Ramersdorf bekommt neuen Katastrophenschutz

Ramersdorf · Umbau marsch

So sieht bald die Feuerwache 5, in der Anzinger Straße 41, in Ramersdorf nicht mehr aus.	Foto: aha

So sieht bald die Feuerwache 5, in der Anzinger Straße 41, in Ramersdorf nicht mehr aus. Foto: aha

Ramersdorf · Der Realisierungswettbewerb für den Neubau der Feuerwache 5, in der Anzinger Straße 41, ist entschieden. Die Ende 1951 in Betrieb gegangene und 1953 erweiterte Feuerwache wird neu gebaut.

Einstimmig verlieh die Jury den ersten Preis in vielerlei Hinsicht klaren Entwurf des Münchner Architekturbüros Ackermann und Partner, Architekten BDA, mit den kürzlich erfolgreichen Landschaftsarchitekten ver.de landschaftsarchitektur GbR Kröniger Rümpelein Wenk, Freising. Wie berichtet hat ver.de auch im Wettbewerb für das Baugebiet in der Hochäckerstraße den ersten Preis gewonnen. Der rechteckige Feuerwehrbaukörper präsentiere sich »als klar strukturierte Blockrandbebauung, die sich hinsichtlich Höhenentwicklung und Baukörperausformung gut in die Umgebung einfügt«, befand die Jury.

Die Landeshauptstadt München baut für ihre Berufsfeuerwehr ein optimiertes Gesamtkonzept auf, bei dem die neue Feuerwache 5 neben der in Planung befindlichen Feuerwache 4 (Heßstraße) eine Schwerpunktwache im Münchner Osten werden soll. Zudem wird sie mit Taucherstaffel, Druckkammer, Desinfektionsbereichen, Atemschutz- und Medizintechnik das zweite Standbein der Feuerwehr für den Katastrophenfall. So müssen neben großen Fahrzeughallen auch Mannschaftsräume für den 24-Stunden-Wachdienst, verschiedene Werkstätten, Lagerräume, Verwaltungseinheiten und Betriebswohnungen ihren Platz im Gebäude finden. Diese komplexen funktionalen Anforderungen mussten die Wettbewerbsteilnehmer erfüllen und zugleich den Neubau städtebaulich in die Umgebung integrieren. Er soll bei laufendem Betrieb der bestehenden Feuerwache erfolgen, im günstigsten Fall mit Baubeginn ab Ende 2013.

Ackermann und Partner setzen entlang der Anzinger Straße einen fünfgeschossigen Baukörper, nach Westen zum Katholischen Kindergarten St. Pius hin dagegen nur ein zweigeschossiges Gebäude mit Hubschrauber-Landeplatz. Der fünfgeschossige Bau nimmt im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss das Zentrum für Katastrophenschutz auf. Im zweiten bis vierten Obergeschoss befinden sich Dienstwohnungen, die durch vorgesetzte Wintergärten und eine geschlossene Laubengangerschließung vor Lärm von der Straße und aus dem Innenhof abgeschirmt werden. Entlang der Aschheimer Straße ist die große Fahrzeughalle mit integrierten Arbeits-, Werkstatt- und Lagerbereichen situiert. Direkt über der Fahrzeughalle liegen die Ruheräume mit raffiniert begrünten Zwischenhöfen, so dass die Einsatzwege zur Fahrzeughalle äußerst kurz sind. Dies auch aus dem um die Ecke liegenden Sportbereich. »Unsere Intention war, ein perfekt funktionierendes Gebäude zu kreieren für eine Perfektheit der Funktionsabläufe«, erklärt Horst Raab vom siegreichen Architekturbüro. Das sah das Preisgericht ebenso: »Die klare Bereichsbildung setzt sich auch im klaren Erschließungskonzept der gesamten Feuerwache fort«. Dazu trägt auch der klar gegliederte Innenhof mit definierten Funktionsbereichen für Wachbetrieb, Übungshof und Anlieferung bei, die sich nicht überlagern.

Durch den sehr konsequent zum Innenhof orientierten Betrieb entstehen keine nachbarschaftlichen Konflikte. Optisch erfolgt eine Anbindung zur Nachbarschaft, so zum Beispiel zur Freifläche der Kindertagesstätte über die Grünflächen an der westlichen Grundstücksgrenze. Im Norden des Geländes ist eine neue Straße für die die Ausfahrt aus der Tiefgarage und den Hof geplant. Allerdings konnten die Fassaden das Preisgericht nicht vollständig überzeugen, so dass es bei »vorgeschlagenen Materialien und Detailausbildung eine sorgfältige, engagierte Weiterentwicklung« fordert.

Dennoch wird dieser Entwurf »auf lange Sicht eine tragfähige Lösung für diese wichtige Baumaßnahme der Stadt München gewährleisten«, so die Jury. Die Wettbewerbsarbeiten sind noch bis zum 23. Februar im Technischen Rathaus, Friedensstraße 40, montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zu sehen. aha

Artikel vom 15.02.2011
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