Entscheidung über neuen Anschluss noch offen

Hohenbrunn · Welches Wasser für Riemerling

Eine Gruppe Riemerlinger Bürger will auch weiterhin das Münchner Wasser beziehen und sammelt deshalb bereits eifrig Unterschriften. Foto: Privat

Eine Gruppe Riemerlinger Bürger will auch weiterhin das Münchner Wasser beziehen und sammelt deshalb bereits eifrig Unterschriften. Foto: Privat

Hohenbrunn · Im Dezember 2010 hat die Gemeinde Hohenbrunn den Vertrag mit den Stadtwerken München zur Wasserlieferung in den Gemeindeteil Riemerling gekündigt. Geschlossen wurde er 1963, mit einer Lauflänge von 50 Jahren.

»Die Kündigung ist beschlossen worden, um eine automatische Verlängerung des Vertrages zu verhindern«, erklärt der zweite Bürgermeister Benno Maier. Derzeit überprüft die Gemeinde, welche finanziellen Vorteile es bringt, Riemerling an das heimische Wassernetz anzuschließen. Eine Entscheidung, ob der Vertrag mit der Stadt München verlängert wird oder nicht, sei aber noch nicht gefallen, betont Maier. In diesem Jahr, sicherlich aber nicht vor der Sommerpause werden dem Gemeinderat die entsprechenden Zahlen vorliegen, so Maier. Hohenbrunn verfügt selber über sechs Brunnen, von denen allerdings nur zwei aktiv sind. In den 90er Jahren hatte die Gemeinde Probleme, unter anderem mit den Nitratwerten, die sich zeitweise in Nähe der Grenzwerte befanden. Um ihren Bürgern einwandfreies Wasser bieten zu können, hat die Gemeinde zum einen mit der Sanierung des Wasserschutzgebietes, aus dem das Wasser stammte, begonnen und zum anderen im Höhenkirchner Forst zwei neue Brunnen gebohrt. Diese gingen 1994 und 1999 ans Netz, die anderen Brunnen wurden stillgelegt.

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Seitdem seien die Werte auch in Hohenbrunn einwandfrei, informiert Maier. Der Nitratwert lag beispielsweise im Februar 2011 bei 14,3 mg, der Richtwert liegt bei 25 mg und der Grenzwert bei 50 mg. Die Gemeinde verspricht sich von einer Versorgung des Ortsteiles Riemerling nicht nur eine Kostenersparnis für die Bürger, sondern auch für sich selbst, gilt es doch dort die Hauptschule und das Schwimmbad mit Wasser zu versorgen. »Wir haben ausgerechnet, dass man bei einem Verbrauch von rund 100 Kubikmetern Wasser im Jahr rund 100 Euro spart«, wirbt Maier für die gemeindliche Wasserversorgung.

Ein Teil der Riemerlinger Bürger will aber weiterhin das Münchner Wasser beziehen und hat deshalb eine Bürgerinitiative gegründet. Die elf Mitstreiter sammeln bereits eifrig Unterschriften und fordern den Dialog mit der Gemeinde. Sprecherin Martina Hilmer erklärt, dass man auf die gewohnte und zuverlässige Qualität des Münchner Wassers, das weit über seine Grenzen hinaus bekannt sei, nicht verzichten wolle. Dem Gemeinderat und dem Bürgermeister werde die Initiative die Unterschriften vorlegen, informierte Hilmer.

Der Gemeinderat will laut Maier den Dialog mit den Bürgern suchen, die letzte Entscheidung obliegt allerdings ihm.

hw

Artikel vom 01.06.2011
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