Kinderkultursommer an der Theresienhöhe im Juli

Zentrum/Schwabing · Kunst wie Mondrians

Dario und Pauline gestalten »ihre« Mondrians. Beim KiKS-Festival können alle Kinder künstlerisch aktiv werden.	Foto: scy

Dario und Pauline gestalten »ihre« Mondrians. Beim KiKS-Festival können alle Kinder künstlerisch aktiv werden. Foto: scy

Zentrum/Schwabing · Vorhang auf für den Nachwuchs. Bald nämlich haben alle Kinder von fünf bis 15 Jahren Gelegenheit, sich als Künstler zu zeigen und auch auszuprobieren. Und zwar auf dem 3. KiKS-Festival, das von Freitag, 1., bis Sonntag, 10. Juli, stattfindet.

Zehn Tage lang wird das Gelände der Alten Messe mit dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums zur Bühne für den Kinderkultursommer, kurz KiKS, – alle Angebote sind kostenlos. Mitveranstalter des Festivals sind auch die beiden Schwabinger Vereine Kultur & Spielraum und PA/Spielkultur.

Jetzt soll bloß keiner daher kommen und ihn stören. Dario ist nämlich gerade nicht ansprechbar. Er sitzt auf dem Boden, im Kinder-Ferienworkshop »Projekt Piet Mondrian und De Stijl«, und runzelt die Stirn, hoch konzentriert. Alles, was ihn momentan interessiert, liegt auf einem weißen, DIN A 3-großen Blatt Papier. Es sind ausgeschnittene Rechtecke in verschiedenen Größen und Farben: Rot, Gelb, Blau, Schwarz. Mit diesen Formen möchte Dario eine Collage anfertigen. Frei nach dem Stil des niederländischen Künstlers Piet Mondrian. »Der macht so tolle Bilder«, sagt Dario begeistert. Pauline, die neben ihm sitzt, nickt: »Ja, ich mag seine Bilder auch.« Sie streicht bereits Kleber auf ihre Rechtecke. »Ich mache jetzt auch so ein Kunstwerk wie der Mondrian«, sagt sie und man sieht ihr an, dass sie richtig stolz ist auf das, was gerade auf ihrem Papier entsteht.

Über 50 Gruppen, unter anderem Vereine und Schulklassen, präsentieren sich beim KiKS-Festival mit ihrem Können. »Bei uns, und das ist das Besondere, stehen ausschließlich Kinder und Jugendliche auf der Bühne«, erklärt KiKS-Sprecherin Silke Schetelig. »Wir bieten ihnen alle zwei Jahre eine Plattform.« Und so wird auch dieses Jahr getanzt, gesungen, gedichtet, Theater gespielt, akrobatische Kunststücke werden gezeigt und vieles mehr. »Die jungen Künstler haben ihre Darbietungen in Kulturprojekten in der Schule und an außerschulischen Kulturorten erarbeitet«, erklärt Schetelig. Junge Besucher, gerne auch mit ihren Eltern, sind als Zuschauer willkommen. Doch es soll nicht nur beim Zuschauen bleiben.

Wer selbst aktiv werden will, kann beim KiKS-Festival an mehr als 100 Mitmachangeboten und Workshops teilnehmen. Beispielsweise am »WunderWeltWald«, wo man als Baumforscher unterwegs sein oder Papier schöpfen kann. Oder eine »Schoko-Expedition«, die spannende Einblicke gibt in die Geschichte und Herstellung der Schokolade. Coole Choreographien und Moves verspricht der »Highschool-Musical-Tanzworkshop«. In der »Literaturwerkstatt« werden Geschichtenerfinder gesucht – das Geschriebene kann dann sogar zum Buch gebunden werden. Und wer Lust hat, kann es Dario und Pauline gleich tun und in einem weiteren Workshop frei nach Mondrian mit Linien, Flächen und Farben experimentieren. »Es ist garantiert für jedes Kind etwas dabei«, so Schetelig. »Wenn wir das Konzept zusammenstellen, so ist uns wichtig, dass unsere Angebotspalette möglichst breit gefächert ist.« Und weil Begeisterung ansteckend ist, sind es auch oft die auftretenden Kinder selbst, die in den Workshops anderen Kindern ihr Können weitergeben.

Zum Beispiel zeigen die jungen Flamencotänzer nach ihrem Auftritt allen Interessierten erste Tanzschritte. Nach dem Motto: Wenn euch das jetzt Spaß gemacht hat, kommt einfach mit und lernt es selbst. »Kinder haben ein Recht auf ein kulturelles Leben«, sagt Schetelig. Das wird auch in einem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes formuliert. München hat viel zu bieten für den Nachwuchs. Und wer nach Ende des Festivals erst so richtig auf den Geschmack gekommen ist und sich weiter auf die Suche machen will nach kulturellen Angeboten für Kinder, der guckt einfach nach im aktuellen KiKS-Reiseführer. Auch hier gilt, so Schetelig: »Da findet jeder was.« Der Eintritt zu allen KiKS-Veranstaltungen ist frei. Programmzeiten sind von Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 12 bis 19 Uhr. Für Schulklassen der Jahrgangsstufen eins bis acht besteht außerdem die Möglichkeit, sich für verschiedene Schnupper-Workshops und Bühnenpräsentationen an den Vormittagen anzumelden.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kiks-muenchen.de.

Sylvie-Sophie Schindler

Artikel vom 28.06.2011
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