BMX-Bahn am Finsinger Weg wird wieder hergestellt

Unterhaching · Fahrspaß »de luxe«

Nach umfangreichen Baumaßnahmen soll die alte BMX-Bahn wieder für mächtig Fahrspaß bei den Jugendlichen sorgen. 	Foto: Privat

Nach umfangreichen Baumaßnahmen soll die alte BMX-Bahn wieder für mächtig Fahrspaß bei den Jugendlichen sorgen. Foto: Privat

Unterhaching · Steile Kurven, akrobatische Sprünge? Fehlanzeige. Hohes Unkraut und wuchernde Sträucher haben längst in Besitz genommen, was noch vor Jahren ein absoluter Renner war: die 1986 erbaute, rund 220 Meter lange BMX-Bahn östlich der A8, nördlich des Finsinger Wegs.

Jetzt soll die Anlage aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Dafür wollen junge Unterhachinger auch gern mit anpacken. Die Unterstützung der Gemeinde ist ihnen gewiss: Einstimmig beschlossen der Bau- wie auch der Finanzausschuss, alle für die Instandsetzung notwendigen Arbeiten durchführen zu lassen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf insgesamt 6.000 Euro.

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»Daraus kann man wirklich etwas Schönes machen«, ist sich Michael Preußer sicher. Er wird die Gemeinde ehrenamtlich bei der Gestaltung der Bahn beraten. Der Kontakt zu Michael Preußer entstand durch seinen Sohn Nico, der auch bei den Planungen zum neuen Skatepark mit von der Partie war. Als Experte in Sachen BMX-Fahren war bei den Diskussionen um die Ausgestaltung des neuen Funparks auch schnell die Idee geboren, nicht nur für Skater sondern auch für die Biker einen adequaten Platz zu schaffen. Da Vater und Sohn beide seit Jahren auch erfolgreich Renen in dieser Diszplin fahren, darf sich die Gemeinde auf kompetente Ansprechpartner freuen. Allerdings will Preußer die Planung auf jeden Fall zusammen mit den Jugendlichen machen, um so viele Ideen und Wünsche miteinzuarbeiten. Außerdem wird die Bahn auch telweise in Eigenleistung gebaut werden, so dass viele fleißige Helfer gebraucht werden. Vor dem neuem Jahr wird aber mit den Arbeiten nicht begonnen, ist sich Preußer sicher.

Die Gemeinde wird derweil einen Nutzungsvertrag erstellen, der für rechtliche Klarheit sorgen soll. Rund 280 Arbeitsstunden, etwa zwei Wochen, sind voraussichtlich nötig, um der Natur im Terrain wieder Herr zu werden. Zu dieser Auffassung kamen Vertreter der Gemeinde und Jugendliche bei einer gemeinsamen Ortsbegehung im August. Um die so genannte Bicycle Moto Cross-, kurz BMX-Bahn wieder in Schuss zu bringen, muss diese zunächst komplett planiert und dann neu modelliert werden. Dafür, erläuterte Franziska Karl von der Bauverwaltung, bedarf es etwa 1.000 Kubikmeter Humus, kiesigen Erdreichs, Brechsand und Feinhumus. Die Anschaffungskosten dafür betrügen etwa 3.500 Euro. Dieses Material würde von Seiten des Baubetriebshofs grob verteilt. »Die nachstehende Handarbeit zur Feinmodellierung der Bahn werden die Jugendlichen übernehmen«, zeigte sich Karl über das Engagement der BMXler erfreut. Zu weiteren Arbeiten, die anfallen werden, zählt aber auch das Fällen oder Zurückschneiden von Gehölzen. Dies schlägt in der Kostenkalkulation nochmals mit 2.500 Euro zu Buche: als Leihgebühr für Maschinen, die am Baubetriebshof nicht zur Verfügung stehen. Die Verkehrssicherungspflicht der pflegeintensiven Grünfläche hat die Gemeinde übernommen.

Bereits vor fünf Jahren hatten Bürger eine Anfrage gestellt, ob nicht auf privater Basis, auf eigene Kosten, eine Wiederbelebung der Bahn erfolgen könnte. Dieser Antrag wurde jedoch unter anderem aus Haftungsgründen für bedenklich gehalten und erhielt keine Zustimmung. Neuen Auftrieb bekam das Projekt jetzt durch klare rechtliche Strukturen: Das Grundstück, auf dem sich die BMX-Bahn errichtet wurde, befindet sich im Eigentum der Bundesrepublik, vertreten durch den Freistaat Bayern, wiederum vertreten durch die Autobahndirektion Südbayern. Dort erkundigte sich die Gemeinde erneut nach einer Freigabe für die Nutzung des Geländes – und erhielt grundsätzliche Zustimmung. Die Direktion schlug allerdings eine Festlegung der Sachlage per Nutzungsvertrag vor.

Den Worten folgten Taten: Nach Rücksprache mit der Gemeinde ist jetzt ein entsprechender Vertrag ausgearbeitet worden. Geregelt werden darin unter anderem das Benutzungsrecht, die Herstellungskosten, der Unterhalt der Anlage wie auch Haftungsfragen. Besonders erfreulich: Für die Nutzung als BMX-Gelände soll kein Entgelt erhoben werden. K.Kohnke/Woschée

Artikel vom 11.10.2011
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