Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Heike Woschée zum Thema: Letzter Ausweg, bester Ausweg. So seh ich das!

München · Zum Thema der Woche: „Letzter Ausweg: Ausstieg“

München · Rund 1,4 Prozent der Münchner Bevölkerung haben bei der letzten Stadtratswahl rechts­extrem gewählt. Im Alltag fallen diese Personen zum Glück kaum auf, was sicher daran liegt, dass solche Personen in München und im Landkreis nicht wohlgelitten sind.

Da denke ich mit Schrecken an meinen letzten Urlaub in Potsdam zurück, wo sich mitten in der Innenstadt in einem Café ganz öffentlich rund 20 bis 30 Skinheads in Springerstiefeln und entsprechender Kleidung versammelt hatten, um dort durch ihre bloße Anwesenheit Angst und Schrecken zu verbreiten. Aber auch in München heißt es wachsam sein, denn auch hier begegnet einem Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz, auch wenn sie sich nicht immer deutlich an Kleidung und Frisur festmachen lassen. Hier erfordert es bereits Mut, Farbe zu bekennen und Stellung zu beziehen. Wie schwer muss es da sein, mit einer rechtsextremen Vergangenheit zu brechen, eine 180-Grad-Wendung zu nehmen und alles hinter sich zu lassen. Ich bewundere Menschen wie Felix Benneckenstein, die kein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit machen, die ihre Gesinnung nicht als „Jugendsünde“ abtun, sondern den Finger auf die Wunde legen. Wenn solche Leute dann auch noch anderen die Hand reichen, die ebenfalls Schluss mit braunem Gedankentum machen wollen, umso besser. Dann muss es eigentlich statt letzter Ausweg, bester Ausweg heißen. So seh ich das.

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Artikel vom 12.04.2012
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