In der Neubruchstraße soll ein Kunstspeicher entstehen

Unterföhring/Bogenhausen · Luxus in der Box In der Neubruchstraße soll ein Kunstspeicher entstehen

Im Anschluss an die Wohnbauten werden ein fünfstöckiges Bürogebäude und ein Kunstspeicher erstellt.	Foto: ikb

Im Anschluss an die Wohnbauten werden ein fünfstöckiges Bürogebäude und ein Kunstspeicher erstellt. Foto: ikb

Unterföhring/Bogenhausen · Eine ungewöhnliche Einrichtung, einzigartig in der Region München, entsteht an der Unterföhringer Neubruchstraße zwischen einem Containerdepot und dem Kraftwerk Nord: ein Kunstspeicher. »Ob Oldtimer, Ölgemälde oder eine wertvolle Büchersammlung – all das kann man dort für längere Zeit in einem geschützten Bereich einlagern«, erklärt Lothar Kapfenberger,…

… Leiter der örtlichen Bauabteilung, das Projekt eines privaten Investors. Kurzum: Boxen für Luxus. Und: »Wenn der geänderte Bebauungsplan glatt durchgeht, könnte eventuell noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden«.

Wer kennt’s nicht: In der Wohnung und im Keller ist kein Platz mehr, die alte antike Kommode von Oma will man aber auch nicht zu Kleinholz machen. Die Lösung: Das Möbelstück wird auf Zeit gegen Gebühr in einem Mietlager deponiert. Auf Neudeutsch: Self Storage, das es mehrfach auch in der Landeshauptstadt gibt. »So ähnlich funktioniert’s hier auch, nur eben auf gehobener Ebene. Und es ist keine Spedition«, versichert Kapfenberger.

Das Gebäude mit Flachdach – davor soll ein fünfstöckiger Bürotrakt samt Tiefgarage entstehen – erstreckt sich über zwei Etagen zuzüglich der technischen Aufbauten. »Die Maße des Kunstspeichers sind 30 mal 30 Meter«, so der Bauamtsleiter, die Stellfläche ist also 1.800 Quadratmeter groß. Das Projekt an der Neubruchstraße »stellt den letzten Baustein der Gesamtentwicklung dar, nach Abschluss dieses Vorhabens ist die festgesetzte städtebauliche Entwicklung abgeschlossen«, heißt es in den Erläuterungen zum Plangebiet und Grundstück. Das Objekt selbst wird offiziell im Beamtendeutsch definiert als »Gebäude zur Einlagerung und Verwahrung von werthaltigen Gütern«. Von der kleinen Stichstraße zur Ortsmitte sind es knapp einen Kilometer, das Areal ist großräumig eingefasst vom Kraftwerk Nord/Föhringer Ring, der Münchner Straße, der S-Bahnlinie und der Mitterfeldallee.

Unterföhring, bekannt für seine Schuldenfreiheit, für Rücklagen von mehr als 250 Millionen Euro, für einen modernen unterirdischen S-Bahnhof, für ein vor Monaten eröffnetes Bürgerhaus der Superlative und vielfach gerühmt für den Nulltarif in den örtlichen Kindergärten und -horten, dürfte mit dem Kunstspeicher frühestens ab Mitte 2012 über eine weitere einmalige Einrichtung verfügen. Ziel der Kommune ist es jetzt, die Rechtsgrundlage für die Realisierung herzustellen. Dafür sind »die durch das Vorhaben ausgelösten Änderungen im Bebauungsplan vorzunehmen«, ein sogenannter »vorhabenbezogener Bebauungsplan im Rahmen der Bauleitplanung der Gemeinde« muss aufgestellt werden.

Laut Beschreibung sollen »potenzielle Konflikte der gewerblichen Einrichtung« mit Bewohnern der angrenzenden Wohnbauten »so weit wie möglich vermieden werden«. Und: »Der Straßenzug erhält ein klar definiertes Ziel und Ende«.

Via Münchner Baureferat gingen die Unterlagen auch dem Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen – der Stadtbezirk grenzt mit Oberföhring direkt an den 8.000 Einwohner zählenden Ort im Landkreis München – zwecks Stellungnahme zu. Seitens der Kommunalpolitiker gab es keine Einwände gegen den Kunstspeicher. Unterföhring hat nunmehr auch den Segen Bogenhausens zu dem Projekt. Süffisant meinte ein Mitglied des Bezirksausschusses: »Dann können auch reiche Bogenhausener ihre Schätze sicher unterbringen«. ikb

Artikel vom 15.02.2011
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