EHC München startet in die Saison: Manager optimistisch

München · Wie Warten aufs Christkind

Heiß auf die neue Saison: Sebastian Elwing (Foto) ist wieder im Tor, neben Neuzugang Jochen Reimer – da kann ja nichts schiefgehen... Foto: Oliver Rabuser

Heiß auf die neue Saison: Sebastian Elwing (Foto) ist wieder im Tor, neben Neuzugang Jochen Reimer – da kann ja nichts schiefgehen... Foto: Oliver Rabuser

München · Der lange, lange Sommer hat für Eishockey-Fans endlich ein Ende. Am Freitag startet die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in ihre neue Saison. Der EHC München muss zum Auftakt bei den Krefeld Pinguinen ran.

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Von Jan Lüdeke

Am Sonntag (16.30 Uhr) dürfen die Münchner Kufencracks zum ersten Mal vor dem eigenen Anhang in der Olympia-Eishalle ran - und das auch noch am ersten Wiesn-Wochenende. Vor der Abfahrt nach Krefeld sprach EHC-Manager Christian Winkler im Interview mit dem Münchner SamstagsBlatt über den Saisonstart und den neuen Kader.

Münchner SamstagsBlatt: Herr Winkler, wie stark ist das Kribbeln bei Ihnen vor dem Auftakt?

Christian Winkler: Natürlich riesig. Das lange Warten war für uns alle, für die Verantwortlichen und vor allem für die Spieler, wie das Warten auf das Christkind an Weihnachten. So eine Vorbereitung zieht sich immer ziemlich lang. Wir sind alle froh, dass es jetzt endlich wieder um Punkte geht.

Münchner SamstagsBlatt: Am vergangenen Wochenende gab es vor eigenem Publikum einen 3:0-Testspielsieg gegen Augsburg. Das hat Lust auf mehr gemacht.

Christian Winkler: Das war super. Aber überhaupt, die gesamte Vorbereitung hat gut gepasst. Sie war sehr intensiv, aber das ist ja auch richtig so. Von den vergangenen Wochen soll die Mannschaft schließlich die ganze Saison lang zehren. Die Trainer und ich sind sehr zufrieden. Wir hatten zwar mal den ein oder anderen Hänger drin, aber das ist völlig normal. Wir haben ja einige Neue im Team, die müssen sich erstmal finden.

Münchner SamstagsBlatt: Was ist vom EHC dieses Jahr zu erwarten? Es heißt ja immer, das zweite Jahr sei schwieriger als das erste.

Christian Winkler: Ach, ich sag' immer: Im ersten Jahr war's auch nicht einfach. Wir wollen wie immer hart arbeiten, härter als alle anderen Teams in der Liga. Dann bin ich überzeugt, dass wir jeden Gegner schlagen können. Unser Ziel ist es, ehrliches und mitreißendes Eishockey zu spielen. Damit wäre ich zufrieden. Sicher, es wird auch Niederlagen geben. Aber das ist zu verschmerzen, wenn jeder alles gegeben hat.

Münchner SamstagsBlatt: Auf dem Papier ist die Mannschaft stärker als letzte Saison. Wie ist Ihr Eindruck nach der Vorbereitung?

Christian Winkler: Diese Frage werden wir erst im November beantworten können. Klar, auf dem Papier sind wir besser, auf dem Eis müssen wir das aber erst umsetzen. Und wir müssen gesund bleiben.

Münchner SamstagsBlatt: Gesund bleiben ist ein gutes Stichwort. Neuzugang Jens Olsson hat nach seiner Knieverletzung am vergangenen Wochenende sein Comeback gegeben und gleich getroffen. Kann er so einschlagen wie sein Landsmann Johan Ejdepalm letztes Jahr?

Christian Winkler: Dafür haben wir ihn geholt. Er muss uns besser machen. Und er hat alle Fähigkeiten dazu. Er ist ein herausragender Schlittschuhläufer, ist technisch sehr gut ausgebildet. Er kann mehr Stabilität reinbringen. Die ersten Spiele, die er jetzt für uns gemacht hat, sahen schon sehr gut aus. Aber auch bei ihm heißt es erstmal abwarten.

Münchner SamstagsBlatt: Auf der Torhüter-Position ist Ihnen ein echter Coup gelungen, Sie haben Nationalkeeper Jochen Reimer verpflichtet. Zudem ist Sebastian Elwing, die Nummer eins aus dem Vorjahr, geblieben. Hat der EHC das beste Torhütergespann der Liga?

Christian Winkler: Nein, das nicht, das würde zu weit gehen. Die anderen Teams haben auch sehr, sehr gute Keeper. Aber ja, auf der Position im Tor sind wir hervorragend besetzt. Jochen Reimer und Sebastian Elwing können beide jederzeit spielen – und sie können beide jederzeit ein Spiel für uns gewinnen.

Münchner SamstagsBlatt: In Jason Ulmer und Klaus Kathan wurden zwei erfahrene DEL-Angreifer verpflichtet. Wird der EHC jetzt mehr Powerplay-Tore schießen?

Christian Winkler: Das erhoffen wir uns natürlich. Die ganze Reihe ist ja komplett neu. Die beiden spielen zusammen mit Noah Clarke. Die drei spielen sehr kreativ, aber auch sie müssen lernen, über den Kampf zu kommen. Wenn sie das umsetzen, dann werden wir viel Freude mit ihnen haben. Die ersten Ansätze sind auch hier vielversprechend.

Münchner SamstagsBlatt: Sie haben viele sehr junge Spieler per Förderlizenz in den Kader aufgenommen. Kann einer von ihnen den Sprung in die DEL schaffen?

Christian Winkler: Das muss man beobachten. Wir müssen den Jungs Zeit geben. Sie werden in erster Linie bei ihren Klubs in der Oberliga spielen. Wenn wir sie mal brauchen, dann müssen sie auf den Punkt fit sein. Sie sind alle Spieler für die Zukunft.

Münchner SamstagsBlatt: Eine Frage zu den Abgängen: Haben die nicht ganz lautlosen Weggänge von Mike Kompon und Ryan Ready, die beide gekündigt haben, um in ihrer Heimat Kanada neue Jobs aufzunehmen, Spuren hinterlassen?

Christian Winkler: Für uns ist das kein Thema mehr. Wenn jemand nicht will, mei, Reisende soll man nicht aufhalten. Wir beschäftigen uns nur mit den Spielern, die wir haben. Brandon Dietrich zum Beispiel hat sich nach seiner Verletzung in beeindruckender Manier zurückgemeldet. Er kann Kompon ersetzen. Und statt Ready ist jetzt Noah Clarke da. Der ist definitiv nicht schlechter.

Münchner SamstagsBlatt: Am Sonntag steht das erste Heimspiel der Saison gegen die Hannover Scorpions an. Was erwarten Sie sich?

Christian Winkler: Die Anspannung wird enorm sein. Die Stimmung im Stadion ist bestimmt großartig. Ich denke, unsere Fans werden wieder voll hinter uns stehen. Für die Mannschaft heißt es dann, kühlen Kopf zu bewahren und nicht ins Verderben zu rennen. Die Jungs sind hochmotiviert und ich denke, sie werden unseren Fans einen Sieg liefern.

Artikel vom 15.09.2011
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