Gelegenheit macht Diebe – Polizei rät keine Anreize zu schaffen

Ramersdorf · Wie sicher ist Ramersdorf?

Die Polizei rät das Navi aus dem Auto zu nehmen und auch die Halterung zu entfernen, um keinen Anreiz zum Aufbrechen zu schaffen.	Foto: ar

Die Polizei rät das Navi aus dem Auto zu nehmen und auch die Halterung zu entfernen, um keinen Anreiz zum Aufbrechen zu schaffen. Foto: ar

München/Ramersdorf · Der Leiter der Polizeiinspektion 21 Ramersdorf/Perlach Peter Sondermeier stellte im Rahmen der Bürgerversammlung Ramersdorfs die Sicherheitslage des Stadtteils vor.

»Vorweg genommen kann die Sicherheitslage im 16. Stadtbezirk im Vergleich mit anderen Stadtteilen in München als sehr gut bezeichnet werden«, freute sich Sondermeier. Die Gesamtzahl der Straftaten ist erfreulicherweise erneut um etwas über 220 Delikte auf insgesamt 5345 Straftaten im Vergleich des Vorjahres gesunken.

Bei der Straßenkriminalität hat sich der seit Jahren andauernde positive Trend fortgesetzt. Es war ein Rückgang von etwa 89 auf nunmehr zirka 950 Straftaten im Vergleich zu 2010 zu verzeichnen. Bei den Raubdelikten im Jahr 2010 konnte ein weiterer Rückgang von 9 Taten auf nunmehr knapp unter 30 Delikten seit einem Jahr verzeichnet werden. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen gegenüber dem Vorjahr um 5 Straftaten auf nunmehr 59 Fälle an.

Die Einbruchskriminalität hat sich nach einem leichten Anstieg im letzten Jahr wieder bei etwa 310 Straftaten eingependelt. (Wohnungseinbrüche -2, Kellereinbrüche +4 und Büroeinbrüche -37). In diesem Zusammenhang bittet Sondermeier »unnötige Anreize für potentielle Einbrecher, indem Sie beispielsweise hochwertige Mountainbikes, Elektroartikel, Unterhaltungselektronik oder Spirituosen für jedermann von außen sichtbar in ihrem Kellerabteil aufbewahren, zu unterlassen, denn Gelegenheit macht Diebe.« Die Zahl der registrierten Pkw-Aufbrüche ging knapp über 120 Taten auf etwa 85 Straftaten zurück, was einen Rückgang von über 30 Prozent bedeutet. In diesem Zusammenhang wies Sondermeier ebenfalls darauf hin, dass es ratsam sei mobile Navis an der Windschutzscheibe über längere Zeit nicht zur Schau zu stellen. »Beim Verlassen des Fahrzeugs nehmen Sie nicht nur ihr Navi mit, sondern entfernen Sie auch den dazugehörenden Saugnapf von der Winschutzscheibe, denn dies deutet auf ein Navi hin und nicht selten werden diese nur im Handschuhfach oder unter dem Sitz versteckt«, so Sondermeier.

Aktuellen Polizeimeldungen zufolge sollen in letzter Zeit häufig in ganz München Autos aufgebrochen worden sein, um mobile und auch festinstallierte Navis zu entwenden. Die Zahl der Ladendiebstähle ist wieder leicht angestiegen. Im Berichtszeitraum wurden 654 Fälle angezeigt, was eine Zunahme von etwa 8 Prozent bedeutet. Im Bereich Rauschgiftkriminalität kam es mit 382 Fällen gegenüber 2010 zu einem deutlichen Anstieg von 90 Taten.

Die registrierten Fahrraddiebstähle sind um 20 Delikte auf nunmehr 246 Straftaten wieder angestiegen. »Lassen Sie Ihr Fahrrad registrieren, damit wir im Falle eines Diebstahls die Besitzverhältnisse des Fahrrads klären und einen Tatnachweis führen können«, betont Sondermeier.

Große Sorge bereitet der Polizei ein spezielles Deliktfeld, nämlich die Trickdiebstähle und Trickbetrüger. Diese Straftäter suchen sich mit Vorliebe alte, alleinstehende Menschen als Opfer aus, um sie um ihre Ersparnisse zu bringen. Sie geben sich als angebliche Verwandte, Behördenvertreter, Pflegehelfer oder sogar als Kriminalbeamte aus, um sich so den Zutritt zu den Wohnungen zu verschaffen. Sondermeier rief daher zum »wachsamen Nachbar« auf. »Damit ist kein ›Schnüffeln oder Spionieren‹ gemeint, sondern ein gewisses Maß an Mitverantwortung für ihre Nachbarn«, erklärt Sondermeier. »Rufen Sie in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei und zwar lieber einmal zu oft als zu spät oder gar nicht.«, so Sondermeier weiter.

In Notfällen sollte 110 gewählt werden und in nicht eiligen Anfragen das neue Service-Telefon 29 10 / 19 10, das Bürgertelefon in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München, das neu eingerichtet worden ist. ar

Artikel vom 20.06.2011
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