Bürgerversammlung in Neubiberg

Neubiberg · Langer Prozess

Bügermeister Günter Heyland (FWN@U)	Foto: hol

Bügermeister Günter Heyland (FWN@U) Foto: hol

Neubiberg · Die Kinderbetreuung und die in ihrem Zusammenhang nötigen Baumaßnahmen standen diesmal im Zentrum der knapp vierstündigen Bürgerversammlung Neubibergs.

In der gut besetzten Aula der Grundschule am Rathausplatz kochten die Emotionen zwar nicht über, ihre Meinung taten die Bürger aus den jeweils ganz persönlichen Blickwinkeln und Befindlichkeiten dennoch kund. »Jedes Projekt bringt uns noch mehr Verkehr«, brachte Bärbel Leitner ihren Unmut gegen den Bau einer Kinderkrippe am Unterbiberger Marktplatz auf den Punkt. »Wir haben nichts gegen Kinder«, betonte die Anwohnerin des Hallstattfeldes im Zusammenhang mit dem Projekt der katholischen Filialkirchenstiftung St. Michael aus München-Perlach. Doch schon jetzt rollten täglich rund 5.000 Fahrzeuge durch Unterbiberg, mit dem Hol- und Bringverkehr der Eltern der dann 24 Plätze umfassenden neuen Kinderbetreuungseinrichtung würde die Belastung entsprechend steigen. Ursprünglich sei an dieser Stelle am Marktplatz sogar ein Feuerwehrhaus geplant gewesen, wog Bügermeister Günter Heyland (Freie Wähler N@U) ab. Vivamus sei seit seinem Beginn vor 15 Jahren ein Baugebiet in der Entwicklung. »Die Alternative wäre, aufzuhören mit dem Bauen in Unterbiberg, doch die kann ich Ihnen nicht bieten«, sagte er. Doch »die Bautätigkeit ist ein unaufhaltsamer Prozess.« Der Rathauschef machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: »Seien Sie versichert, es werden hier keine Schildbürgerstreiche geplant«, teilte er den Unterbibergern mit. Der Gemeinderat mache sich in dieser Angelegenheit ebenso viele Gedanken wie bei der anstehenden Sanierung des katholischen Kindergartens St. Christophorus im Kiem-Pauli-Weg, dem ersten Kindergarten in Neubiberg überhaupt.

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Das vor 34 Jahren errichtete Gebäude entspreche nicht mehr den aktuellen energetischen und Brandschutz-Anforderungen, so Günter Heyland. In Neubiberg »werden es künftig weniger Kinder«, berichtete er. Vor diesem Hintergrund stelle der Gemeinderat Langzeitbetrachtungen ab dem Jahr 2013 und den darauf folgenden Jahren an. Dafür sei die Gemeinde auch im Gespräch mit dem katholischen Pfarrer Walocha und demnächst zudem mit dem Ordinariat der katholischen Kirche. »Melden Sie Ihre Kinder im nächsten Jahr an«, beruhigte das Gemeindeoberhaupt Ulrike Barczewski. Sie hatte von »einem Paradies, das Sie da aufgeben«, gesprochen und sogar »Begehrlichkeiten der Gemeinde« für das Grundstück gesehen. Diesen Vorwurf wies Heyland entschieden zurück. Als er den Wortwechsel nach einiger Zeit beendete, bekam er dafür spontanen Beifall der Bürgerversammlungsbesucher. Ka

Artikel vom 22.11.2011
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