Immanuel- und Nazarethkirche wachsen zusammen

Bogenhausen/Denning · IN in Bogenhausen

Pfarrer Rhinow (li.) von Nazareth in der Parkstadt und Pfarrer Stählin von Immanuel in Denning.  	Foto: ikb

Pfarrer Rhinow (li.) von Nazareth in der Parkstadt und Pfarrer Stählin von Immanuel in Denning. Foto: ikb

Bogenhausen/Denning · Der Zusammenschluss vor dem Hintergrund einer von der Landeskirche vorgegebenen Personalreduzierung, um Geld einzusparen, wurde seit einem Jahr erörtert, nun ist er freiwillig besiegelt:

Bogenhausen hat einen neuen Pfarrverband, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Immanuel-Nazareth, kurz »IN Bogenhausen«. Die kompakte Bezeichnung bewahrt die bestehenden Identitäten, beinhaltet überdies Begriffe wie aktuell/angesagt und verbindet die Kirchen mit dem Namen des 13. Stadtbezirks.

Die beiden Gemeinden könnten nicht unterschiedlicher sein. Nazareth – Pfarrer ist Markus Rhinow – zählt rund 1.400 Mitglieder, ist »fortschrittlich« ausgerichtet und die kleinste Kirche im Prodekanat München-Ost, das insgesamt 37.000 Mitglieder umfasst. Im 1962 eingeweihten Gotteshaus an der Barbarossastraße in der Parkstadt, ist Platz für 440 Gläubige. Die »bürgerliche« Immanuelkirche, geleitet von Seelsorger Martin Stählin, der im Herbst in Pension geht, bietet Sitze für 340 Besucher aus der 4.300 Köpfe zählenden Gemeinde.

Aus Betroffenen Beteiligte machen – nach diesem Personalführungsprinzip gingen die Kirchenvorstände die Namenssuche an. Zuvor waren in zahlreichen Sitzungen zusammen mit engagierten Gemeindemitgliedern notwendige Organisations-, Finanz- und Personalfragen erörtert und geklärt worden. Per Brief und via Internet wurden die Gläubigen aufgefordert, Bezeichnungen für den neuen Pfarrverband einzureichen. Mehr als sechs Dutzend Ideen wurden abgewogen. Die Pfarrvorstände entschieden sich schließlich für das Naheliegende und zugleich Bewährte: Immanuel-Nazareth Bogenhausen.

Mit dem vor Ort entwickelten Zusammenschluss wird verwirklicht, was Rhinow noch vor neun Monaten kaum zu hoffen gewagt hatte: »Eine Fusion wäre unglaublich mutig und zukunftsweisend, würde klar machen, dass wir nicht nur auf den eigenen Kirchturm schauen, sondern lernen, gemeinsam Kirche zu sein. Das Modell wäre wegweisend, böte eine sinnvolle Struktur für die Zukunft.« Noch muss alles von oben, von der Landeskirche und dem Kultusministerium, abgesegnet werden, doch bis zum 1. Juli, dem 50. Geburtstag von Nazareth, soll die Fusion in trockenen Tüchern sein, man will das Jubiläum schließlich zusammen groß feiern. Im Herbst, am 21. Oktober, wird dann ein neuer, gemeinsamer Kirchenvorstand gewählt.

Klar ist bereits heute, dass die beiden Kindergärten wie auch der Immanuel-Diakonieverein bestehen bleiben, jede Kirche ihre eigenen Gottesdienste und Angebote hat und es nur mehr ein Pfarramt geben wird. Geleitet wird IN dann von einem Trio: Rhinow, Pfarrerin Christine Untch, bislang tätig auf einer halben Planstelle, und Diakon Johannes Beck. ikb

Artikel vom 17.02.2012
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