Die Lust, es sich gut gehen zu lassen verbindet Kuba und Bayern – Salsa und Goaßlschnoizer: Konzert am 28. April im Circus Krone

München · Meet and Greet – Münchner-SamstagsBlatt-Leser treffen die „CubaBoarischen“

Die Kunst, es sich gut gehen zu lassen, vereint Kubaner und Bayern, wissen die „CubaBoarischen“. Foto: VA

Die Kunst, es sich gut gehen zu lassen, vereint Kubaner und Bayern, wissen die „CubaBoarischen“. Foto: VA

München · Auf eine ganz besondere Reise ins bayerische Kuba wollen die „CubaBoarischen“ ihr Publikum am 28. April, 20 Uhr, im Circus Krone entführen: auf eine musikalische Rundfahrt durch Kuba mit spannenden Geschichten und Anekdoten aus einer inzwischen zehnjährigen bayerisch-kubanischen Freundschaft. Dazu haben die sieben Musiker zahlreiche musikalische Freunde und Weggefährten mit auf die Bühne eingeladen:

darunter Caesar Granados, einer der begabtesten lateinamerikanischen Percussionisten in München, echte oberbayerische Goaßlschnoizer und natürlich heiße kubanische Tänzerinnen! Ganz geschmeidig verschmilzt bei den „CubaBoarischen“ ein Zillertaler Hochzeitsmarsch mit dem Salsa eines unbekannten kubanischen Komponisten. Man sieht quasi die Zillertaler Hochzeitsgesellschaft durch Havanna spazieren. Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Michaela Schmid sprach mit Peter Rutz über diese ungewöhnliche Melange.

Münchner SamstagsBlatt: Was verbindet Kuba und Bayern?

Peter Rutz: Fangen wir mal musikalisch an: Die kubanischen Volkslieder, die wir spielen, gehen ins Ohr, auf der ganzen Welt, sie haben einfache Harmoniefolgen wie die bayerischen Lieder. Und die kubanischen Volkslieder sind die bayerischen dreistimmig. Nur der Rhythmus ist problematisch: Dort wird nicht auf „1,2,3,4“ gezählt. Die Bayern haben den Marsch und den Walzer im Blut. Die kubanische Musik dagegen „rollt“, die hat keine Ecken und stoppt nie. Das ist der Reiz an der Musik, und das Schwierige. Das hat lange gedauert bis unsere Musiker dieses Schwebende hinbekommen haben. Das macht auch den Erfolg der „CubaBoarischen“ aus: Sie spielen Salsa-Rythmen auf europäische Art. Salsabands gibt es zuhauf, aber die kopieren in der Regel nur, wir spielen gar nicht echte kubanische Musik, sondern eine Mischung.

Münchner SamstagsBlatt: Und in Sachen Mentalität, gibt es da Ähnlichkeiten zwischen Kuba und Bayern?

Peter Rutz: Die Lust, es sich gut gehen zu lassen! Das meint ja auch der Titel unserer aktuellen CD „Is denn des ned a Lebn“, was auf dem gleichnamigen bayerischen Volkslied beruht. Und eine schöne Zigarre, das hat ja auch in Bayern Tradition, dazu ein bissl was trinken. Hier das Bier, dort der Rum.

Münchner SamstagsBlatt: Wie kam es denn nun zu dieser musikalischen Mischung?

Peter Rutz: Im Herbst 2000 flogen die drei Gründer nach Kuba, weil sie da noch nie waren, so richtig Neckermann-pauschal, einfach, um ein bisschen Sonne zu tanken, am Strand zu sitzen und das Rheuma auszukurieren, ein reiner Männerausflug! In der Hotelbar haben sie mit kubanischen Musikern spontan musiziert und entdeckt, der dreistimmige Gesang in Kuba und Bayern deckt sich ja 1:1! Keiner konnte ein Wort spanisch, mittlerweile versteht aber ein jeder der Musiker, was er da singt.

Münchner SamstagsBlatt: Und wie ging es dann weiter, vom Privaturlaub auf die bayerischen Bühnen?

Peter Rutz: Wir waren eine klassische bayerische Band, die bei Hochzeiten und im Bierzelt gespielt hat. Und nach dem Urlaub zum Spaß auch ein paar kubanische Nummern, am Ende, wenn viele Gäste schon weg waren. Die, die es gehört hatten, fanden das so gut, dass der Druck von außen immer größer wurde. So entstand eine neue Leidenschaft neben dem eigentlichen Musikerleben. Wir hatten nie die Absicht, bei richtigen Konzerten zu spielen.

Münchner SamstagsBlatt: Wirklich wahr?

Peter Rutz: Die „CubaBoarischen“ wurden nicht erfunden, um Erfolg zu haben. Die leben das, die Jungs, das ist authentisch, nicht nachgemacht. Erst wollten sie es nur für sich machen, freuen sich jetzt aber umso mehr über die Begeisterung beim Publikum.

Münchner SamstagsBlatt: Wer steckt hinter den „CubaBoarischen“?

Peter Rutz: Die Musiker sind großteils studierte Musiker, einer ist Kirchenmusiker, der andere spielt im Polizeiorchester, ein anderer ist Jazzmusiker, aber einer ist auch Raumausstatter und ein anderer arbeitet in der Verwaltung.

Münchner SamstagsBlatt: Besuchen Sie die Insel auch heute noch?

Peter Rutz: Wir sind jedes Jahr mindestens einmal in Kuba, fahren rum, pflegen Kontakte, wollen neue Musiker kennenlernen und uns vom Flair des musikalischen Lebens einfangen lassen.

Münchner SamstagsBlatt: Was macht dieses Flair aus?

Peter Rutz: Sobald die Kubaner Musik hören, klinken die total aus, die lassen alles liegen und stehen, die Schaufel, das Auto mitten auf der Straße, und tanzen, das haben wir alles schon erlebt. Nur die Musik zählt hier, alles ist ganz entspannt. Zwei Stunden Verspätung ist dort auch keine Zeit. Wie meinte ein kubanischer Freund: „Ihr habt die Uhr, wir die Zeit.“

Münchner SamstagsBlatt: Wie lang hält dieses Lebensgefühl wieder daheim an?

Peter Rutz: Eine Woche, höchstens 14 Tage – der kubanische Lebensstil funktioniert bei uns nicht. Aber natürlich hat Kuba nicht nur schöne Seiten. Doch auch die notwendige Kunst des Improvisierens der Kubaner beeindruckt uns immer wieder. Da wird ein Kontrabass mit Wäscheleine bespannt oder eine Trommel mit Röntgenfolie.

Von Michaela Schmid

Nachbericht zum Meet and Greet, dem Leser-Treffen mit den Cuba-Boarischen

    Münchner SamstagsBlatt-Leserinnen Johanna Fischer, Viktoria Wieland, Marietta Hornburger und Heinz Biehler freuten sich über das Treffen mit den Ausnahmemusikern von den Cuba-Boarischen: München · Von Bayern bis Cuba – Artikel vom 19.05.2011: Glückliche Gewinner treffen die Cuba-Boarischen

Meet and Greet-Alarm!

Hier gibt es etwas zu gewinnen: Ein Treffen mit den „CubaBoarischen“, der bayerischen Salsa-Band, und den Besuch der Show am 28. April für drei Münchner Samstags-Blatt-Leser mit Begleitung.

Das Gewinnspiel endet am 20. April 2011.

Artikel aktualisiert am 19.05.2011

Artikel vom 14.04.2011
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