Sanierungsarbeiten am Memminger Platz sollen im Frühjahr 2012 fertig gestellt sein

Moosach · Vision wird Wirklichkeit

So könnte der Memminger Platz in Moosach einmal aussehen: Blick von der  Untermenzinger Straße nach Süden. 	Simulation: Baureferat

So könnte der Memminger Platz in Moosach einmal aussehen: Blick von der Untermenzinger Straße nach Süden. Simulation: Baureferat

Moosach · Grün statt grau: Ganz mutige Moosacher haben ein Strandtuch dabei, legen sich bei schönem Wetter auf der Raseninsel hin und nehmen auf der Wiese ein Sonnenbad. Weniger wagemutige Bürger nehmen im Sitzrondell der Raseninsel Platz und entspannen.

Neugestaltung des Memminger Platzes

Andere sitzen auf der überdachten Terrasse der Gastroinsel und genießen einen Eiskaffee oder einen Latte macchiato. Diese Vision wird jetzt Wirklichkeit: Im Frühjahr 2012 soll die zentrale Platzfläche mit den drei runden Aktionsinseln – Gastroinsel, Raseninsel und Chill-Out-Insel – auf dem Memminger Platz fertig gestellt sein. Der Bauausschuss des Stadtrates erteilte die Projektgenehmigung für den vier Millionen Euro teuren zweiten Bauabschnitt.

Noch ist der Bahnhofsvorplatz auf der Westseite des S-Bahnhofs Moosach eine triste Asphaltfläche, auf der fünf Linienbusse ihre Endhaltestelle haben und in einer großen Wendeschleife auf dem Platz umdrehen. Nach Verlängerung der U 3 vom Olympia-Einkaufszentrum zum Bahnhof Moosach am 11. Dezember 2010 sind die U-Bahn-Bauarbeiten beendet und unter dem Memminger Platz ist eine große Park-and-Ride-Anlage eröffnet. Darüber herrscht auf dem Verkehrsknoten jedoch immer noch ein ziemliches Baustellen-Wirrwarr. In diesem Sommer will das Baureferat damit beginnen, den Platz neu zu gestalten. Voraussichtlich im Herbst werde man die Bereiche im zentralen Platzbereich (Gastro-, Chill-Out- und Raseninsel) anlegen, kündigte Baureferentin Rosemarie Hingerl im Rathaus an. Nach der Winterpause könne die zentrale Fläche des Memminger Platzes dann im Frühjahr 2012 eröffnet werden. Die Chill-Out-Insel wird aus einem Aufenthalts- und Spielbereich für Jugendliche bestehen. Die Gastroinsel sei zur Stärkung der Aufenthaltsqualität auf dem Platz und zu dessen Belebung von besonderer Bedeutung, so Hingerl. Das Baureferat werde die Gastroinsel errichten, gepachtet und betrieben werde sie von den Stadtwerken München. Diese würden auch den Innenausbau vornehmen, erläuterte die Baureferentin. Zum Verkaufssortiment gehörten nicht-alkoholische Getränke, Backwaren, MVV-Karten und anderes. Das Gebäude werde aus einem Gastraum mit Theke und Verkaufsfläche bestehen sowie eine Küche, ein Lager, zwei Gäste-Toiletten und Technikräume haben. »Der Gastraum ist nach Südwesten hin zur Platzfläche ausgerichtet, im Sommer bietet die überdachte Terrasse ausreichend Platz für eine Freischankfläche«, berichtete Hingerl im Rathaus. Die zentrale Platzfläche erhält einen Bodenbelag aus sogenanntem Olympiamastix in heller Farbe. Die drei Aktionsinseln sollen auf der zentralen Platzfläche »räumliche Akzente« bilden und zum Verweilen unter einem sonnenlichtdurchfluteten Baumhain einladen. Insgesamt will das Baureferat 62 neue Bäume pflanzen. Der Zugang zum erhöht liegenden S-Bahnsteig sowie zur bestehenden Rathgeber-Unterführung werde jeweils über Treppen und Rampen erfolgen. Ein großformatiges Dach mit lichtdurchlässigen, kreisförmigen Plexiglaskuppeln wird den U-Bahn-Zugang, die Sitzplätze für die Busfahrgäste sowie 400 Fahrradabstellplätze überspannen.

Das geplante Dach und der Fahrradparkplatz können aber erst in einem dritten Bauabschnitt verwirklicht werden, da dazu eine separate Projektgenehmigung notwendig sei, so Hingerl. Der Baubeginn für das Dach sowie für die Bike+Ride-Anlage sei im Frühjahr 2012 vorgesehen. Der Moosacher Bezirksausschuss begrüßte das gesamte Projekt. »Wir freuen uns, dass der Memminger Platz jetzt aufgewertet wird«, erklärte SPD-Sprecherin Hannelore Schrimpf auf Nachfrage. Nur ein kleiner Schatten fällt buchstäblich in das Projekt: Die Stadtteilpolitikerin befürchtet, dass durch die vielen Bäume der Platz später einmal zu schattig werden könnte. »Wir hätten lieber eine etwas lockere Bepflanzung und weniger Bäume gehabt«, sagte Schrimpf stellvertretend für die Moosacher SPD. Bei der örtlichen CSU ist man hingegen von dem gesamten Vorhaben hellauf begeistert, wie Dr. Alexander Dietrich, Sprecher der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss, auf Anfrage erklärte. »Das ist eine gelungene Planung«, betonte der Politiker ausdrücklich und empfand die Kritik der Moosacher Sozialdemokraten an den vielen neuen Bäumen als nicht berechtigt. Wally Schmidt

Vom Marienplatz bis Moosacher Bahnhof

Artikel vom 21.06.2011
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