel vom 17.07.2012
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