Die bayerische Liedermacherin über magische Orte und „Menschsein“

München/Ramersdorf - Dahoam in Ramersdorf

Entspannt plauderte Claudia Koreck in ihrem Lieblingscafé in der Augustenstraße. Foto: Iris Janda

Entspannt plauderte Claudia Koreck in ihrem Lieblingscafé in der Augustenstraße. Foto: Iris Janda

München/Ramersdorf - Nach dem Rückzug ins Private kommt die bayerische Singer-Songwriterin Claudia Koreck wieder zurück auf die Bühne, nach der Veröffentlichung ihres dritten Albums „menschsein“ dieses Jahr. Die 25-Jährige selbst beschreibt ihre Musik als Popmusik mit Einflüssen aus Blues, Soul und Folk, doch man sollte es sich am besten selbst anhören, erzählt sie in unserem Interview.

Etwa am 6. Oktober, 20 Uhr, bei ihrem Konzert im Circus Krone. Dafür können Sie Tickets und ein persönliches Treffen mit Claudia gewinnen. Was Sie dafür tun müssen, erfahren Sie am Ende des Textes.

SamstagsBlatt: „Dahoam“, was bedeutet das für Sie?

Claudia Koreck: „Dahoam“, das ist ein Gefühl. Mit diesem Gefühl verbinde ich natürlich auch meine Heimatstadt Traunstein, in der meine Eltern und viele Freunde wohnen. Weil ich dort aufgewachsen bin, kenne ich jede Straße und verbinde mit jedem Ort ganz bestimmte Erinnerungen. Als ich noch 16 war, hat mir das alles in Traunstein nicht mehr gefallen und ich wollte weg von dort. In der Zeit entstand auch der Song „I wui weg“, der meine damaligen Gefühle gut beschreibt. Doch jetzt bin ich schon seit längerer Zeit ausgezogen und auch viel in der Welt herumgereist. Da merkt man erst, dass einem die Heimat fehlt.

SamstagsBlatt: Frau Koreck, Ihre Wahl-Heimat ist München. Wo genau?

Claudia Koreck: Ich wohne im Münchner Osten, in Ramersdorf. Nach meinem Umzug von Traunstein nach München habe ich früher lange Zeit mit einer Freundin in Schwabing gewohnt. In der Gegend, in der auch das Tonstudio ist, in dem mein Mann und Produzent Gunnar Gaewert arbeitet. Aber jetzt sind wir nach Ramersdorf gezogen, weil es dort etwas ländlicher ist, aber trotzdem noch nah zur Innenstadt.

SamstagsBlatt: Also kennen Sie sich gut in München aus. Gibt es Lieblingsorte?

Claudia Koreck: Zurzeit sind wir mit unserem einjährigen Sohn natürlich viel in unserer Wohngegend unterwegs. Zum Beispiel besuche ich gerne den Ostpark mit dem Biergarten „Michaeligarten“ und das Schwimmbad. Aber auch der Englische Garten ist eine von vielen sehr schönen Ecken in München.

SamstagsBlatt: Barfuß um die Welt?

Claudia Koreck: Ja, das ist nicht nur der Name meines zweiten Albums, sondern ich war auch 2009 mit zwei Freunden auf großer Reise. Gemeinsam sind wir in drei bis vier Wochen einmal um die Welt gereist. Zuerst waren wir in Amerika, unter anderem in Miami und Nashville. An Nashville hat mich besonders begeistert, dass man dort so viele Musiker trifft, in jedem Pub oder auf der Straße. Auch konnten wir mehrere Auftritte vor Ort organisieren, bei „Open Stage“-Abenden etwa, da kannte mich ja keiner. Nach Amerika ging es dann zu meinem Highlight Hawaii. Es ist dort wunderschön und ein ganz magischer Ort, an dem ich mich entspannen und neue Energie für die weitere Karriere tanken konnte.

SamstagsBlatt: Sie sind in sehr kurzer Zeit bekannt geworden – wie ist das für Sie?

Claudia Koreck: Es war sehr ungewohnt, weil alles von heute auf morgen passierte. So viele Menschen hörten mich im Radio und meine Musik kam gut an. Vor jedem Auftritt war man in einer Art Rausch und es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Aber auch, wenn es eine sehr schöne Zeit war, so fühlte ich mich einsam. Besonders nach den Auftritten habe ich diese Sehnsucht nach Geborgenheit und Familie gespürt. Und ich habe mir gewünscht, ein eigenes Zuhause aufbauen zu können. Ich wollte Abstand finden, erstmal privat sein. In diese Zeit fielen dann meine Hochzeit und die Geburt meines Sohnes, alles Dinge, die meine Perspektive und damit natürlich auch den Zugang zur Musik verändert haben. Mein drittes Album „menschsein“ ist sehr stark von den Erfahrungen dieser Zeit beeinflusst. Ich freue mich schon auf die Konzerte mit dem neuen Programm „menschsein“, auf die Reaktionen des Publikums, auf das Spielen mit meiner neuen Band. Einfach auf frischen Wind.

SamstagsBlatt: Ihr Wunsch nach einer kleinen Familie wurde erhört – klappt Kind und Karriere?

Claudia Koreck: Natürlich hat sich mein Leben sehr verändert, seit mein Sohn auf der Welt ist. Früher konnte man so viel reisen wie man wollte und auch mal länger weg bleiben. Jetzt ist da ein kleiner Mensch, der einen braucht und der im Mittelpunkt steht. Momentan ist es deshalb noch etwas schwer und ich muss mir immer Kreativ-Zeiten einplanen, in denen ich an meiner Musik arbeiten kann. Mein Mann unterstützt mich natürlich sehr. Bei den Touren passen meine Eltern auf ihr Enkelkind auf. Das ist eine gute Lösung, weil er sehr gerne bei seinen Großeltern ist und so auch nicht den Tour-Stress mitbekommt.

SamstagsBlatt: Trifft man Sie auch auf dem Oktoberfest?

Claudia Koreck: Na, klar. Lange Zeit hatte ich kein Dirndl, weil das früher nicht so im Trend war wie heute. Aber jetzt hab ich wieder eins und unser Sohn hat auch schon zu seinem Geburtstag eine Lederhose gekriegt. Wir freuen uns alle sehr darauf und werden bestimmt öfter hingehen.

Von Iris Janda

Artikel vom 23.09.2011
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