Bürger machen ihrem Unmut auf der Bezirksausschusssitzung Luft

Bogenhausen · Immer Ärger mit der Post

Bogenhausen · Der Bürger machte sich wortreich Luft und wählte teils drastische Ausdrücke. »Die Post ist zum K... Weil’s überall die Läden dichtmachen, muasd ewig anstehn – und dann kriagst ned, wasd braucht’s.«

Das Urteil des älteren Herrn über die Deutsche Bundespost im 13. Stadtbezirk ist vernichtend. Seinen Namen will der Rentner beim Gespräch vor dem Tagungslokal des Bezirksausschusses (BA) nicht nennen, auch kein Foto von sich machen lassen: »Sonst kriag i von denen no oane aufn Deckel.« Der Mann ist mit seiner Unzufriedenheit nicht allein. Eine Seniorin aus der Parkstadt hatte sich an das Gremium gewandt und um Unterstützung für eine Post- und Postbankfiliale in dem Viertel gebeten, nachdem sie zu ihrer diesbezüglichen Anfrage an den Konzern nur eine »unbefriedigende Stellungnahme« erhalten hatte. Andere Bürger klagten über weite Wege zu echten Postfilialen. Im Unterausschuss Planung griffen parteiübergreifend SPD-Faktionssprecher Peter Scheifele und Xaver Finkenzeller von der CSU das Thema auf, erarbeiteten einen Vorschlag, den der BA einhellig absegnete. Die Post erhält nun Post von den Kommunalpolitikern.

Anhand einer Karte konstatierte das Duo, »dass sich in Bogenhausen tatsächlich einige Lücken auftun«. Grundsätzlich wird die Post aufgefordert, eine Verdichtung ihres Filialnetzes »zu prüfen und herbeizuführen«. Insbesondere sollen »Standorte oder mindestens Verkaufspunkte gefunden und eingerichtet werden« an vier Stellen – im Bereich der Parkstadt/Umfeld Weltenburger Straße, östlich der S-8-Trasse, vorzugsweise beim neuen Daglfinger Lebensmittelmarkt, in der Gartenstadt Johanneskirchen/Zahnbrechersiedlung sowie im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße. Allein die Hoffnung ist der Vater des Gedankens auf eine Besserung der seit Jahren bestehenden Zustände, wie jedermann tagtäglich im Postzentrum an der Meistersingerstraße in Englschalking – auf dem Areal ist ein Hochhaus geplant –, und im muffigen Provisorium an der Ismaninger Straße erleben kann. Indes, die Bürgervertreter wollen nichts unversucht lassen; schließlich machte die Post im vergangenen Jahr rund 2,5 Milliarden Euro Gewinn. ikb

Artikel vom 22.02.2012
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