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Pionier der Plakatkunst: Ausstellung in der Villa Stuck
München/Bogenhausen · „Tiepolo der Boulevards“
Sessel aus dem Salon Rehns, Paris, 1916 (Les Arts Decoratifs). Foto: Jean Tholance
München/Bogenhausen · Seit 10. November ist im Museum Villa Stuck die Ausstellung „Jules Chéret (1836-1932). Künstler der Belle Époque und Pionier der Plakatkunst“ zu sehen.
Jules Chéret gilt als der Vater des modernen Plakats. Als Lithograf, Drucker, Zeichner, Maler, Dekorateur und Illustrator ist er eine herausragende Gestalt des Pariser Künstler- und Literatenmilieus an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert. Unter Einsatz der Farblithografie entwickelte Chéret das Werbeplakat zu einer eigenständigen Kunstform und trug mit seiner gewaltigen Produktion von Farbplakaten zum Wandel des städtischen Erscheinungsbildes der Kunstmetropole Paris bei. Die Liberalisierung der Presse, die Erweiterung des Schienennetzes und der Aufschwung von Wirtschaft und Handel führten gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einer großen Nachfrage nach Plakaten und Illustrationen. Jules Chéret widmete sein Motivspektrum sämtlichen Bereichen des Wirtschaftslebens, vom Zirkus und Caféhaus-Konzert über Ausstellungen bis hin zu Konfektionsmode und Kosmetika, Arzneimitteln und Presseerzeugnissen. Seine außergewöhnlichen Plakatentwürfe verschafften ihm den Spitznamen „Tiepolo der Boulevards“.
Die Ausstellung konzentriert sich auf sein Werk als Plakatkünstler, beleuchtet aber auch seine weniger bekannte Seite als Zeichner, Maler und Dekorateur. Anhand einer umfangreichen Auswahl aus seinem Gesamtwerk wird die Laufbahn dieses für die Geschichte der Plakatkunst wegweisenden und bedeutenden Künstlers nachgezeichnet. Möbel, gemalte Dekorelemente, Wandgrafiken, Kartons für Wandbehänge, Porträts und Zeichnungen finden sich ebenso in der Ausstellung wie Theater- und Zir- kusplakate, Reklameposter, Buchumschläge, Werbekarten und -programme, insgesamt etwa 240 Objekte. Die Ausstellung ist bis 5. Februar 2012, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, und schließt den Besuch der Historischen Räume sowie der Ausstellung „Danner-Preis 2011“ ein.
Artikel vom 11.11.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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