Immobilienpreise Hallbergmoos: CSU-Chef hat eigene Lösung

Hallbergmoos · Kaum noch zu bezahlen

Das Baugebiet rund um Hauptschule und die beiden Horte in der Siegfriedstraße ist schon recht weit – ganz im Gegensatz zur Verkehrsinfrastruktur. Es führt nämlich nur eine kleine Straße in das Gebiet. Foto: bb

Das Baugebiet rund um Hauptschule und die beiden Horte in der Siegfriedstraße ist schon recht weit – ganz im Gegensatz zur Verkehrsinfrastruktur. Es führt nämlich nur eine kleine Straße in das Gebiet. Foto: bb

Hallbergmoos · Ein zentraler Punkt im Hallbergmooser Gemeinderat war bei der Investitionsplanung für die kommenden Jahre das Thema Immobilien- und Mietpreise, die für Menschen mit Normaleinkommen kaum mehr zu bezahlen seien.

Die Fraktion „Einigkeit“ schlug dennoch vor, neue Wohngebiets-Ausweisungen auf 2013 zu verschieben, Robert Wäger (Grüne) forderte Einheimischen-Baumodelle, Marcus Mey (CSU) empfahl einfach von Hallbergmoos wegzuziehen, wenn man sich die Preise nicht mehr leisten könne und Bürgermeister Stallmeister befürchtet, dass die kontinuierlich steigenden Mieten junge Familien vertreibe, daher müsse die Gemeinde schnell genügend neues Bauland ausweisen.

Die parteifreie Wählervereinigung „Einigkeit“ hatte neben zahlreichen anderen Punkten zur Haushaltsentlastung vorgeschlagen, die geplanten Wohngebietsausweisungen am Weidenweg/Mittermeierweg sowie im Bereich Tassiloweg/Mathildenstraße auf das Jahr 2013 zu verschieben. Fraktionsvorsitzender Klaus Gaßner meinte, die Gemeinde könne nicht die Probleme lösen, die vom Flughafen verursacht werden. „Aber der Ort erstickt im Verkehr – hier müssen wir ansetzen!“ Seine Fraktion wolle daher zunächst Baulücken schließen und für eine ausreichende infrastrukturelle Erschließung sorgen. Dies löste deutlichen Widerspruch von Bürgermeister Klaus Stallmeister aus: „Wir können doch bei den hohen Mieten im Ort den Wohnraum nicht auch noch verknappen, sonst vertreiben wir die jungen Familien und laufen in ein großes soziales Problem hinein. Denn selbst diejenigen, die etwas bauen können, finden doch aufgrund des nicht vorhandenen Angebots gar kein erschwingliches Bauland! Daher müssen wir schnell neue Flächen auf den Markt bringen, um so den Druck zu nehmen.“

Alois Hettenkofer (CSU) betonte, dass das Mietniveau in Hallbergmoos nicht höher sei als in Neufahrn, Eching oder Freising. Karl-Heinz Zenker (Freie Wähler) sagte, dass man bisher die Jungen nicht vertrieben habe, „wir ziehen sie doch an!“ Robert Wäger (Grüne) sprach sich für Einheimischen-Modelle aus, woraufhin Gaßner entgegnete, dass sich leider oft größere Bauträger die Grundstücke sicherten und dann teuer verkauften, damit sei das „Einheimischen-Bauen“ dann wieder hinfällig. Marcus Mey (CSU) meinte, dass die Gemeinde gar nicht so viel Bauland ausweisen könne, um den Preis wirklich zu beeinflussen. Außerdem interessierten ihn die Probleme des Flughafens nicht, er empfahl sinngemäß den Familien, die sich Hallbergmoos nicht leisten könnten, wegzuziehen. Scharf antwortete hierauf Bürgermeister Stallmeister, dass man nicht das Geld und die Vorteile des Flughafens nützen und nehmen, dann aber bei den Begleiterscheinungen: ‚Das geht uns nichts an!‘ sagen könne. „Für mich zeugt das schon von einer enormen sozialen Kälte, wenn jemand, der selbst nach Hallbergmoos zugezogen ist, sagt, Ortsansässige, die sich die Mietpreise nicht mehr leisten können, sollten wegziehen!“

Mit den Flächen in der Siegfriedstraße (Bereich Hauptschule) sowie hinter dem Rathaus sei ein erster Anfang mit neuem Wohnraum gemacht, so der Bürgermeister. Das geplante Neubaugebiet zwischen Weiden- und Mittermeierweg wurde zwar auf 2013 verschoben, dafür soll zwischen Tassiloweg und Mathildenstraße so schnell wie möglich ein neues Wohngebiet ausgewiesen werden. bb

Artikel vom 29.12.2011
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