Putzbrunn eröffnet gelungenen Grundschulanbau mit fröhlichem Fest

Putzbrunn · Den Weg in die Zukunft bereitet

Die Kinder sangen beim Schulfest die neue Schulhymne von Nathalie Parisot.	Foto: hw

Die Kinder sangen beim Schulfest die neue Schulhymne von Nathalie Parisot. Foto: hw

Putzbrunn · Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) ist der Stolz über den neu errichteten Anbau an die Grundschule sichtlich anzumerken und er hält mit seiner Gesinnung bei der offiziellen Einweihung auch nicht hinter dem Berg mit seiner Meinung.

Während das neue Gymnasium in Höhenkirchen-Siegertsbrunn rund 34 Millionen Euro gekostet hat und das künftige Gymnasium in Grünwald gar 60 Millionen Euro kosten soll, habe der Anbau gerade einmal 3,6 Millionen Euro gekostet, allein und ohne Mithilfe von der Gemeinde Putzbrunn finanziert. Damit nicht genug, rund 450.000 Euro hat sich die Gemeinde die Ausstattung der Schule mit modernsten Lehrmitteln kosten lassen. »Und es ist sogar noch etwas für die Einweihungsfeier übrig geblieben«, scherzte der Rathauschef am vergangenen Freitag bei den Feierlichkeiten. Aber nicht nur rekordverdächtig wenig Geld wurde hier ausgegeben, sondern auch rekordverdächtig schnell gebaut und geplant, verriet das Gemeindeoberhaupt.

Weiterer Artikel zum Thema

Bei einem Workshop zur Sanierung des Bürgerhauses im Mai 2009 sei als wesentliches Ergebnis der Anbau an die Grundschule herausgekommen, so Klostermeier. Trotzdem müsse man den Putzbrunner Gemeinderat jetzt nicht als unberechenbar einschätzen, vielmehr war man mit der Unterbringung der Mittagsbetreuung im Bürgerhaus mehr als unzufrieden. Im Juli 2009 sei bereits der Beschluss des Gemeinderates gefasst worden. Am 29. Juli 2010 sei der Grundstein gelegt und das Richtfest war am 6. Dezember des gleichen Jahres gefeiert worden. »Ein paar Tage vor dem Einzug der Schüler zu Schuljahresbeginn sah es im Anbau allerdings noch aus wie Kraut und Rüben«, gestand Klostermeier. Aber man habe ihm von der Bauleitung aus versichert, dass man das schaffen würde und Wort gehalten. Jetzt stehen den rund 250 Schülern rund 1.500 Quadratmeter neue Nutzfläche zur Verfügung. Perfekt genutzt, um den neuen pädagogischen Wind durch die Schule wehen zu lassen.

Das Lob von Bürgermeister Klostermeier galt aber nicht nur allen am Bau Beteiligten, sondern auch der Schulleiterin Michele Fitz, die von Anfang an die Planungen miteinbezogen worden war. Die neuen Klassenzimmer sind durch kleine Arbeitsräume miteinander verbunden und sind mit so genannten digitalen Whiteboards ausgestattet. Ein digitales Whiteboard ist eine elektronische Tafel, die an einen Computer angeschlossen wird. Die Lehrer können entwickelte Tafelbild speichern und in einer späteren Unterrichtsstunde weiter verwenden, auch das Einbinden verschiedenster Medien in den Tafelanschrieb zum Beispiel kleine Filme oder Fotos ist leicht möglich. Mit speziellen Stiften können die Kinder auch auf die Whiteboards schreiben, und erhalten sofort Rückmeldung, ob ihr Beitrag richtig oder falsch war. Die Ausstattung mit spezieller Lernsoftware und Laptops ist hervorragend, betont Michele Fitz, die gar nicht genug betonen kann, wie hervorragend die Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde sei. Neu sind auch die Dreieckstische für die Kinder, die verschiedene Arbeitsformen im Unterricht ermöglichen. Prinzipiell kann jeder Schüler für sich alleine an seinem Tisch sitzen, für Gruppenprojekte können die Tische auch zusammen gefügt werden. Neu ist auch die spezielle Bestuhlung, die ermöglicht, dass alle Kinder auf gleicher Höhe sitzen können. »Wir wollen damit zeigen, bei uns begegnen sich alle auf Augenhöhe«, betont Schulleiterin Fitz.

Auch für einen neuen Bewegungsraum für Spiel und Spaß mit 130 Quadratmetern hat die Gemeinde im Anbau gesorgt. Abends, so informiert der Bürgermeister weiter, werden die neuen Sporträume von der VHS für ihre Kurse genützt, so dass sich die Investitionen doppelt gelohnt haben. Auch eine Mensa und eine große Aula ist geschaffen worden, denn rund 100 der 249 Schüler bleiben in der Mittagsbetreuung. Im kommenden Schuljahr wird der alte Schulteil ­saniert werden, dies soll aber vor allem in den Ferien geschehen, so dass die Kinder möglichst wenig beim Lernen gestört werden. Die Begeisterung über die neuen Möglichkeiten, die die Schule bietet, ist im eigens von der Musiklehrerin Nathalie Parisot für die Putzbrunner Grundschule komponierte Schulhymne zusammengefasst. »In den anderen Schulen sind alle Tafeln grün. Doch schaut man hier in Putzbrunn einmal genauer hin, so stutzt man erst und ruft gleich laut: Da sind ja Whiteboards eingebaut. Ein jedes mit ‚nem Laptop dran, den man vom Pult bedienen kann. Taucht jetzt mal eine Frage auf, weiß Google eine Antwort drauf. So ist die Kreidezeit besiegt, wir sind schon heute Technik-Freaks.« Heike Woschée

Artikel vom 18.10.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...