Bürgerversammlung gibt ein eindeutiges Votum für Klenzesteg

Au/Haidhausen · Auch Radler erlaubt

Von links nach rechts: Ralf Wulf, Christine Weis-Hiller, Alexander Miklosy, Adelheid Dietz-Will, Ulrich Illing und Michael Götschl stellten sich den Fragen der Bürger.	Foto: js

Von links nach rechts: Ralf Wulf, Christine Weis-Hiller, Alexander Miklosy, Adelheid Dietz-Will, Ulrich Illing und Michael Götschl stellten sich den Fragen der Bürger. Foto: js

Au/Haidhausen · Seit Jahrzehnten fordert der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) einen Isarsteg zwischen der Reichenbach- und der Wittelsbacher Brücke – allerdings als reine Fußgängerquerung. Die Stadt will das Projekt nun endlich umsetzen.

Geplant ist aber, auf dem Überweg auch Radfahrer zuzulassen. Auf einer gemeinsamen Einwohnerversammlung mit dem Bezirksausschuss Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt (BA 2) haben die Stadtteilparlamente in der Wittelsbacher Schule kürzlich die Bürger nach ihrer Meinung dazu befragt. Immerhin etwa 50 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung.

Neu ist die Idee nicht. Bereits 1989, als die Au noch über einen eigenen Bezirksausschuss verfügte, habe der damalige BA-Chef Erich Ober eine zusätzliche Querung über die Isar gefordert, berichtete Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des BA 5. Insgesamt fünf Mal habe das Gremium den Steg beantragt, auch auf den Bürgerversammlungen sei das Projekt stets befürwortet worden. Inzwischen hat die Stadtverwaltung ein Konzept ausgearbeitet, das dem Stadtrat im vergangenen Juli zur Entscheidung hätte vorgelegt werden sollen. Doch der BA stoppte das Verfahren mit einem Eilantrag. Der Grund: Rund die Hälfte der Mitglieder des Gremiums wollen Radfahrern die Benutzung des Stegs verbieten. »Wir haben uns nur mit einer sehr knappen Mehrheit von einer Stimme für einen Rad- und Fußweg entschieden«, erklärte Dietz-Will. Daher habe man beschlossen, die Anwohner zu befragen. Diese sprachen sich auf der Versammlung nicht nur mehrheitlich für den Bau der Brücke aus, sondern stimmten auch dem Radverkehr zu. Diesen zu verhindern, sei ohnehin nicht realistisch, erklärte Ralf Wulf vom Baureferat. Die Stadt sei nämlich dazu verpflichtet, den Steg barrierefrei zu gestalten, so dass er auch für Rollstuhlfahrer nutzbar sei: »Dann kann man dort auch mit dem Rad fahren.«

Zugänge zu den Hochwasserwiesen möglich

Geplant ist bislang, eine rund vier Meter breite, gut 150 Meter lange, ebenerdige Brücke von der Klenzestraße bis zur Eduard-Schmid-Straße zu errichten. Zur Reichenbachbrücke sind es von dort 490, zur Wittelsbacher Brücke 350 Meter. Dietz-Will regte an, den Standort etwas zu versetzen, um Abstand zum Biotop auf der Weideninsel zu schaffen. Jürgen Schmid, Anwohner aus der Au, schlug vor, Abgänge vom Steg zu den bei der Isar-Renaturierung entstandenen Hochwasserwiesen zu schaffen. Die Verwaltung werde die Anliegen prüfen und wenn möglich berücksichtigen, versprach Ulrich Illing vom Planungsreferat.

Der Steg kommt frühestens 2014

Doch nicht alle Bürger sind mit der neuen Brücke einverstanden. Der ohnehin schon starke Fahrradverkehr an der Isar werde durch den Steg noch weiter zunehmen, mahnte eine Anwohnerin aus der Au. Zudem bringe die Querung den Auern kaum Vorteile: »Fast niemand aus dem Viertel muss in die Klenzestraße.« Ob der Steg tatsächlich errichtet wird – die Kosten werden wohl bei über drei Millionen Euro liegen – entscheidet in Kürze der Stadtrat. Mit den Bauarbeiten begonnen werden könnte Wulf zufolge frühestens im Jahr 2014. Julia Stark

Artikel vom 11.10.2011
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