Olympioniken auf eigener Fahrspur?

Ramersdorf/Perlach · Platz für VIPs

Ramersdorf-Perlach · Die Idee der Olympia Bewerbungsgesellschaft, für Sportler, Funktionäre, Journalisten und Zuschauer während der Olympischen Winterspiele 2018 sogenannte »Olympic Lanes« auf den Hauptstraßen einzurichten, gibt Anlass zu Diskussionen. Guido Bucholtz, Fraktionssprecher B90/die Grünen im Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach, reagierte mit beißender Ironie und zündenden Vorschlägen auf die Pläne, nach denen auf dem Mittleren Ring oder der Salzburger und Garmischer Autobahn Sonderspuren für den Olympia-Verkehr eingerichtet werden sollen.

Denn auch Perlacher und Ramersdorfer sollten aus der Sonderregelung Nutzen ziehen! Daher schlägt Bucholtz unter anderem vor, dass jeder Münchner Haushalt über das Kreisverwaltungsreferat mindestens ein Fähnchen erhält, damit die Bürger damit den Mittleren Ring säumen und den VIPs zuwinken: Dies würde die Gastfreundschaft Münchens dokumentieren. Schließlich fordert das BA-Mitglied Bucholtz, dass der BA-16 darauf drängen sollte, dass der Abschnitt Innsbrucker-Ring und Chiemgaustraße mit einer VIP-Spur versehen wird, »damit wir Ramersdorfer-Perlacher auch VIPs zu sehen bekommen. Notfalls wird der Verkehr ausschließlich über unseren Teilabschnitt des Mittleren Ringes geleitet.« Selbst wenn die Sonderfahrspuren nur »unmittelbar vor und nach den Veranstaltungen« freigesperrt werden, wie die Bewerbungsgesellschaft betont, wird man sich wohl auf lange Staus einstellen müssen, warnt der Bund Naturschutz. So gesehen bieten die Vorschläge von Bucholtz aktive Beteiligungsmöglichkeiten am olympischen Wettbewerb. Aber der ist ebenso wenig entschieden wie Austragungsort und Verkehrsführung.

A. Boschert

Artikel vom 08.09.2010
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