Stadt bringt auf Spielplätzen Chemiekeule zum Einsatz

Bogenhausen · Ende des großen Krabbelns?

Große, gut sichtbare Tafeln weisen wie am Spielplatz in der Fideliostraße/ Salzsenderweg unweit des Spiel- und Begegnungszentrums (SBZ) auf die  Ameisenbekämpfung hin. 	Foto: ikb

Große, gut sichtbare Tafeln weisen wie am Spielplatz in der Fideliostraße/ Salzsenderweg unweit des Spiel- und Begegnungszentrums (SBZ) auf die Ameisenbekämpfung hin. Foto: ikb

München/Bogenhausen · Kaum scheint ein paar Tage die Sonne, beginnt schon wieder das große Krabbeln. Und regnet’s dann auch noch zwischendurch, wird es noch schlimmer: Horden von Ameisen bevölkern in und um München, vor allem aber im Osten der Stadt Sandkästen und Spielplätze.

Die piesackenden Tierchen vertreiben die Mädchen und Buben, Mütter mit Kleinkindern machen einen großen Bogen um die meisten Anlagen. Das städtische Baureferat hat wieder einmal den Kampf gegen die Plage aufgenommen, denn selbst im Rathaus wird inzwischen eingeräumt: »Einzelne Flächen sind so stark befallen, dass eine Nutzung bei sonnigem Wetter nicht mehr möglich ist.«

Versuche der Fachleute in der Vergangenheit, auf die chemische Keule zu verzichten, schlugen fehl – nach ein paar Tagen waren die gesäuberten Flächen wieder bevölkert. In Abstimmung aller Experten aus dem Bau-, dem Bildungs- und Sport- sowie dem Gesundheits- und Umweltreferat wurde vergangenes Jahr erstmals die chemische Bekämpfung gestartet. Und siehe da: Der Befall ging deutlich zurück. Daher wird in diesen Tagen und Wochen – trockenes und möglichst sonniges Wetter vorausgesetzt – diese Art der »Behandlung«, so der Fachjargon, fortgesetzt. Die Ameisenbekämpfung – Kosten pro Platz rund 1.000 Euro – wird jeweils an zwei Terminen im Abstand von ein bis zwei Wochen durchgeführt, die Spielplätze werden bis zu drei Tage gesperrt, und die Mitarbeiter der Grünanlagenaufsicht beobachten alles genau. Umliegende Betreuungseinrichtungen werden informiert, Plakate an den Spielplätzen weisen auf die Maßnahmen hin.

Rund um Bogenhausen geht’s an folgenden Stellen den Ameisen an den Kragen: Regensburger Platz, Stuntz-, Fidelio- und Theodor-Kober-Straße, Leonhardiweg/ Salzmesser- sowie Paulsdorfferstraße. Indes kann man der Invasion der Krabbler kaum Herr werden, das beweist das Beispiel des im vergangenen Frühsommers gereinigten Spielplatzes an der Lüderitzstraße im Zamilapark. Denn dort tummeln sich die Ameisen bereits wieder. Die beste Vorsorge, ohne Chemie und sogar kostenfrei: Den Ameisen die Nahrungsquellen entziehen, keine Essensreste hinterlassen, jeglichen Müll zu Hause, nicht im Abfallkorb am Spielplatz entsorgen.

Die weiteren Einsatzgebiete in der Metropole: Mathias-Schmid-Weg, Alfred-Pongratz-Weg, Kasperlmühlstraße, Karl-Marx-Ring, Winzererstraße, Petuelpark, Wartburgplatz, Hartweg, Carl- Orff-Bogen, Krempelhuberplatz, Azaleenstraße, Darmstädter Straße, Claudiusplatz, Nederlinger-/Mettenstraße, Tizianplatz, Eduard-Stadler-Winkel, Burgk­mair- straße und Burgerplatz, Thuillestraße (Ecke Pläntschweg), Ernst-Buchner-Weg (Ecke Thuillestraße), An der Schäferwiese und Tschaikowskystraße. ikb

Artikel vom 06.06.2011
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