Kirchenmusik mal anders: Neue Band in der Dankeskirche Milbertshofen

Milbertshofen · »David ist unser Motor«

Viel vorgenommen hat sich die neue Band der Dankeskirche: Monika Fink und David Klebs treten mit zwei anderen musikbegeisterten jungen Leuten in dem Gotteshaus am Curt-Mezger-Platz auf.	Foto: ws

Viel vorgenommen hat sich die neue Band der Dankeskirche: Monika Fink und David Klebs treten mit zwei anderen musikbegeisterten jungen Leuten in dem Gotteshaus am Curt-Mezger-Platz auf. Foto: ws

Milbertshofen · Das Rocklied »Herzen, die kalt sind wie Hartgeld« erklingt in der Dankeskirche. Sängerin Monika Fink – Pfarramtssekretärin der evangelischen Kirchengemeinde am Curt-Mezger-Platz – steht vor den Gläubigen und schmettert stimmgewaltig das Lied.

»Und ich habe mit meiner E-Gitarre den Rocksound reingebracht«, erzählt David Klebs. Dazu spielt der Brasilianer Josias Hilbert Hegele auf seiner akustischen Gitarre. Das war vor ein paar Wochen, als die neue Band der Dankeskirche in dem Gotteshaus aufgetreten ist. »Das Echo war durchaus positiv. Alle fanden es ganz toll und sagten, wir sollen weitermachen«, freut sich Sängerin Fink. Auch bei den älteren Bürgern sei diese moderne Form des Gottesdienstes und der Andacht auf Zustimmung gestoßen, aber natürlich will man auch ein jüngeres Publikum ansprechen. Ob jung, ob alt, »wir wollen alle Bürger für die Dankeskirche begeistern«, betont Gitarrist Klebs. Und »wir möchten die Menschen neugierig machen auf die Dankeskirche«, ergänzt Sängerin Fink. Die vierköpfige Band – E-Piano-Spieler Sebastian Kraß ist beim nächsten Auftritt zum Gottesdienst am Freitag, 2. Dezember, um 19 Uhr zum ersten Mal dabei – spielt und singt deutsche und internationale kirchliche Lieder zum Mitsingen und zum Mitklatschen. »Das ist ein Gottesdienst mit Körper und Seele, wie in der Karibik«, schildert Monika Fink die Visionen der Bandmitglieder. Aber natürlich würden diese Gottesdienste auf deutsche Tugenden zugeschnitten.

Beim Ernte-Dank-Gottesdienst am 2. Oktober saß der Kirchenmusiker wie immer an der Orgel, dazu spielte und sang die Band zwei Lieder und ermunterte die Gläubigen zum Mitmachen. Das ist denn auch gelungen: »Die Leute haben sich getraut und mitgesungen und mitgeklatscht«, freut sich Fink. Bei ihrem zweiten Auftritt durften die Musiker am 4. November ganz allein eine 30-minütige Andacht gestalten: Sie sangen in der Dankeskirche vier Lieder, beteten und machten eine Bibellesung. Pfarrer Christian Weigl habe gar nichts mitgestaltet und lediglich zugehört. »Er ist unser großer Förderer, er steht hinter uns«, berichtet Klebs. Moderne Musik spreche die Leute eher an, so dass sich der eine oder andere Bürger leichter mit der Kirche identifizieren könne und zum Gottesdienst oder zur Andacht komme. Die Bandmitglieder wollen Lieder auf Deutsch singen, aber auch in vielen anderen Sprachen, etwa auf Hebräisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch.

Letzteres ist die Muttersprache von Josias Hilbert Hegele. Der junge Mann ist Brasilianer, studiert evangelische Theologie und ist mit der Vikarin der Dankeskirche verheiratet. Er und David Klebs, Rechtsreferendar und angehender Jurist mit dem Berufsziel Anwalt, hatten im Mai die Idee, eine Band zu gründen und starteten dazu im Sommer einen Aufruf in »Emil«, dem Gemeindebrief der Dankeskirche. »Emil« ist die Abkürzung für »evangelisch in Milbertshofen«. Monika Fink, die seit elf Jahren als Pfarramtssekretärin im Pfarrbüro arbeitet, las diesen Aufruf und meldete sich sofort. Singen ist ihre Leidenschaft, sie tritt auch mit den »Dankeskirche-Singers« auf.

Das ist beileibe kein Kirchenchor, sondern eine Sängergruppe, die nur weltliche Lieder singt, Konzerte in der Dankeskirche und im gegenüberliegenden Kulturhaus Milbertshofen gibt und auch bei der Milbertshofener Chornacht auftritt. Die neue Band der Dankeskirche sucht noch musikbegeisterte Leute, insbesondere einen/eine E-Bassisten/in und einen/eine Saxophonisten/in.

Die Band probt ein- bis zweimal pro Woche abends in dem Gotteshaus. Chef der Truppe ist David Klebs. »David ist unser Motor. Er hat großes technisches und musikalisches Know-how«, lobt Fink. Trotzdem werde alles gemeinsam besprochen und entschieden, mal gilt es Ideen zu fördern, mal gilt es, sie zu bremsen oder ausgleichend zwischen den einzelnen Mitgliedern zu wirken. Deshalb fühlt sich die vierköpfige Band ein bisschen wie ein Fahrzeug: »Wir sind wie ein Auto. Es hat vier Räder und Gas, Bremse und Kupplung«, sagt Fink lächelnd. Die neue Band möchte gerne in der Dankeskirche eine tragbare Musikanlage aufstellen und bittet dafür die Bürger um finanzielle Unterstützung.

Spenden werden erwünscht auf das Spendenkonto der evangelisch-lutherischen Dankeskirche, Stichwort: »Band«, bei der Stadtsparkasse München, Bankleitzahl: 701 500 00, Kontonummer: 99 186 306. Nähere Informationen über die Band bekommen Interessierte im Pfarrbüro der Dankeskirche, Keferloherstraße 70, Telefon 3 56 13 10. Wally Schmidt

Artikel vom 22.11.2011
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