Festival-Leiter Ströhl: »Bestes Programm seit langem«

Zentrum · 29. Filmfest in München

Zentrum · München muss nicht neidisch zur legendären Berlinale blicken. Denn München glänzt auch dieses Jahr mit seinem eigenen Filmfest. Und das kann sich sehen lassen. Im Angebot: 237 Filme aus 52 Ländern, die meisten als deutsche Erstaufführungen. Darunter auch neue Produktionen mit Stars wie Nicole Kidman, Keira Knightley und Colin Farrell.

Internationaler Glamour

Aber nicht nur auf der Leinwand gibt es prominente Gesichter. Unter anderem reisen John Malkovich und Charlotte Rampling persönlich an und bringen internationalen Glamour in die Isarmetropole. Festival-Leiter Andreas Ströhl, der Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival zum letzten Mal verantwortet, hat gemeinsam mit seinem Team also noch einmal in die Vollen gegriffen. »Dies ist unser bestes Programm seit langem. Es verbindet höchsten künstlerischen Anspruch mit sattem Kinogenuss«, sagt Ströhl.

Die Filme geben einen Ausblick auf das Kino von morgen. Ein besonderes Interesse gilt in diesem Jahr der jungen Generation von schwedischen Filmemachern. Ihr ist auf dem Festival ein Special gewidmet. Auch John Malkovich und dem georgischen Regisseur Otar Iosseliani widmet das Festival eigene Reihen. Und in zwei Retrospektiven sind die Werke des amerikanischen Independent-Filmers Tom DiCillo und des schwedischen Kultregisseurs Roy Andersson zu sehen.

Interessant: Quer durch alle Genres und Formate taucht im Programm ein Thema immer wieder auf: Wie geht die Gesellschaft mit ihren Kindern um? »Das ist eine der Fragen, die offenbar viele Filmemacher beschäftigt«, sagt Ströhl. »Sie spannt sich wie ein Bogen von unserem Eröffnungs- bis zum Abschlussfilm.« Im Eröffnungsfilm »Der Junge mit dem Fahrrad« von Jean-Pierre und Luc Dardenne ist ein Heimkind auf der Suche nach seinem Vater.

In »Le Havre« von Aki Kaurismäki landet ein minderjähriger illegaler Flüchtling aus Afrika bei einem ehemaligen Literaten und Schuhputzer in der französischen Hafenstadt. »Die jungen Protagonisten haben eine unerschütterliche Zielstrebigkeit und einen bewegenden Lebenswillen in ihrer Suche nach einer besseren Zukunft«, sagt Ströhl.

Kinder im Mittelpunkt

»Nie zuvor standen Kinder so sehr im Mittelpunkt des Geschehens.« Die Auswahl der Filme sei nicht immer leicht, doch das Konzept gebe eine klare Richtung vor. »Es ist uns gleichgültig, ob ein Film wirtschaftliches Potenzial hat. Politische Korrektheit ist uns ebenso egal wie Starpower. Was für uns einzig zählt, sind die künstlerische Qualität und kulturelle Relevanz eines Films«, so Ströhl. Und verspricht: »Es wird mal wieder ein rauschendes Fest des Films. Garantiert.« Das 29. Filmfest München läuft vom 24. Juni bis zum 2. Juli. Das Programm mit Informationen zu allen Filmen ist online unter www.filmfest-muenchen.de zu finden. Sylvie-Sophie Schindler

Artikel vom 20.06.2011
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