Grundschule im Arnulfpark bekommt Gesicht

Zentrum · Motto »Architektur pur«

Rund 40 Bürger diskutierten mit städtischen Mitarbeitern Ideen zur geplanten Grundschule. Foto: Privat

Rund 40 Bürger diskutierten mit städtischen Mitarbeitern Ideen zur geplanten Grundschule. Foto: Privat

Zentrum · Zu »Architektur pur – unsere Grundschule 2012« hatten Mitte Juli einige ehrenamtlich Engagierte in den Nachbarschaftstreff Arnulfpark eingeladen. Rund 40 Bürger diskutierten die architektonischen Ideen zu den Räumen und pädagogischen Konzepten für die Grundschule mit Beschäftigten der Stadt aus dem Referat für Bildung und Sport, dem Zentralen Immobilienmanagement und dem Baureferat.

Im Arnulfpark entsteht derzeit eine dringlichst erwartete Grundschule. Nachdem sich der Bau nun schon mehrere Jahre verzögert hat, wird sie zum Schulbeginn 2012 im September eröffnen. Nicht zuletzt der rührigen Initiative der Anwohner des Arnulfparks ist es zu verdanken, dass diese Schule nun endlich realisiert wird. Und mit geplantem Tagesheim und von vielen Eltern erhofftem Ganztageszug wird sich damit auch die Situation der vielen berufstätigen Eltern endlich entspannen. Nachdem die erste Einladung im März 2011 von der Stadt abgesagt worden war, standen diesmal gleich mehrere Mitarbeiter der Stadt den Eltern Rede und Antwort.

Mit Begeisterung nahmen die Anwohner die von Hess/ Talhof/Kuzmierz Architekten geplante Dachbegrünung und den freundlichen und schönen Gesamteindruck des Gebäudes auf. Die vier Hauptgebäudeelemente werden den einzelnen Jahrgangsstufen gewidmet sein. Die Kinder lernen und arbeiten jedes Jahr in »ihrem Haus«, die grüne Sportbahn und die niedriger eingebaute Sporthalle sowie der regengeschützte Bewegungsraum im Freien sollen für körperlichen Ausgleich sorgen. Die Eltern wollten wissen, wie viele Ganztagesplätze geplant seien und wie die Kinder betreut werden sollten. Für 50 Prozent der 300 Schulkinder soll es einen Tagesheimplatz geben.

Die Anwesenden diskutierten sehr angeregt auch über Details der Turnhalle und die Park-Situation vor der Schule. Mehrere Fragen blieben jedoch offen: Wo lernen die Kinder schwimmen? Wie wird das Freigelände gestaltet, damit die Kinder spielerisch zu mehr Bewegung in den Pausen motiviert werden? Was würde in einer rhythmisierten Ganztagsschule an Aktivitäten für die Kinder stattfinden? Wie lange werden die Kinder im Ganztag betreut? Können berufstätige Eltern in München sich auf die Betreuungszeiten verlassen?

Konzepte für moderne Pädagogik, etwa für Selbst-Lern-Phasen in Klein-Gruppen, brauchen eine flexible Raumgestaltung. Es stellte sich heraus, dass diese Konzepte bei der Schule im Arnulfpark nicht vorgesehen sind.

Das Haus wurde gemäß den Schulbaurichtlinien aus den 1990er-Jahren gebaut und die Architekten haben diese enge Vorgabe sehr kreativ und schön gestaltet, aber mehr sei »nicht drin« gewesen. So sind etwa eine flexible Raumeinteilung und ein Arbeits- und Vorbereitungszimmer bei den Klassenzimmern, damit die Lehrkräfte eng kooperieren können, nicht vorgesehen. Eine betroffene Mutter ist enttäuscht: »Für ein Gymnasium in München wurde für 1,5 Millionen Euro eine Umplanung nach modernen pädagogischen Konzepten durchgeführt, bei der Grundschule im Arnulfpark ist dafür kein Geld da. Jetzt ist noch alles im Rohbau, in einigen Jahren würden die Umbauten dann viel mehr Geld kosten.«

Das Architektenteam hatte zunächst grün oder eine »weiche Art« von pink für die einfassenden Holzstehlen vorgeschlagen, jetzt soll es eher ein grau oder braun werden. Am 24. Oktober hat Kultusminister Spaenle zugesagt, in den Arnulfpark zu kommen. Dann ist das Gebäude praktisch fertig gebaut.

Artikel vom 19.07.2011
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