Fünf Monate lang Totalsperrung der Ismaninger B 471-Brücke

Ismaning/Garching · Lange Staus ab Mai?

Spätestens ab Mai wird die Heckerbrücke zwischen Ismaning und Garching total gesperrt. Nicht nur Ismanings Bürgermeister Sedlmair (rechts) befürchtet während der Sanierungsarbeiten lange Staus.	Fotos: ikb

Spätestens ab Mai wird die Heckerbrücke zwischen Ismaning und Garching total gesperrt. Nicht nur Ismanings Bürgermeister Sedlmair (rechts) befürchtet während der Sanierungsarbeiten lange Staus. Fotos: ikb

Ismaning/Garching · Weite Umwege, lange Staus, viele Auffahrunfälle auf der B 471 zwischen Ismaning und Garching und auf den Straßen der Umgebung?

In Ismaning rechnet man mit dem Schlimmsten, wenn spätestens ab Mai die mehr als 50 Jahre alte Heckerbrücke, die Isarüberfahrt der Hauptverbindungsstrecke zwischen den beiden Gemeinden, für vermutlich fünf Monate wegen Sanierungsarbeiten in beide Richtungen total gesperrt wird. Da bei Staus auf dem Autobahnring, der A 99, viele Autofahrer über die B 471 ausweichen, wird die Geduld der Autofahrer wohl oft auf die Probe gestellt werden. »Das Ganze bereitet uns allen große Sorgen, aber wir stellen uns der Sache«, kommentierte Ismanings Gemeindechef Michael Sedlmair die unausweichliche Baumaßnahme. »Die Schülerbeförderung zwischen Ismaning und Garching wird aber gewährleistet sein«, beruhigte der erste Mann im Rathaus jüngst bei der Bürgerversammlung besorgte Eltern. Jugendliche und Kinder, die ins Garchinger Werner-Heisenberg-Gymnasium pendeln und umgekehrt zur Realschule Ismaning, sollen nach bisherigen Überlegungen vor der Brücke aus dem Bus aussteigen, zu Fuß über den danebenliegenden Steg auf die andere Isarseite gehen und dort wieder in den anderen Bus einsteigen, um zur jeweiligen Schule weiter zu fahren.

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Diese Vorgehensweise ist nicht nur umständlich, die Gefahr eines Schulwegunfalls ist groß, zumal wenn 20 und mehr Kinder über den Steg, eventuell aus beiden Richtungen, zum Bus rennen. Ungeachtet dessen stellt sich die Frage: Wie sollen die Fahrer an den schmalen Abschnitten eigentlich ihre Busse wenden? Im Rückwärtsgang kann der Übergang nämlich nicht angesteuert werden. Der Rettungsdienst – Sanitäter aus beiden Kommunen wechseln sich bei der Bereitschaft seit Jahren im Zwölf-Stunden-Rhythmus ab – ist gemäß Sedlmair sichergestellt. Während der Sanierungsarbeiten werden die jeweiligen Rettungswachen ganztägig besetzt.

Der Zahn der Zeit nagt unaufhörlich an der Heckerbrücke: Salzwasser ist zwischen die Fahrbahn und das Bauwerk eingedrungen, der Beton ist zerfressen und an manchen Stellen bereits bröselig, Stahlteile sind total verrostet. Lediglich mit Behelfsinstandsetzungen, wie in der Vergangenheit aus finanziellen Gründen immer wieder vorgenommen, ist jetzt nichts mehr auszurichten. Die immer wieder aufgeschobene Sanierung ist nun unumgänglich. Die Kosten beziffern Experten auf etwa 1,5 Millionen Euro. Die Vollsperrung wird genutzt, um zeitgleich auch die Übergänge über den Schwabinger Bach und den Griesbach zu erneuern.

Eine Behelfsbrücke käme zu teuer

Eine technisch mögliche Behelfsbrücke, um den Verkehr während der Sanierung aufrecht zu erhalten, ist laut Sedlmair »aus Kostengründen nicht vorgesehen«. Laut dem zuständigen Staatlichen Bauamt Freising würde das zusätzlich mindestens 500.000 Euro verschlingen. Und ein lediglich einspurig befahrbarer Übergang würde die Dauer der Arbeiten wesentlich »auf bis zu sieben Monate« verlängern. Erst im kommenden Winter, vermutlich nach dem Jahreswechsel, wäre dann wahrscheinlich alles fertig. Ab Mai stehen die Zeichen im Nordosten also auf Umleitung. Ein wahrer Schilderwald wird den Autofahrern die Umwege weisen – von Hallbergmoos bis Grüneck, von der M3 bis zur B 388, vom Föhringer Ring bis zur Freisinger Landstraße. Allesamt Strecken, die ohnehin schon jetzt stark ausgelastet sind. ikb

Artikel vom 31.01.2012
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