Stolz über Mitgliederzuwachs und geschlossen gegen die dritte Startbahn

Neufahrn · Grüne im Landkreis Freising geben sich kämpferisch

Dr. Christian Magerl ist zuversichtlich, dass alle bayerischen Grünen den Antrag aus Erding und Freising gegen die dritte Startbahn unterstützen. 	Fotos: bb

Dr. Christian Magerl ist zuversichtlich, dass alle bayerischen Grünen den Antrag aus Erding und Freising gegen die dritte Startbahn unterstützen. Fotos: bb

Neufahrn · Ein Mitgliederzuwachs von 22 Prozent in diesem Jahr, die dritte Startbahn als Symbol für den Widerstand gegen die aktuelle bayerische Politik – das sind die aktuellen Themen der Grünen im Landkreis Freising.

Erweiterung des Flughafen Münchens im Erdinger Moos

Kurz vor dem Landesparteitag (22./23. Oktober in Bad Windsheim) zeigten sich die Delegierten geschlossen und kämpferisch. »Auch wir im Landkreis haben vom grünen Aufschwung profitiert und jetzt 22 Prozent mehr Mitglieder als zu Beginn des Jahres. Vor allem in der Stadt Freising gab es viele Eintritte, jetzt sind wir 116 Grüne – und werden bestimmt noch mehr im Zuge unseres Kampfes gegen die dritte Startbahn«, führte Kreisvorsitzende Claudia Bosse ein. Womit sie gleich überleitete zum Hauptthema des Treffens des grünen Kreisverbandes in Neufahrn: der dritten Startbahn des Flughafens. »Offensichtlich werden sie in der bayerischen SPD schon nervös, ob das denn wirklich so läuft, wie sich es ihr Kandidat Ude vorstellt. Da sprechen sie uns schon die Regierungsfähigkeit ab und Herr Ude meint, wir müssten diese Kröte einfach schlucken, wenn wir regieren wollen. Ja, wir wollen ab 2013 regieren in Bayern und wollen den Wechsel – aber nicht um jeden Preis! Die dritte Startbahn ist mit uns auf keinen Fall verhandelbar, da sind wir Grünen uns in den Landkreisen Freising und Erding absolut einig!«

Dr. Christian Magerl, Freisinger Landtagsabgeordneter, gab sich sehr zuversichtlich, dass auf dem kommenden Landesparteitag die Grünen geschlossen den Antrag aus Erding und Freising gegen die dritte Startbahn unterstützen werden, auch wenn die beiden Kreisverbände nicht zu den größten in Bayern zählten. »Es geht hierbei ja nicht ausschließlich um die Startbahn, sondern um eine völlig verfehlte Verkehrspolitik der Regierung Seehofer. Doch wenn man sich die aktuellen Zahlen des Flughafens ansieht, dann ist die Zahl der Flugbewegungen nur etwas höher als 2006, Lufthansa und Air Berlin wollen Strecken und Flugzeuge stilllegen, die Luftfracht ist deutlich rückläufig – es gibt also überhaupt keinen Bedarf für diese dritte Bahn! Es würden fast 1000 Hektar Vogelschutzgebiet vernichtet und die Region kann einfach keine weiteren Belastungen mit Lärm und Abgasen hinnehmen. Zudem ist die Finanzierung völlig ungeklärt, hier arbeitet die FMG wie schon 1990 mit falschen Zahlen, um das genehmigt zu bekommen.

In Wien plant man eine Bahn, die ist 400 Meter kürzer als die dritte Startbahn in München, soll aber 1,8 Mrd. Euro kosten – in München angeblich nur etwas mehr als 1 Mrd. Euro, da stimmt doch etwas nicht. Und wenn man sich die Provokation der FMG in Schwaigermoos ansieht, wo sie die alten Höfe mit Bauzäunen abgesperrt hat, dann sieht man klar, dass die Angst haben, der Widerstand könnte zu groß werden. Wir müssen daher die dritte Startbahn so behandeln wie damals Wackersdorf, wo es auch immer hieß, da haben wir keine Chance«, forderte Magerl auf. Dr. Michael Stanglmaier von den Grünen in Moosburg, wollte eigentlich ein Positionspapier des Kreisvorstandes zum Thema »Windkraft« vorstellen (im Moment gibt es noch viele unterschiedliche Meinungen pro und contra). Da er nicht kommen konnte, blieb der Kreisvorsitzenden Bosse nur noch der engagierte Aufruf zur Teilnahme an der großen Anti-Startbahn-Demo am 29. Oktober in München sowie am Vortrag des MdB Uwe Kekeritz am 2. November im Freisinger Kardinal Döpfner Haus am Domberg, er referiert über die »Faire Stadt«. bb

Artikel vom 20.10.2011
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