Veröffentlicht am 30.03.2009 12:06

„Respekt”

Die erst 13 Jahre alte Kyra Fichtl wurde für ihren selbst geschriebenen Songs prämiert. (Foto: Caritas)
Die erst 13 Jahre alte Kyra Fichtl wurde für ihren selbst geschriebenen Songs prämiert. (Foto: Caritas)
Die erst 13 Jahre alte Kyra Fichtl wurde für ihren selbst geschriebenen Songs prämiert. (Foto: Caritas)
Die erst 13 Jahre alte Kyra Fichtl wurde für ihren selbst geschriebenen Songs prämiert. (Foto: Caritas)
Die erst 13 Jahre alte Kyra Fichtl wurde für ihren selbst geschriebenen Songs prämiert. (Foto: Caritas)

In seiner Laudatio im Multikulturellen Jugendzentrum (MKJZ) des Kreisjugendrings (Westendstr. 66a) erzählte Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger vor 60 geladenen Gästen noch einmal, wie es dazu kam, dass sich die Caritas zu dem für den Verband ungewöhnlichen Wettbewerb „Respekt“ entschieden hatte: „Auch wir, der Caritasverband München und Freising, wollten mitmachen bei der deutschlandweiten Kampagne für mehr Respekt gegenüber jungen Menschen.“ Bei den Vorüberlegungen habe man gemerkt, dass man eigentlich recht wenig darüber wisse, wie die Jugendlichen „ticken“. „Um das herauszukriegen, wollten wir eure Meinung hören, lesen und sehen.“ Mehr als 30 Kinder und Jugendliche aus München und Oberbayern beteiligten sich an dem Wettbewerb – mit selbst produzierten Beiträgen, Liedern, Gedichten, Geschichten, Bildern, Tänzen, Fotos, Collagen und Projekten.

Die Caritas habe mit dem Wettbewerb „Respekt“ eine neue, wichtige Erfahrung gemacht, so Maria-Jolanda Boselli von der Pressestelle des Caritasverbands. Nämlich die, dass junge Leute, die eine gute Idee haben und Lust und Freude daran, etwas zu „machen“, deshalb trotzdem auch etwas von den Erwachsenen bräuchten, damit ihr Plan gelinge. Boselli: „Das kann Unterstützung sein, Hilfe und Hilfsmittel im Umgang mit Technik, beim Film zum Beispiel oder beim Aufnehmen von einem Song. Das kann die Achtung sein vor dem, was sie denken, sagen, singen und sehen.“ Der Impuls alleine, so das Fazit am Ende von „Respekt“, genüge oft nicht. „Es braucht dazu Begleitung oder mindestens Motivation. Von Elternseite oder von Lehrern, durch Erzieher in einer Jugendeinrichtung oder von Freunden. Von Menschen, die an sie glauben und ihnen nicht nur Angebote vorhalten, sondern sie darin unterstützen, diese Angebote anzunehmen und für sich zu gestalten.“ Die jungen Menschen, die dann im MKJZ für ihre Art von „Rap den Respekt“ gekürt wurden, hatten denn auch alle eines gemeinsam: Freunde, Bekannte, Verwandte, die hinter ihnen standen. Viele von ihnen saßen an den Tischen, fieberten mit, als die Preise verliehen wurden und freuten sich über die Gewinner.

Gewinner

Kyra Fichtl wusste zwar, dass sie „irgendwas” gewonnen hatte, an einen Hauptgewinn hatte die erst 13-Jährige aber nicht gedacht. Sie hatte zum allerersten Mal ein Lied geschrieben und gesungen und dann gemeinsam mit den Betreuern im Caritas-Jugendtreff „Jump-In“ in Ludwigsfeld gemischt und aufgenommen. Der Preis für ein viel versprechendes Musiktalent: eine Woche Intensiv-Rock-Kurs mit Profimusikern, gesponsert vom Augsburger Down-town Music Institute. Markus Becker, Chef des Instituts: „Ich werde Kyra persönlich coachen. Sie ist echt begabt.“ Giulia Hillebrand aus Zorneding hatte nach eigenen Angaben „noch nichts mit der Caritas zu tun“. Für ihr feinfühliges Gedicht „Der, der träumt“ bekam sie ein Journalisten-Praktikum bei der Münchner Kirchenzeitung. Die Mädchen der Münchner Wohngruppe des Mädchenheims Gauting sahnten bereits auf Deutschland-Ebene ab. Für ihre sensiblen Schnappschüsse von Menschen am Rande der Gesellschaft erhielten sie einen Fotoshooting-Tag im Studio des Münchner Fotografen Thomas Kittel, der mit den Mädchen Bewerbungsfotos machen wird. Einen Überraschungspreis erhielten die kleinsten Teilnehmer: Die „beiden Detektivinnen und der falsche Gangster“ dürfen einen Tag lang mit dem TV-Team des Michaelsbunds auf Drehtour gehen.

Einen Sonderpreis bekamen alle Kinder und Jugendlichen aus dem MKJZ, das sich mit seinem Leiter Ismail Sahin als Partner besonders intensiv bei „Respekt“ engagiert hatte. Als Geschenk gab es für sie im Anschluss an die Preisverleihung eine große Party mit allem, was dazugehört. Rapper Freshix fand gleich Anschluss und lieferte sich ein eindrucksvolles „Battle“ mit den Lokalmatadoren des MKJZ. Alle Beiträge können übrigens auf den Seiten von www.respektube.de angeschaut, gelesen und gehört werden.

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