Hallbergmoos · Ohne sie würde was fehlen

Seit neun Jahren lädt die Gemeinde verdiente Mitbürger zum Neujahrsempfang ein, in diesem Jahr waren es die ehrenamtlich Engagierten. Foto: bb

Hallbergmoos · Mittlerweile seit neun Jahren ist es zur schönen Tradition im Hallbergmooser Rathaus geworden, sich dort zum Jahresbeginn bei einigen verdienten Mitbürgern zu bedanken.

Waren es vor zwei Jahren die Vertreter der Wirtschaft – streng nach dem Motto von Bürgermeister Klaus Stallmeister: „Geht es dem Gewerbegebiet MABP gut, geht es auch Hallbergmoos gut!“ – und im vergangenen Jahr die Repräsentanten der Vereine, die ein rundes Jubiläum gefeiert hatten, so lud man heuer die Menschen ein, die sich ehrenamtlich verdient gemacht hatten. „Glaubt man den Medien, so sind wir Deutsche ein Volk von Abstaubern, Abzockern und Betrügern geworden. Wir ‚wulffen‘ nur noch, achten nur noch auf unseren persönlichen Vorteil, auch wenn es vielleicht auf Kosten des Mitmenschen geht. Unsere Politiker würden einer Bananenrepublik zur Ehre gereichen“, eröffnete Stallmeister den Abend vor dem gut gefüllten großen Sitzungssaal. Aber unsere Gesellschaft neige auch dazu, Dinge schlechter darzustellen als sie eigentlich sind. „Wir sind Weltmeister im Jammern, die personifizierte Unzufriedenheit – das spürt man gelegentlich auch in Hallbergmoos. Manchmal bin ich schon überrascht, worüber sich die Bürger aufregen können und was von einer Kommune erwartet wird!“

Doch zum Glück gebe es noch immer sehr viele Bürger die bereit sind, sich ehrenamtlich für andere zu engagieren und nicht immer nur auf den Staat warteten. „Wir wären alle überrascht, was sich alles ändern würde, wenn es diese Menschen nicht gäbe! Wo blieben dann alle Freizeitvereine, alleine in unserer Gemeinde gibt es davon über 30! Wer würde im sozialen, karitativen und kirchlichen Bereich die vielfältigen und so überaus wichtigen Aufgaben erfüllen? Bei uns tun dies 21 Vereine und Organisationen. Wer würde sich in den berufsständischen Organisationen, in den für die Demokratie unverzichtbaren Parteien und Gruppierungen, oder in staatlichen und kommunalen Ehrenämtern engagieren und bereit sein, sich für die Anliegen der Gemeinschaft einzusetzen? In Hallbergmoos sind das 19 Organisationen. Wir sehen, bei uns in der Gemeinde wird Engagement noch von vielen Menschen gelebt, ohne dass sie zuerst fragen: Was bekomme ich dafür?“ – und das ist sehr gut so!“, betonte der Bürgermeister.

Im Einzelnen nannte Stallmeister die vielen Helfer bei der Einweihung des Sport- und Freizeitparks, „ich habe nicht übersehen, dass bei der Vorbereitung der großen Feier einige bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gegangen sind – das ist nicht selbstverständlich und verdient höchsten Respekt und Anerkennung!“ Weiter bedankte er sich bei den Bürgern, die halfen, das Gemeinde-Entwicklungsprogramm (GEP) weiter für die nächsten Jahre fortzuschreiben. „Für uns in der Verwaltung ist das eine Vision, wohin sich Hallbergmoos in den kommenden 20 Jahren entwickeln sollte oder könnte, daran halten wir uns bei den Gemeinderatsbeschlüssen sehr eng.“ Die Gemeinde könne stolz und froh sein, so viele ehrenamtlich engagierte Bürger in ihren Reihen zu haben, schloss der Bürgermeister und überließ den Musikern von St. Andreas Eching und dem kalten Buffet den weiteren Abend. bb

Artikel vom 03.02.2012
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