Otterfings Gemeindefinanzen im Aufwind

Otterfing · Zwei große Brocken

Durchweg zufrieden zeigten sich die Otterfinger Bürger mit der Gemeindepolitik und ihrem Bürgermeister Jakob Eglseder.  Foto: Pietsch

Durchweg zufrieden zeigten sich die Otterfinger Bürger mit der Gemeindepolitik und ihrem Bürgermeister Jakob Eglseder. Foto: Pietsch

Otterfing · Die Otterfinger Bürger sind zufrieden. Das zeigte sich einmal wieder bei der Bürgerversammlung Mitte Mai, bei der über 50 Zuhörer wohlwollend dem Bericht ihres Bürgermeisters Jakob Eglseder lauschten. So umfänglich war sein Bericht, dass die Bürger am Ende des Abends nicht eine einzige offene Frage mehr an ihn hatten.

Eglseder schlug den Bogen von den nüchternen Zahlen der Einwohnerstatistik und des Gemeindehaushaltes bis hin zu den laufenden und zukünftigen Projekte und Planungen in der Gemeinde. So freute er sich angesichts der Altersverteilung der Otterfinger, dass sich durch Geburten und Zuzug eine allmähliche Verbesserung der Altersverteilung anzeigt. Zwar liege das Maximum mit 887 Bürgern immer noch bei 41 bis 50 Jahren, doch »in den letzten Jahren kriegen wir langsam wieder ein Fundament«, so Eglseder.

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Auch vom Gemeindehaushalt hatte er überwiegend Positives zu berichten. Der sinkende Schuldenstand und das Steigen der Rücklagen bestätigten die Finanzpolitik der Gemeinde. Dazu gehört auch ein Festhalten am Beschluss den Gewerbesteuerhebesatz unverändert zu belassen. Durch die Ausweisung des neuen Gewerbegebietes am Nordende der Gemeinde solle vielmehr versucht werden, die Einnahmen aus der Gewerbesteuer durch die Ansiedlung neuer Betriebe zu verbessern. Wann die ersten Grundstücke verkauft werden, stünde allerdings noch nicht fest. Es seien zwar schon Interessenten für mehrere Grundstücke da, doch sei noch kein Vertrag abgeschlossen, berichtete der Bürgermeister. Insbesondere der Wunsch eines großen Entsorgungsbetriebes auf Ansiedlung im neuen Gebiet müsse erst noch intensiv vom Gemeinderat geprüft werden, denn eigentlich sollten durch die schrittweise Füllung des Gebietes mit Betrieben mittlerer Größe auch Arbeitsplätze geschaffen werden.

Im Ausblick auf die nächsten Monate und Jahre musste Eglseder seine Zuhörer allerdings auch auf einige größere finanzielle Belastungen vorbereiten. So wird zum Beispiel die Sanierung des Kindergartens durch die jüngst entdeckten Schäden des Daches, rund 200.000 Euro teurer ausfallen als ursprünglich geplant. Auch in 2011 werden mehrere Straßenbauprojekte das Finanzsäckel der Gemeinde belasten. Vor allem die Sanierung der Bahnhofsstraße sowie der Bau eines Radwegs durch den Ort entlang der B 13 stünden da ganz oben auf der Prioritätenliste, so Eglseder.

Unverhofft muss die Gemeinde auch noch zwei besonders »große Brocken« verdauen: Auf Nachfrage bei der Bahn stellte sich unlängst heraus, dass die beiden Brücken über die Bahnlinie in Holzham und an der Kreuzstraße seit den 70er- Jahren im Eigentum der Gemeinde stehen und deshalb auch von dieser unterhalten werden müssen. Während die Holzhamer Brücke durch die geringere Beanspruchung wohl noch sanierungsfähig sei, muss die Kreuzstraßenbrücke wohl komplett erneuert werden, warnte Eglseder. Schon jetzt sei sie so beschädigt, dass sie vor Kurzem auf 12 Tonnen abgelastet werden musste, noch diese Woche soll die Beschilderung im Ort dahingehend geändert werden.

Noch etwas weiter in der Zukunft liegen die großen Investitionen für das geplante neue Sportzentrum. Hier gäbe es ja inzwischen viele Gerüchte, merkte Eglseder an, doch entbehrten viele der Grundlage. Weder sei schon eine Standortentscheidung gefallen, noch sei die Situation der Schützen, Volleyballer und Stockschützen geklärt. Im Moment würden fünf Standorte rund um Otterfing erwogen, die Grundstücksverhandlungen seien bereits abgeschlossen. Noch diese Woche soll eine nicht öffentliche Beratung im Gemeinderat folgen. Damit die Grundstückspreise nicht in die Höhe schießen, soll die breite Öffentlichkeit aber erst nach dem Beschluss des Rates beteiligt werden, bat Eglseder um Verständnis.

Andrea Pietsch

Artikel vom 01.06.2011
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