Baubeginn soll noch diesen Winter sein – Fertigstellung im Jahr 2013 geplant

Hallbergmoos · Zuschuss für Naturpark

Stolz nahmen Bürgermeister Klaus Stallmeister (2. v. r.) und AK-Leiter Wolfgang Reiland (links) den Zuwendungsbescheid über rund 254.000 Euro direkt am  Naturpark an der Goldach von Verantwortlichen entgegen. 	Foto: bb

Stolz nahmen Bürgermeister Klaus Stallmeister (2. v. r.) und AK-Leiter Wolfgang Reiland (links) den Zuwendungsbescheid über rund 254.000 Euro direkt am Naturpark an der Goldach von Verantwortlichen entgegen. Foto: bb

Hallbergmoos · »So oft hat man als Bürgermeister ja nicht die Gelegenheit, dass einem jemand eine so schöne Summe geben möchte.

Daher komme ich natürlich heute sehr gerne zu diesem Anlass«, meinte Bürgermeister Klaus Stallmeister zur Übergabe des Zuwendungsbescheides von 254.000 Euro aus den Fördertöpfen der EU für das Projekt »Naturpark an der Goldach«.

Vor drei Jahren ärgerten sich viele Anwohner des Bächleins Goldach im gleichnamigen Ortsteil von Hallbergmoos über die immer mehr zuwuchernde Fläche auf dem Gelände der ehemaligen Fischzucht. Sie taten sich zusammen zum Arbeitskreis (AK) »Naturpark an der Goldach« unter der Leitung von Wolfgang Reiland und wollten die Neugestaltung des 1,9 Hektar großen Geländes im Südosten der Gemeinde. Die begradigte Goldach soll sich künftig »renaturiert« wieder sanft schlängeln, die alten Teichanlagen und Becken sind in den Ansätzen noch vorhanden. Sie sollen ebenso wie die gesamte Fläche als Parkanlage mit verschiedenen, naturnahen Gestaltelementen überplant und dadurch eine attraktive Grünfläche angelegt werden. Geplant sind nicht nur Erholungs- und Begegnungsflächen für die angrenzenden Wohngebiete zwischen Wagner-, Mittermeier- und Sedlmeierweg, sondern auch für Kindergärten und Schulen sollen hier Umweltbildungsstationen entstehen. Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, eine direkte Beziehung zur Natur und dem natürlichen Element Wasser aufzubauen. Wasser soll für Kinder »erlebbar« werden. Die Goldach soll daher das Zentrum mit einem künstlichen Nebenarm und künstlichen Teichen werden. »Zudem werden wir Wege, Kletterfelsen, Blumenwiesen, kleine Fischteiche, Kletterfelsen, ökologische Blumenwiesen, begehbare Fischerhütten, einen Barfußlehrpfad, Streuobstwiesen, naturnahe Spielgeräte und ein Insekten-Hotel auf 400 Metern Länge in die Landschaft modellieren«, so der AK-Vorsitzende Reiland.

Die erste Kostenschätzung des neuen »grünen Klassenzimmers« lag 2009 bei 250.000 Euro. Als der Arbeitskreis dann mehr ins Detail ging, lag sie bei 1,5 Millionen Euro. Nach Abzug aller Zuschüsse durch die Europäische Union (EU), den Bezirk Oberbayern und einer Stiftung sollten für die Gemeinde Hallbergmoos noch Kosten von 680.000 Euro, verteilt auf fünf Jahre, übrigbleiben, berichtete Bürger-AK-Vorsitzender Reiland, der auch die Freien Wähler im Ort leitet. Das war der Gemeinde aber entschieden zu viel, einen solchen »Luxuspark« brauche man wirklich nicht, war die einhellige Meinung. Ein paar Monate später hatte der Arbeitskreis seine Planung überarbeitet. Die Gesamtinvestitionen sollten jetzt noch 1,25 Millionen Euro, der Gemeindeanteil, auf vier Jahre verteilt, 475.000 Euro betragen. Auch das war den Gemeinderäten noch zu viel, nach langen Diskussionen wurde – über alle Fraktionsgrenzen hinweg – eine Obergrenze für die Gemeinde von 350.000 Euro inklusive der Leistungen des Bauhofs festgelegt. Erreicht wurde dies durch den Verzicht auf die ursprünglich geplante Wassertretanlage wie auf das Wegreißen des voll funktionstüchtigen Spielplatzes am Ahornweg inklusive den Wegen. Die Gesamtsumme für den Park sollte eine Million Euro nicht überschreiten.

Im südlichen Bereich des Geländes werde die Goldach in ihrem ursprünglichen Bett belassen, die Uferböschungen werden abgeflacht. Hier wird ein Teich mit Aussichtssteg entstehen. Ein weiteres Rückgrat der Gestaltung biete der künstliche Bachlauf, der durch die gesamte südliche Parkfläche verläuft, den Wasserspielplatz mit drei knietiefen Wasserbecken, die mit Schiebern aufgestaut werden können, hinter der Brücke Ahornweg speist und dann wieder in die Goldach mündet. Um den Naturpark im Süden zu erschließen wird in Höhe der Friedhofsmauer eine Brücke mit Weg zum Neubaugebiet Klar-, Wagner-, Sedlmeierweg errichtet. »Zusätzlich entsteht ein neuer Weg entlang des Weihers und dem kleinen Bachlauf, der diesen zwei Mal kreuzt«, so Reiland. Er erwartet, dass das bisherige Ackerland östlich der Goldach bald zum Bauland wird, »und dann ist unser Naturpark im Zentrum des Ortes!« Im nördlichen Teil des Parks wird das Bachbett der Goldach verlegt und mäandriert, auf den verbleibenden Flächen werden multifunktionale Spielflächen und Freizeitbereiche mit naturnahen Spielgeräten mit hohem Spielwert und hoher Aufenthaltsqualität entstehen.

Der Startschuss fiel schon am 10. Oktober 2009 mit der ersten Säuberungsaktion des Arbeitskreises. Unter großem Engagement vieler Bürger wurden die ersten toten oder faulen Bäume herausgeholt, Büsche und Sträucher ausgedünnt. Seither wartete man auf die offizielle Freigabe. Jetzt fehlt noch die offizielle Genehmigung durch das Landratsamt, die soll aber Ende des Jahres noch kommen. Im Frühjahr 2012 ist dann Baubeginn für Wasser-, Wegebau und Erdarbeiten. Im Jahr 2013 folgen Bepflanzungen, Geländemodellierungen, Baukonstruktionen und Spielplatzflächen. Fertig soll alles im Herbst 2013 sein – rechtzeitig zur nächsten Gemeinderatswahl. »Die Gesamtkosten werden sich jetzt wohl doch auf 1,2 Millionen Euro belaufen, 350.000 Euro zahlt die Gemeinde, 253.781 Euro die EU – wofür wir heute den Zuwendungsbescheid erhalten – und die restlichen 600.000 Euro die Regierung von Oberbayern«, so Reiland. bb

Artikel vom 11.10.2011
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