FC Alemannia feiert seinen 100. Geburtstag

Harlaching/Ramersdorf/Perlach · Auf die Freundschaft

1968 feierte der FC Alemannia seinen größten Triumph im Spiel um den DFB-Pokal, als sie in Runde 5 die SpVgg Helios besiegten. Foto: VA

1968 feierte der FC Alemannia seinen größten Triumph im Spiel um den DFB-Pokal, als sie in Runde 5 die SpVgg Helios besiegten. Foto: VA

Harlaching/Ramersdorf/Perlach · Der FC Alemannia feiert Ende Juni seinen 100. Geburtstag. Dass es dieser Tage überhaupt etwas zu feiern gibt, verdankt der FC Alemannia dem Engagement des Vereinsvorstandes rund um Herbert Eberlein und dem beherzten Engagement des Bezirksausschusses 18. Gemeinsam hatten diese sich nämlich, als vor rund vier Jahren ihr Vereinsheim abgerissen wurde, das sich in den Kellerräumen der Kindertagesstätte an der Rotbuchenstraße 79 b befand, vehement dafür eingesetzt, dass dem Verein Ersatzräumlichkeiten von der Stadt zur Verfügung gestellt wurden.

»Ohne diesen Einsatz würde es uns wahrscheinlich gar nicht mehr geben«, erklärt der Technische Leiter des FC Alemannia, Karl Sperker. An eine Ersatz-unterkunft während der Bauphase der neuen Kindertagesstätte inklusive Vereinsheim hatte von Seiten der Stadt nämlich niemand im Vorfeld gedacht, erinnert sich Sperker kopfschüttelnd. Aus dem ehemaligen, umgebauten Fahrradkeller zogen die Kicker dann für rund zwei Jahre in einen nahegelegenen Stützpunkt des Städtischen Gartenbauamtes. Seit letzten Herbst sind sie in den neuen Räumlichkeiten der Kindertagesstätte untergebracht, hier wird das Vereinsleben gepflegt, betont der stellvertretende Vorsitzende Heinz Ullrich. Wie wichtig das gesellige Miteinander der Vereinsmitglieder ist, betonen die Vorsitzenden, da der Spielbetrieb aus Platzgründen auf ganz München verteilt stattfinden muss. Da sei es unerlässlich, einen gemeinsamen Anlaufpunkt für die Mitglieder zu haben. Lediglich die Kinder bis zehn Jahre spielen auf dem Kleinfeld an der Rotbuchenstraße, die Erwachsenen und älteren Jugendmannschaften spielen auf der Bezirkssportanlage in der Heinrich-Wieland-Straße, außerdem gibt es Plätze in Trudering und Giesing, die ebenfalls von den Mannschaften des FC Alemannia genutzt werden. »Unser Traum wäre es, in der Nähe des Vereinsheims noch einen Platz zum Trainieren und Spielen dazugewinnen zu können. Die Zerrissenheit der Spielstätten macht das Vereinsleben nicht eben einfacher«, betont Sperker. Dem entgegen setzte man ein freundschaftliches und kameradschaftliches Miteinander, dass die nicht eben ideale Ausgangssituation für die Sportler wieder wettmachen soll. Der Abriss der Kindertagesstätte war aber nicht die einzige Schreckensnachricht, die der Verein im Laufe seiner Geschichte verarbeiten musste. Einen dramatischen Einschnitt mussten die begeisterten Fußballer auch 1976 hinnehmen, als mit dem Bau einer Schulsportanlage in der Rotbuchenstraße das Großfeld für den Verein verloren ging.

Seit diesem Zeitpunkt wird auch in Perlach/Ramersdorf gekickt, berichtet Ullrich. Kurz nach diesem Platzwechsel sank die Zahl der Mitglieder im Kinder- und Jugendbereich beträchtlich. »Anfang der 80er Jahre hatten wir gerade mal noch 20 Kinder und Jugendliche im Verein«, erinnert sich Ullrich voller Schrecken. Dank des enormen Einsatzes unter anderem von Ehrenmitglied Karl Biberger konnten aber die so geschlagenen Lücken wieder aufgefüllt und der Verein am Leben gehalten werden. 2012 zählt der FC Alemannia 220 Kinder und Jugendliche sowie 140 Erwachsene. Während heute die Buben nach Jahrgängen den jeweiligen Mannschaften zugewiesen werden, griff man in den Gründerjahren zu einfacheren Mitteln: »Die Einteilung lautete 1925: über 100 cm Jugend, unter 100 cm Schüler«, steht es in der Chronik zu lesen. Den größten sportlichen Triumph konnte der FC Alemannia 1968 verbuchen, als sie sich beim DFB-Pokal einen Namen als »Pokalschreck« machen konnten. Gegen den Bayernligisten SpVgg Helios gewann man in der 5. Runde mit 2:1, und schied erst in der 6. Runde gegen den BSC Sendling aus. Heute spielt die erste Mannschaft in der Kreisklasse. Auch einen prominenten Fußballer hat der FC Alemannia hervorgebracht. Christian Lell, der aktuell bei Hertha BSC spielt, hat als kleiner Junge in der Rotbuchenstraße das Kicken gelernt, erklärt Sperker nicht ohne Stolz. Auch wenn die Zeiten für den FC Alemannia oft schwierig waren und sind, soll der runde Geburtstag gebührend gefeiert werden. So findet am Freitag, 22. Juni, als Auftakt der Feierlichkeiten ein Spiel der 1. Mannschaft gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern statt. Gespielt wird auf dem Gelände der Sportfreunde in der Säbener Straße 59. Der Anstoß ist um 19.00 Uhr, der Einlass ist bereits ab 18.30 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5 Euro und für Kinder und Jugendliche (bis 16 Jahre) 2 Euro. Der Erlös kommt der Jugendarbeit des Vereins zu Gute.

Feierlichkeiten zum Jubiläum

Die Feierlichkeiten werden am 14. Juli mit einem Festakt zum runden Jubiläum im Pausenhof der Rotbuchenschule fortgesetzt. Los geht es um 13.00 Uhr. Zuvor zeigen die kleinen Kicker von 8.00 bis 12.00 Uhr ebenfalls in der Säbenerstraße 59 bei einem Turnier was sie können. Im Anschluss daran demonstrieren von 12.30 bis 14.15 Uhr die Senioren vom FC Alemannia in einem Spiel gegen die Senioren des FC Bayern München, dass die Liebe zum Fußball auch körperlich jung hält. Anschließend ist ein großer Festakt geplant, bei dem unter anderem Sportstadträtin Verena Dietl sprechen wird. Für das leibliche Wohl und ein buntes Programm für Kinder ist gesorgt. Zum Abschluss werden am 21. und 22. Juli Jugendturniere auf dem Platz in der Rotbuchenstraße ausgetragen. Zu allen Veranstaltungen sind natürlich Gäste ausdrücklich erwünscht, betont Ullrich. hw

Artikel vom 05.06.2012
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