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Deutschlands derzeit jüngster Bob-Pilot kommt aus Trudering
Trudering · »Kufen-Schumi«
Der Bob-Pilot Dominik Arndt und sein Anschieber Florian Obst wollen bei den Olympischen Jugendspielen 2012 gemeinsam an den Start gehen. Foto: Obst
Trudering · Dominik Arndt, 16-jähriger Gymnasiast aus Trudering, ist Deutschlands derzeit jüngster Bob-Pilot. Sein erklärtes Ziel ist es, kommendes Jahr an den Olympischen Jugendspielen in Innsbruck/lgls an den Start zu gehen. Im November 2010 lenkte er erstmalig einen Zweierschlitten.
Geprägt von seinem Vater Thorsten Arndt, der früher den Bobsport ausübte, wollte Arndt schon immer einmal ausprobieren, wie es ist, die Eisbahn in einem Bob hinunter zu fahren. Das war der Anlass »ihm eine Gästefahrt in Königssee zu schenken«, so der Vater. »Die erste Fahrt kam einem wahnsinnig schnell vor, eine Kurve nach der anderen kam und ich war einfach nur noch begeistert«, berichtet Arndt von seiner ersten Fahrt. Dies war der Auslöser, zukünftig auf schnellen Kufen unterwegs zu sein und in den Bobsport einzusteigen. Mittlerweile besitzt der 1,91 Meter große Truderinger auch Rennerfahrung: beim Senioren-Europacuprennen auf der Olympiakunsteisbahn von Innsbruck/Igls durfte er kürzlich zusammen mit seinem 18-jährigen Anschieber Florian Obst – einem sprintstarken Leichtathleten mit einer 100-Meterbestzeit von knapp über elf Sekunden – außer Konkurrenz mitfahren.
- Trudering · Qualifikation nur knapp verpasst
Artikel vom 22.09.2011: Der junge Truderinger Bobpilot Dominik Arndt darf nicht zur Olympiade
Arndt, dessen erklärtes Ziel kommendes Jahr die Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen in Innsbruck/Igls ist, wo zum ersten Mal das Fahreralter auf 16 Jahre runter gesetzt worden ist, hat sich in der nun beendeten Saison immer mehr Fahrpraxis auf den Bahnen von Oberhof, Winterberg und eben Innsbruck angeeignet. »Es läuft von Fahrt zu Fahrt besser. Ich fange an, in den Kurven immer schnellere Linien zu suchen und zu finden.« Bei seiner bislang schnellsten Abfahrt durchs Eislabyrinth hat das Mitglied des BC Unterhaching eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 115 Stundenkilometern erzielt. Nun gilt es, im Sommer unter der Regie der Betreuer Stefan Seeck (Leichtathletik-Coach beim TSV München/Ost) sowie Leonhard Sanktjohanser (Bayerischer Landestrainer Bob) konsequent an seiner Form zu feilen.
Bobsportler sind entgegen landläufiger Meinung nicht nur im Winter aktiv. Ab Frühjahr werden in Ohlstadt (Landkreis Garmisch) Starttrainings abgehalten. Ein auf der Unterseite mit Rollen statt Kufen versehener Zweierschlitten wird in einer Art Trambahnschiene talabwärts bewegt. Pilot und Anschieber können so immer und immer wieder üben, den »stählernen Pantoffel« so schnell wie möglich in Schwung zu bringen. Um entscheidende Hundertstel Sekunden heraus zu kitzeln, sind Bobsportler über Monate zudem Stammgäste in Krafttrainingsräumen, wo zentnerweise Gewichte gestemmt werden. Auf den Tartanbahnen wird ebenfalls Schweiß vergossen. Um seine Grundschnelligkeit im Sprint zu verbessern, hat Arndt sich heuer dem TSV München/Ost, der zur Leichtathletik-Gemeinschaft Stadtwerke München gehört, angeschlossen. »Das Kraft-, Konditions- und Leichtathletiktraining muss natürlich sein, aber lieber trainiere ich auf der Bobbahn, das macht einfach mehr Spaß«, so Arndt. Auch in Sachen Material gibt es einiges zu tun. Beispielsweise gilt es, sich mehrere Sätze Kufen zu beschaffen, die dann jeweils bei unterschiedlichen Eis- und Außentemperaturen sorgfältig ausgewählt werden müssen. »Das ist eine richtige Wissenschaft. Nicht jede Kufe fährt bei identischem Eis gleich schnell«, hat Arndt bereits in seiner ersten Saison festgestellt.
Das derzeit harte Training soll sich im November auszahlen, wenn Arndt vor der Nominierung zur Jugend-Olympiade 2012 erst mal die drei Selektionsläufe überwinden muss. Der deutsche Bobverband, der zwei Teams melden darf, hat drei Selektionen in Winterberg, Königssee und Innsbruck dafür angesetzt. Nervös ist der Jungbobfahrer vor dem Start nicht: »Ich versuche mich zu konzentrieren und gehe noch mal alle Kurven der Bahn durch, da bleibt für Nervosität keine Zeit.« Sollte sich kein anderer Bobfahrer seines Alters zum Wettkampf qualifizieren und er die Selektionsläufe überwinden, bleibt Dominik Arndt der jüngste Bob-Pilot Deutschlands, der bei den Olympischen Jugendspielen an den Start geht. ar
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