Der Pumuckl wird 50 Jahr’! Haidhauser führt zu den Drehorten

Haidhausen · Hurra, hurra!

Es soll ja Leute geben, die bei roten Haaren sofort an den kleinen Frechdachs von Ellis Kaut denken. Sebastian Kuboth (re.) führt an die Originaldrehorte der beliebten TV-Serie. Fotos: BR/Infafilm/Original-Entwurf, »Pumuckl«-Figur: Barbara von Johnson, js

Es soll ja Leute geben, die bei roten Haaren sofort an den kleinen Frechdachs von Ellis Kaut denken. Sebastian Kuboth (re.) führt an die Originaldrehorte der beliebten TV-Serie. Fotos: BR/Infafilm/Original-Entwurf, »Pumuckl«-Figur: Barbara von Johnson, js

Haidhausen · »Geburtstag ist ein schöner Tag, ich jeden Tag Geburtstag mag.« Und was für ein Geburtstag! Am 21. Februar 1962 sendete der Bayerische Rundfunk das erste Pumuckl-Hörspiel. 20 Jahre später, im September 1982, startete die Fernsehserie.

Ganze Generationen von Kindern sind mit den Geschichten des Schreinermeisters Eder und seines frechen Klabautermanns mit dem Hang zum Dichten aufgewachsen.

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»Ich komm noch öfter auf die Welt, weil mir das Feiern sooo gefällt.«

Was viele Fans jedoch nicht wissen: In der Fernsehserie »Meister Eder und sein Pumuckl« trieb der Kobold mit der Aversion gegen Heinzelmännchen vor allem in Haidhausen sein Unwesen. Der Journalist Sebastian Kuboth, der selbst seit vielen Jahren in der Kellerstraße lebt, hat die Drehorte recherchiert und veranstaltet regelmäßig Führungen zu den Plätzen. »Manche Orte sehen noch genauso aus wie damals«, sagt Kuboth. Gedreht wurde die Kultserie Ende der 1970er-Jahre – und einige Ensembles sind erhalten geblieben. Dazu gehört etwa das Stammlokal von Gustl Bayrhammer alias Meister Eder. Noch bis vor rund drei Jahren habe sich in dem kleinen, gelben Häuschen am Wiener Platz, Ecke Grütznerstraße, tatsächlich eine Wirtschaft befunden, berichtet Kuboth. Inzwischen steht das Gebäude jedoch leer. Geplant sei zwar, dort wieder eine Gaststätte einzurichten: »Aber die Konkurrenz ist groß und die Räume sind so klein, dass sich ein Betrieb kaum lohnt.«

»Pumuckl verschwindet, niemand ihn findet, weil es nicht gibt, was man nicht sieht.«

Häufig gedreht worden, so Kuboth, sei außerdem rund um den Johannisplatz. Bei seinen Führungen dauere die kurze Strecke von dort bis zur Preysingstraße länger als eine Stunde, sagt Kuboth. Auf dem Weg liegt unter anderem der Spielzeugladen, in dem der Meister Eder Geschenke für seinen kleinen Hausgeist besorgt hat. Heute ist in dem Geschäft eine Buchbinderei. Wenn das Schild beleuchtet sei, könne man aber immer noch den Schriftzug »Puppenwerkstatt« erkennen, erklärt der Pumuckl-Experte.

»Schaukelschiff, Schaukelschiff, fährst gar niemals auf ein Riff, schaukel hoch und höher, komm dem Himmel näher.«

Bei den Szenen, in denen Meister Eder zu seinen Kunden gehe, so Kuboth weiter, sei oft in der Gegend zwischen der Oberen Johannisstraße und dem Kriechbaumhof gefilmt worden: »Das Drehteam war deshalb immer wieder im Preysinghof beim Essen.« Die Werkstatt des Schreinermeisters liegt indes nicht in Haidhausen, sondern im Lehel an der Maximiliansbrücke. Doch die Innenstadt sei als Kulisse für die Serie bereits damals ungeeignet gewesen: »Schon in den 1970ern hatten sich dort viele Banken und Versicherungen angesiedelt.« Das typisch Münchnerische Flair sei daher verloren gegangen.

»Ich mache jeden Schabernack, und niemand steckt mich in den Sack.«

In Haidhausen dagegen habe der Regisseur Ulrich König genau die Atmosphäre gefunden, die er gebraucht habe. Das Viertel sei zwar städtisch, aber dennoch von »einfachen Leuten« geprägt gewesen. Zudem habe König den Stadtteil gut gekannt, weil er selbst lange dort gelebt habe. Seine Informationen hat Kuboth übrigens aus erster Hand. Er und König kennen sich nämlich persönlich. Auf die Idee, Führungen zu den Drehorten zu veranstalten, sei er 2009 gekommen: »Das wird sehr gut angenommen, auch von den Bewohnern des Viertels.« Mehr Informationen zu den Führungen gibt es im Internet unter www.drehorte-muenchen.de. Julia Stark

»Der Pumuckl gibt keine Ruh', er dichtet Dir die Ohren zu!«

Artikel vom 28.02.2012
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