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Anwohner müssen dringend entlastet werden
Giesing/Harlaching · Weitere Tunneldiskussionen
Die Anwohner des Mittleren Rings träumen von einer Tunnellösung für den Verkehr. Foto: HH
Giesing/Harlaching · Der umtoste Auftakt der »Giesing Tunnel Initiative« (GTI) zur Schaffung eines neuen und damit vierten Münchner Großtunnels entlang des Mittleren Rings auf Giesinger Terrain hatte im Frühjahr fast so viel Staub aufgewirbelt wie der alltägliche Verkehr auf der Candidbrücke.
- Giesing/Harlaching · Tunnel zwischen Candidplatz und Mc-Graw-Graben vonnöten
Themenseite zum Plan, dem Ansturm ca. 35.000 Fahrzeuge pro Tag und dem gesundheitsschädlichen Verkehrslärm Herr zu werden
Nachdem es in den vergangenen Monaten weit ruhiger zuging, wurde die umfängliche Diskussion jetzt im Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten neu befeuert. Natürlich ging dies auch aktuell nicht ohne gewisse parteipolitische Zänkereien ab. Denn während die GTI vor allem auf einer Initiative der örtlichen SPD fußt, reklamieren auch die Christsozialen, seit Langem in den Gremien für eine Tunnellösung zwischen dem Candidplatz und der Chiemgaustraße zu agieren.
Beschlussvorlage auf dem Weg
Bislang allerdings ist auch das vergleichsweise kleinere Projekt einer Einhausung des McGraw-Grabens noch nicht entscheidend vorangekommen. Eine Machbarkeitsstudie in der causa Tunnel soll jetzt jene Fortschritte zeitigen. Eine Beschlussvorlage an den Stadtrat ist derzeit in Vorbereitung – wird diesen aber wohl erst 2011 erreichen. In ihrem forschen Eintreten für den vierten Ringtunnel ließ sich die Mehrheit im BA aber durch mögliche Planungsverzögerungen nicht beirren. »Wir stehen voll hinter der Tunnelmaßnahme – sie ist unverzichtbar«, betonte FDP-Sprecher Heribert Wagner. »Ich bin da durchaus distanziert«, unterstrich Grünen-Mandatar Michael Heeger. »Ein derart eingehauster Verkehr wie bei den Tunnels oder am McGraw-Graben zieht vor allem zusätzlichen Verkehr an – den sollten wir aber eher wegbekommen«, argumentierte er. Sein Fraktionskollege im BA, der Münchner Umweltreferent Joachim Lorenz, sah vor allem die Komplexität und komplizierte Ausgestaltung eines solchen Riesentunnels als möglichen Hemmschuh.
Entlastung ist notwendig
»Angesichts der umfangreichst notwendigen Planungen für das größte Tunnelbauwerk Münchens aller Zeiten werden wohl die meisten hier im BA den ersten Spatenstich gar nicht mehr erleben!« Lorenz sprach sich dafür aus, praktikable Lösungen für die kommenden Jahre zu erarbeiten. Denn entlang der Giesinger Kernzonen am Ring ist den Anwohnern die Lärmbelastung längst nicht mehr zuzumuten. »Es muss vor Ort überhaupt etwas geschehen – wir wollen mit der Tunnelinitiative kein genaues Handlungsraster abstecken, sondern einfach Bewegung in die Angelegenheit bringen«, so SPD-Mandatarin und GTI-Mitinitiatorin Ender Beyhan-Bilgin.
»Die Details müssen die Fachleute klären – aber nach Jahren des Stillstandes muss Bewegung in die Angelegenheit kommen«, erklärt Beyhan-Bilgin. Ihre Fraktionskollegin Birgit Knoblach ging freilich noch einen Schritt weiter. »Wenn wir es schon nicht erleben, dann sind wir diese Tunnelrealisierung aber in jedem Fall unseren Kindern schuldig«, führte sie mit Blick auf Lorenz aus.
Politik der kleinen Schritte
Eine Politik der kleinen Schritte, ohne das große Ganze aus dem Auge zu verlieren – diese Strategie schwebte im BA dem CSU-Fraktionssprecher Thomas Krieger vor. »Wir können doch gleichzeitig Flüsterasphalt als eher kurzfristiger realisierbare Lärmeindämmung fordern und gleichzeitig den Tunnelbau weiter verfolgen«, legte er seine Strategie dar.
Harald Hettich
Artikel vom 24.11.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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