Uneinigkeit bei Erschließung des PEP

Bogenhausen · Bürger gegen Bürger

Michael Hardi präsentierte die Varianten zur Verkehrserschließung des Prinz.-Eugen-Parks	Foto: ikb

Michael Hardi präsentierte die Varianten zur Verkehrserschließung des Prinz.-Eugen-Parks Foto: ikb

Bogenhausen · Die Verkehrserschließung des Prinz-Eugen-Parks (PEP) an der Cosimastraße und die daraus resultierenden Belastungen – Experten kalkulieren mit zusätzlich 9.000 Autofahrten täglich – beunruhigt und bewegt ringsum die Anwohner.

Bei der dritten Informationsrunde mit etwa 250 Besuchern, prallten die Meinungen zu den Lösungsvorschlägen hart aufeinander, bildeten sich zwei Lager. Kurzum: Bürger gegen Bürger. Die Bezirksausschussvorsitzende Angelika Pilz-Strasser, die als Moderatorin fungierte, umriss das grundsätzliche Problem: »Jeder will ein Auto haben, aber keiner den Verkehr vor seiner Haustür«. Dazu kommt: München braucht nichts dringender als Wohnraum, doch die Grundstücke dafür sind rar. Und die verkehrliche Anbindung ist stets difizil.

Die von Michael Hardi vom Planungsreferat jüngst präsentierte und nunmehr von der Behörde favorisierte neunte Variante, »die optimale Lösung, der Planfall I«, sieht im Wagner-Viertel eine »bauliche Sperrung« der Lohengrin- zwischen Wesendonk- und Gralstraße vor wie auch eine Sperrung der Wahnfriedallee zwischen Telramund- und Gralstraße. Die Konsequenz: Der gesamte Verkehr aus und zum PEP fließt über die Cosimastraße. Dazu erfordert erfordert »I« am Knotenpunkt Effner-/Lohengrinstraße vom Föhringer Ring kommend den Bau einer Linksabbiegerspur. Der Knackpunkt dieser Idee: Mehr Autos auf der Cosimastraße – etwa 3.000 Fahrten pro Tag auf 16.700 bis 21.600 Autos je nach Abschnitt, was laut Hardi »hinzunehmen wäre« und andererseits im Wagner-Quartier »in weiten Bereichen weniger Verkehr, sogar weniger Verkehr als heute bedeuten würde«.

Unterschiedliche Ansichten

Die Bürgerinitiative »Verkehrskonzept Prinz-Eugen-Park« – die meisten Mitglieder leben im Wagner-Viertel – bewertet einstimmig den Planfall I »als gute und akzeptable Lösung unter der Voraussetzung, dass die Sperrungen stabil sind durch Bäume oder Poller«. Eine reine Schilderlösung sei nicht akzeptabel.

Johannes Fuchs war ob der I-Idee empört: »Das darf doch nicht wahr sein, man kann doch die Cosima- und Johanneskirchner Straße nicht nochmals belasten. Das ist wie der Esel, der fünf Säcke trägt, der kann auch noch einen sechsten Sack packen. Das ist das Floriansprinzip Verschon mein Haus zünd andre an.« Verena McRae, wohnhaft im Kundrieweg, assistierte: »Das ist nicht angemessen, das ist vollkommen unausgewogen.« Einen Ausweg aus dem Dilemma schlug Cornelia Ludwig aus der Wesendonkstraße, vor: »Die Variante I kombinieren mit einer östlichen Ausfahrt«. Eine Anbindung im Osten, über Rienziplatz, Salzsenderweg, Hermann- an die Freischützstraße, bezeichnen indes die vom Referat beauftragten Verkehrsforscher als »unsinnig«, Hardi befürchtet gar »dass dann der gesamte Verkehr durch den PEP hin zur Effnerstraße fließt«. Höhnisches Gelächter der Besucher quittierte diese Aussage. »Verteilen auf alle Betroffenen« lautete das Ansinnen von Ursula Stroell – sie forderte wie an der Cosimastraße auch im Osten zwei Aus- und Zugänge. Dazu Hardi: »Es ist nach allen Untersuchungen davon auszugehen, dass es keine wesentlichen Veränderungen mehr gibt!« Also: Der Vorschlag der Verwaltung, der Planfall I, wird dem Stadtrat zur Entscheidung präsentiert. Zum Beschluss können die Bürger dann voraussichtlich im September »Stellung nehmen«. Ober schlägt Unter. ikb

Artikel vom 12.05.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...