»Nie mehr Bayernliga«: MTV-Volleyballer sind Meister

Zentrum · 15 Siege in Folge

»Nie mehr Bayernliga«: Mit fulminanten 15 Siegen in Folge sicherten sich die Herren der Volleyballabteilung des MTV die Meisterschaft.	Foto: Stefan Debus

»Nie mehr Bayernliga«: Mit fulminanten 15 Siegen in Folge sicherten sich die Herren der Volleyballabteilung des MTV die Meisterschaft. Foto: Stefan Debus

Zentrum · Die Mission Wiederaufstieg ist erfüllt: Die Herren-Volleyballmannschaft des MTV München ist endlich wieder dort gelandet, wo sie vor über einem Jahr gespielt hat, in der Regionalliga Südost. Sie sicherten sich die Meisterschaft in der Volleyball Bayernliga Süd.

»Nie mehr Bayernliga«, jubelten die Spieler nach ihren Siegen gegen den ASV Dachau III und den SV Lohhof II. »Einfach Wahnsinn! Super!«, kommentierte Volleyballabteilungsleiter Jochen Seitz den erhofften Triumph. Bereits Wochen zuvor, seit Mitte November, waren die Münchner Volleyballer nicht zu bremsen gewesen und lieferten eine unglaubliche Serie von 15 Siegen in Folge ab. Trainer Stefan Debus resümiert: »Wir haben uns im Laufe der Saison deutlich gesteigert. Die Mannschaft hatte einen unbedingten Siegeswillen. Und ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu.«

So darf es laut dem Trainer gerne weitergehen. Ausruhen ist nicht. »Die Spieler sind weiterhin hungrig und wollen auch in der neuen Liga ihre Siegesserie weiter ausbauen«, so Debus. Auf den Teamgeist der Mannschaft könne man sich verlassen. Bereits in der laufenden Spielzeit hätten sie eine geschlossene Teamleistung gezeigt. »Jeder ist für jeden eingesprungen, falls es mal nicht gelaufen ist«, sagt der Trainer. »Auch das hat uns den Aufstieg gebracht.« Das sei nicht immer so gewesen. Die Mannschaft setzte sich früher zwar aus alten routinierten und aus jungen Spielern zusammen, eigentlich eine ideale Mischung, doch nicht in diesem Fall. »Die Etablierten forderten zu viel von den Jungen, was diese nicht leisten konnten und die Alten haben nicht geleistet, was sie hätten leisten müssen«, berichtet Debus, der beim MTV seit drei Jahren die Position des Trainers inne hat. »Ich bin eher der ruhige Typ«, sagt er.

»Herumschreien ist nicht mein Fall.« Unter seiner Führung nun konnten alle Spieler entsprechend gestärkt werden, die Jungen sind zu Leistungsträgern herangewachsen. »Es ist meine Aufgabe, die Mannschaft nachhaltig aufzubauen und bei Laune zu halten. Man mag ja nicht am Ende der Saison ohne Spieler da stehen«, sagt Debus. Denn immerhin, es steckt jede Menge Arbeit dahinter: Trainiert wird drei Mal pro Woche. Da braucht es schon Durchhaltevermögen, um bei der Stange zu bleiben. Rückblick auf die entscheidenden Spiele: Zunächst katapultierten die Münchner den ASV Dachau III aus dem Rennen, mit einem 3:1-Sieg in der Georg-Scherer-Halle in Dachau. »Wir rechneten fest damit, dass wir gewinnen werden«, so Debus. »Wir hatten zwar auch Durchhänger im dritten Durchgang, doch holten wir uns in den entscheidenden Momenten die Punkte – dank starker Spielzüge und geschlossener Teamleistung.« Dann galt es nur noch, mit einem Sieg gegen den designierten Absteiger SV Lohhof II, der nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hatte, den Meistertitel vor dem SV Lohhof I zu sichern.

Die zahlreichen Zuschauer im heimischen MTV-Dome rechneten mit einer klaren Angelegenheit für den frisch gekürten Aufsteiger. »Doch Lohhof II zeigte in den ersten beiden Sätzen eine beherzte Leistung und spielte befreit auf«, berichtet Debus.

Mit 25:23 und 25:22 hätten die Gäste diese überraschend für sich entscheiden können. Dann, endlich, seien die Münchner »aufgewacht«, hätten wieder in gewohnter Stärke ins Spiel gefunden. Und so sei es ihnen zum fünften Mal in dieser Saison gelungen einen 0:2-Rückstand aufzuholen und am Ende in einen 3:2-Sieg umzuwandeln – damit hatte die Meisterfeier begonnen.

Bereits im nächsten Jahr stehen beim Volleyball Änderungen an, von denen auch der MTV München profitieren wird. Wie bereits beim Fußball, soll auch dort eine neue Liga eingeführt werden, die dritte Liga. Dort werden dann die besseren Mannschaften aus der bisherigen Regionalliga spielen. Die Folge für alle verbleibenden in der verschlankten Regionalliga: Die Konkurrenz wird weniger. »Der Aufstieg in die dritte Liga dürfte für uns zwar schwierig werden und dorthin zu kommen, das ist erstmal nicht unser Ziel«, prognostiziert Debus. »Doch ich bin sicher, wir können uns in der Regionalliga etablieren.« Auf Erfolgskurs ist übrigens nicht nur die Mannschaft.

Auch der Verein steht stark da: Im gesamten Stadtgebiet hat der MTV die größte Volleyballabteilung. Es gibt mehrere männliche Jungendmannschaften – Spielalter ab zehn Jahren – die von Spielern der ersten Herrenmannschaft betreut werden. Die erste und zweite Damenmannschaft, die vierte und fünfte Herrenmannschaft spielen in der Kreisliga und bilden zusammen mit der Freizeitmannschaft, der Herren III aus der Bezirksklasse und der Herren II aus der Bayernliga das, wie Debus sagt, »Herz der Volleyballabteilung«. Die Herren I bringen die Komponente Leistungssport in die Abteilung und sollen vor allem Zugpferd und Perspektive für eine erfolgreiche Jugendarbeit sein. Doch nicht nur Erfolg und Siege motivieren. Anreiz gibt auch, dass man seinen Stress einfach hinter sich lassen kann, so wie es Debus beschreibt: »Volleyball, das ist für mich auch, in die Halle gehen, abschalten, einfach mal alles vergessen – und einfach losspielen. Und Spaß dabei haben.«

Interessierte aller Alters- und Spielklassen sind immer willkommen. Kontakt über Abteilungsleiter Jochen Seitz unter Tel. 53 88 60 30 oder per E-Mail volleyball@mtv-muenchen.de. Sylvie-Sophie Schindler

Artikel vom 10.04.2012
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