Elternbeirat beklagt Umstände der Mittagsbetreuung

Altstadt · Essen in der Klasse?

Der Jugendbeauftragte Markus Stadler will sich in diesem Herbst erneut um das Platzproblem an der Herrnschule kümmern.	Foto: js

Der Jugendbeauftragte Markus Stadler will sich in diesem Herbst erneut um das Platzproblem an der Herrnschule kümmern. Foto: js

Altstadt · Noch immer wird in der Grundschule an der Herrnstraße das Mittagessen in den Klassenzimmern gereicht. Seit rund zwei Jahren versuchen Schulleitung und Elternbeirat, einen eigenen Raum für die Betreuung zu bekommen – doch ohne Erfolg. Nach Ende der Sommerferien will Markus Stadler (Grüne), der Jugendbeauftragte des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel (BA 1) nun endlich eine Lösung herbeiführen. Die Tumblingerschule kämpft mit ähnlichen Problemen.

Optimal sind die Bedingungen für die Mittagsbetreuung an der Herrnschule nicht. »Die Kinder sind auf zwei Stockwerke verteilt«, klagt Schulleiterin Anke Molthan. Dies erschwere die Aufsicht. Auch die Elternbeiratsvorsitzende Henrike Keller ist mit der Organisation unzufrieden. Das Mittagessen werde in den Klassenzimmern angeliefert, oft noch während des Unterrichts: »Wenn plötzlich jemand reinkommt und es nach Essen riecht, lenkt das natürlich ab.« Serviert wird die Mahlzeit auf den Schulbänken, in deren Fächern sich die Hefte und Unterlagen der Kinder befinden. »Es ist zwar machbar, aber es ist schwierig«, sagt Keller.

Trotz langer Bemühungen ist es bislang nicht gelungen, einen festen Betreuungsraum einzurichten. »Dabei wären die Möglichkeiten eigentlich da«, kritisiert Stadler. Der Jugendbeauftragte unterstützt die Schule bei ihrem Anliegen. Denkbar sei etwa, das Dachgeschoss auszubauen. Dies hat das Schulreferat jedoch kurz vor den Sommerferien aus finanziellen Gründen abgelehnt. Für stichhaltig hält Stadler dieses Argument nicht. Ein Ausbau des gesamten Dachgeschosses sei aus seiner Sicht gar nicht nötig, da ein Raum ausreichend sei. »Das wäre sicher mit wenig Geld zu machen«, glaubt er.

Eva-Maria Volland, Sprecherin der Schulreferats, räumt indes ein: »Das Teuerste an dem Projekt wäre die Einrichtung eines Fluchtweges.« Dieser müsse aus rechtlichen Gründen geschaffen werden, unabhängig davon, wie viele Räume genutzt würden. Eine Alternative sei, mit der Förderschule Räume zu tauschen. Verhandlungen hierzu sind jedoch vor wenigen Wochen gescheitert. Nun will Stadler noch einmal versuchen, beide Schulleiterinnen an einen Tisch zu bringen. Außerdem plant er, sich wegen des Dachgeschossausbaus ein zweites Mal an das Schulreferat zu wenden.

Unter Platznot leidet auch die Mittagsbetreuung an der Tumblingerschule. Beinahe hätte das Angebot zum neuen Schuljahr sogar eingestellt werden müssen. »Inzwischen ist aber gesichert, dass es weitergeht«, sagt Schulleiterin Karin Lehnert. Langfristig sei es jedoch nötig, neue Räume anzumieten. Da im Viertel viel gebaut werde, sei zu erwarten, dass die Schule expandieren müsse. Dann jedoch brauche man auch mehr Platz für die Mittagsbetreuung.

js

Artikel vom 07.09.2010
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