BA will Wertstoffcontainer am Cosimabad im Boden versenken

Bogenhausen · Unterirdisch gut

Michael von Ferrari, der Umweltreferent in Haar, kann stolz eine von sieben properen Unterflur-WSI präsentieren. Container dagegen nehmen Parkplätze weg, sind verdreckt, von Müll umgeben und hässlich. 	Foto: ikb

Michael von Ferrari, der Umweltreferent in Haar, kann stolz eine von sieben properen Unterflur-WSI präsentieren. Container dagegen nehmen Parkplätze weg, sind verdreckt, von Müll umgeben und hässlich. Foto: ikb

Bogenhausen · Unter der Bedingung, dass »die Container in den Boden versenkt werden, analog der Messestadt Riem« stimmten jetzt die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) der Einrichtung einer neuen Wertstoffinsel (WSI) beim Cosimabad …

…und auf Antrag eines Bürgers aus der Parkstadt der Rückverlegung der derzeitigen Sammelstelle Stuntz-/ Walpurgisstraße zum früher beschlossenen Standort Stuntz-/ Franz-Fischer-Straße einstimmig zu.

Am Weg hinter dem Eingang zum Wellenbad/ Ecke Cosimastraße will der Abfallwirtschaftsbetrieb München auf rund 15 Quadratmetern fünf Container installieren, drei für verschiedene Altglassorten, einen Kunststoff- und einen Dosenbehälter. Darin sehen die Kommunalpolitiker kein Problem, sie begrüßen vielmehr den zusätzlichen Service für die Bürger. Aber wegen Massen an Glassplittern, wild abgelagerten Papierstapeln und Pappeverpackungen, Styropor, Plastikschachteln, und wegen mit Abfall, Schuhen und Kleidung vollgestopfter Kartons gleicht vielerorts in Bogenhausen die Umgebung der Sammelcontainer einer Müllhalde. Überdies sind die unförmigen beigen Kästen durch Staub und Regen oft total verdreckt. All dies wollen die Lokalpolitiker zumindest bei neuen sowie Einrichtungen, die verlegt werden, verhindern. Die Lösung sind Boxen im Boden, sogenannte Unterflur-WSI.

Ob in Riem, Haar, Ismaning oder Unterföhring – die Container »unter Tage« haben sich allerorts bestens bewährt. Rundum ist alles picobello sauber. Und die Nerven der Anwohner werden geschont: Der Glaseinwurf ist deutlich leiser. Haar ist das kommunale Vorbild für derartige Einrichtungen. Bereits vor acht Jahren wurde dort die erste Unterflur-WSI gebaut; inzwischen sind dort von 21 Inseln bereits sieben im Boden versenkt. Allerdings sind die Investitionen für die versenkten Behälter hoch. Je nach Fassungsvermögen fallen einschließlich Tiefbauarbeiten mindestens 25.000 Euro Kosten an, etwa das Fünffache gegenüber den Behältern, die einfach auf den Boden gestellt werden. So hatte beispielsweise der BA Trudering nach dem Vorbild im Stadtteil Riem gefordert, bestehende Sammelstellen in den Boden zu versenken, doch im Rathaus sei das wegen der Kosten abgelehnt worden, erläuterte ein Bürgervertreter aus dem dortigen Stadtbezirk.

Angesichts dieser Fakten sind die Chancen für eine Rückverlegung der derzeitigen Sammelstelle Stuntz-/ Walpurgisstraße zum früher beschlossenen Standort Stuntz-/ Franz-Fischer-Straße in der Parkstadt im Zusammenhang mit dem Bogenhausener BA-Wunsch wohl gering. Die Maßnahme hat ein Anlieger beantragt mit der Begründung, dass die bestehende Einrichtung »die Umgebung an dieser schönen grünen Verkehrsinsel verschandelt und durch die Verlegung zwei zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen werden könnten«. Überdies »behindern parkende Autos vielfach die Anfahrt des Leerungslastwagens, und der nächste Container-Stellplatz ist nur 100 Meter weiter«. Hingegen sei der alte Standort ringsum von Bäumen umgeben, unauffällig, keine Parkplätze gingen verloren und das Leerungsfahrzeug könne ungehindert anfahren, argumentierte der Anlieger. ikb

Artikel vom 06.03.2012
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