Sternsinger aus der Pfarrgemeinde St. Martin in Moosach mit dabei

Moosach/Berlin · Kinder pochen bei Kanzlerin auf ihre Rechte

Die Sternsinger aus der Pfarrgemeinde St. Martin vertraten im Bundeskanzleramt das Erzbistum München und Freising beim traditionellen Sternsingerempfang. 	Foto: Ralf Adloff / Kindermissionswerk

Die Sternsinger aus der Pfarrgemeinde St. Martin vertraten im Bundeskanzleramt das Erzbistum München und Freising beim traditionellen Sternsingerempfang. Foto: Ralf Adloff / Kindermissionswerk

Moosach/Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag, 5. Januar, in Berlin traditionell die Sternsinger empfangen. Zu den 27 Gruppen, die die Sternsinger ihrer Heimatdiözese im Bundeskanzleramt vertreten haben, gehörte auch eine Gruppe aus der Pfarrgemeinde St. Martin in Moosach.

Die Sternsinger Andreas Spangler (7), Anna Keller (10), Antonia Dreßler (9) und Martin Plöckl (11) sowie Begleiterin Sabine Spangler vertraten das Erzbistum München und Freising. Die Sternsinger aus ganz Deutschland brachten Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Regierungsstart eine klare Forderung mit: mehr Einsatz für die Schwächsten dieser Welt! Sie pochten mit ihren Sternen auf den Boden und traten mit einem eigens geschriebenen Rap bei der mächtigsten Frau Deutschlands für Kinderrechte weltweit ein. Die Bundeskanzlerin zeigte sich beeindruckt wie erfreut über den königlichen Besuch und dessen »knackige Botschaft« – und schwärmte angesichts glänzender Gewänder und Sternen von einem »leuchtendem Beispiel« für den Einsatz für andere.

Zum 29. Mal brachten jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen nicht nur Gottes Segen ins Bundeskanzleramt, sondern auch das diesjährige Motto »Klopft an Türen, pocht auf Rechte«. Genügend Nahrung, gute Bildung, medizinische Versorgung für Kinder weltweit: »Das bleibt unser Ziel«, versprach die Bundeskanzlerin den Sternsingern. »Aber das schafft eine Regierung nicht alleine, wir brauchen dazu Freiwillige, wie euch«, sagte sie zu den 108 Königen. Sie vertraten in Berlin die 500.000 Mädchen und Jungen, die derzeit bundesweit den Segen in die Häuser bringen und Spenden für Kinder in Not sammeln. So auch von der Bundeskanzlerin, die mit ihrer Gabe die Sternsinger beim Bau einer Küche für unterernährte Kinder im nicaraguanischen Matagalpa unterstützt. Das mittelamerikanische Land steht bei der 54. Aktion Dreikönigssingen als Beispielland im Mittelpunkt.

»In Nicaragua leidet mehr als die Hälfte der Kinder unter körperlicher Gewalt. Hier und in vielen anderen Ländern werden die Rechte von Kindern massiv missachtet«, stellte Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks »Die Sternsinger«, beim Empfang fest. Das Kindermissionswerk trägt die Aktion gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). »Wir müssen uns gemeinsam dafür stark machen, dass mehr Kinder weltweit zu ihren Rechten kommen«, mahnte Krämer. Er gab der Kanzlerin auch den Wunsch mit, dass Deutschland als eines der ersten Länder die neue Beschwerdeklausel der UN-Kinderrechtskonvention umsetze. Mit dieser können Kinder die Verletzung ihrer Rechte anzeigen. »Um Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen braucht man Mut und Ausdauer. Manchmal muss man für sein Recht kämpfen und manchmal muss man frech sein. Seid also mutig und hartnäckig, und wenn es sein muss kämpferisch und frech«, ermutigte BDKJ-Bundespräses Pfarrer Simon Rapp die Kinder.

Die übergaben der Kanzlerin als Erinnerung an ihre Worte nicht nur ein kleines Daumenkino, sondern auch einen entsprechenden Segensspruch: »Die Politik kann vieles tun, zum Guten hin bewegen. Doch oft fehlt neben Kraft und Mut dazu ein bisschen Segen«, sagte Magdalena Rausch (11) aus der Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Glauchau (Bistum Dresden-Meißen). »Tun Sie das Richtige, das Gute, und sei es noch so klein. So werden Sie ein Segen für so viele andre sein«, prophezeite Sternsinger Toni Böhm (12) – und schrieb den Segen »20*C+M+B+12« in den Kreis der Sterne, die das ganze Jahr über im Kanzleramt sichtbar sind.

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk »Die Sternsinger« und der BDKJ. Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Knapp 772 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 60.800 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 53. Aktion zum Jahresbeginn 2011 hatten die Mädchen und Jungen aus 11.622 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten rund 41,8 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.

Die Sternsinger der Pfarrgemeinde St. Martin auf dem Bild mit der Bundeskanzlerin: Andreas Spangler (7), Anna Keller (10), Antonia Dreßler (9) und Martin Plöckl (11) sowie Begleiterin Sabine Spangler

Artikel vom 10.01.2012
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