Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Michaela Schmid über das Bedürfnis nach einem offenen Ohr

München · So seh ich das! Thema der Woche: „Teens on Phone“-Hotline

Trotz der Fülle an Informationen, die man mittlerweile in der weiten Welt des Internets finden kann, trotz der Fragen und Meinungen, die man dort in Blogs und Diskussionsforen zu allen möglichen Themen stellen und diskutieren kann, trotz dieses weltweiten Austausches, den man anonym und ohne Hemmungen betreiben kann – das Bedürfnis nach persönlichem Kontakt und einem offenen Ohr ist trotz aller kulturkritischer Unkenrufe nach wie vor hoch.

Und zwar gerade bei Jugendlichen, die ja eigentlich das Internet sehr intensiv nutzen. Das beweist das Münchner Angebot „Teens on phone“, deren Anzahl der Beratungen seit dem Start 1997 ständig zugenommen hat. Eines der „Erfolgsgeheimnisse“ ist sicher, dass hier Gleichaltrige den Anrufern auf Augenhöhe zuhören und helfen. Von Mensch zu Mensch.

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Denn Ratgeber und Experten, echte und selbsternannte, sprechen ja schon zuhauf zu uns, im TV, Internet oder im Buchladen. Manchmal helfen die Tipps und Tricks für ein besseres Leben ja auch. Doch oft ist das Gegenteil der Fall: Die Verunsicherung wird noch größer, der Zwang zur Perfektion auch, denn unsere Welt suggeriert: Für jedes Problem gibt es eine Lösung, sofort. Aber so einfach ist das alles nicht, seit jeher beschäftigen uns die gleichen Krisen und Fragen. Was dagegen am besten hilft? Sein Herz auszuschütten, auch mal eine Umarmung und das echte Interesse von jemandem, dem man sich ohne Scheu anvertrauen kann. So seh ich das!

Artikel vom 04.11.2010
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