Von Trotta wird 70: Programm im Filmmuseum

Zentrum · Filmserie zum Geburtstag

Das Filmmuseum zeigt bis 26. Februar Streifen von Margarethe von Trotta wie »Die bleierne Zeit«.	VA

Das Filmmuseum zeigt bis 26. Februar Streifen von Margarethe von Trotta wie »Die bleierne Zeit«. VA

Zentrum · Anlässlich ihres 70. Geburtstags am Dienstag, 21. Februar, zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, eine Retrospektive mit allen 20 Regiearbeiten der Schauspielerin und Regisseurin Margarethe von Trotta sowie ausgewählte Filme, in denen sie Co-Regie führt oder als Schauspielerin mitwirkt.

Zur Vorführung von »Die bleierne Zeit« am Donnerstag, 12. Januar, um 19.00 Uhr wird Margarethe von Trotta im Filmmuseum zu Gast sein.

Vielseitige Künstlerin

Margarethe von Trotta bekam bei einem Aufenthalt in Paris erste Kontakte zur Filmszene. Sie studierte später Kunst, dann Germanistik und Romanistik in München und besuchte parallel eine Schauspielschule. Engagements an Theatern in Dinkelsbühl, Stuttgart und Frankfurt folgten. Ab 1967 spielte sie auch Rollen im Film und arbeitete mit Regisseuren des Neuen deutschen Films wie Herbert Achternbusch, Klaus Lemke und Rainer Werner Fassbinder. Gemeinsam mit Volker Schlöndorff schrieb sie 1975 das Drehbuch zu »Die verlorene Ehre der Katharina Blum« nach einer Erzählung von Heinrich Böll mit Angela Winkler in der Titelrolle. Der Film, der zu den politischen Debatten um den Terrorismus Stellung bezieht, wurde zu einem enormen Kassenerfolg, obwohl er von konservativen Kreisen angefeindet wurde. Ihr erster eigener Spielfilm war 1978 »Das zweite Erwachen der Christa Klages« über eine zornige Frau, die aus Idealismus eine Bank überfällt, um einen Kinderladen zu retten. Wie immer stehen starke Frauen im Zentrum ihrer Filme, die ihren eigenen, oft unangepassten Weg gehen.

Der größeren Öffentlichkeit wurde von Trotta durch den mehrfach preisgekrönten Film »Die bleierne Zeit« (1981) bekannt, der die Beziehung zweier Schwestern zeigt, die der in den Untergrund gegangenen Gudrun Ensslin und ihrer feministisch engagierten Schwester Christiane nachempfunden war. Hier arbeitete Margarethe von Trotta zum ersten Mal mit Barbara Sukowa zusammen, die noch in fünf weiteren Trotta-Filmen in einer Hauptrolle zu sehen ist. Von 1988 bis 1993 drehte sie drei Filme in Italien, es folgten mehrere TV-Produktionen, darunter die erfolgreiche Miniserie »Jahrestage« (2000) nach dem Romanzyk­lus von Uwe Johnson, bevor von Trotta 2003 mit »Rosenstraße« ihren nächsten Kinofilm drehte, die Geschichte des Protestes »arischer« Frauen für ihre jüdischen Männer im Berlin der Nazizeit.

Neuer Film ist gerade abgedreht

Margarethe von Trotta hat soeben die Dreharbeiten zu ihrem Film über die jüdische Philosophin und Publizistin Hannah Arendt beendet, wieder mit Barbara Sukowa in der Titelrolle. Alle Titel und Termine gibt es im Programmheft des Filmmuseums unter www.filmmuseum-muenchen.de. Für die Vorführung von »Die bleierne Zeit« am 12. Januar sind nur Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Für alle anderen Vorstellungen ist eine Reservierung unter Tel. 23 39 64 50 möglich. Der Eintritt kostet 4 Euro und 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge.

Artikel vom 11.01.2012
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...