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Das Werkstattkino zeigt ein kriminelles Double Feature
Zentrum · Italiens Kino in den 60ern
Der italienische Comic-Held »Diabolik« hat nichts vom glatten Image der US-Figuren. Foto: VA
Zentrum · Ein Double Feature unter dem Titel »Italian Crime-Movies of the 1960tys« ist am Samstag, 7. Januar, ab 16 Uhr im Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9, zu sehen.
Während in den USA das Genre der Comic-Verfilmungen erst in den späten 1970er-Jahren mit aufwändigen Blockbustern wie »Superman« oder »Batman« so richtig boomte und neuerlich mit »X-Men«, »Captain America« und »Green Lantern« wieder aufkocht, sah dies in Italien ganz anders aus. 1962 schlug der von den Schwestern Guissanni erfundene düstere Verbrecher »Diabolik« an den italienischen Kiosken wie eine Bombe ein. Diese ganz in schwarz gekleidete Figur grenzte sich schon optisch von Charakteren wie dem rechtschaffenden Zorro ab, denn Diaboliks gesamtes Gesicht ist verdeckt und nur seine streng blickenden Augen sind zu sehen.
Der große Erfolg der Serie »Diabolik« begründete das Genre der »Fumetti Neri« (schwarze Wölkchen). Weitere Comics mit moralisch mehr als zweifelhaften »Helden« wie der Skelett-Kostümträger »Kriminal« oder die verruchte rothaarige Schönheit »Satanik« folgten und eroberten schnell auch die Leinwand. 1968 inszenierte Mario Bava eine knallbunte und verspielte »Diabolik«-Verfilmung. Zeitgleich entstanden Filme mit den vielen Comic-Nachfolgern. Die Superhelden der aktuellen US-Comic-Verfilmungen wurden auf heutige Moden getrimmt. Im Kontrast präsentiert das Werkstattkino smarte und coole Superschurken und eine Zeitreise zurück in die stylischen 1960er-Jahre. Das Double Feature wird durch den Verein ComicStadt München unterstützt.
Zwei knallbunte Film-Klassiker
Die Verfilmung des dienstältesten italienischen Crime-Comic »Diabolik« ist ein psychodelischer Rausch voller Formen, Farben und Situationen, garniert mit einem beschwingten Easy-Listening-Soundtrack von Ennio Morricone. Diabolik vernichtet die Unterlagen des Finanzministeriums. Ein riesiger Goldbarren soll die Staatskasse wieder auffüllen. Das lässt sich Diabolik nicht entgehen. Kriminal ist noch sadistischer als Diabolik, ein zynischer Verbrecher und gefühlloser Schürzenjäger mit Totenkopfmaske: »Sein Name bedeutet Tod! Sein Skelettkostüm Angst!« In seiner ersten Comic-Verfilmung will er einer internationalen Verbrecherbande Diamanten abjagen und geht dabei über Leichen. Die Spur führt bis nach Istanbul.
Artikel vom 29.12.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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