Das Fanprojekt München feiert sein 30-jähriges Bestehen. Seit 1995 begleitet das Projekt Jugendliche und junge Erwachsene Fußballfans des FC Bayern München und des TSV 1860 München. Es setzt sich für eine friedliche, respektvolle und diskriminierungsfreie Fankultur ein – und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil der Münchner Fußballszene.
Fußball verbindet Menschen über alle Grenzen hinweg – unabhängig von Kultur, Religion oder Herkunft. Für viele junge Fans ist das Vereinsleben weit mehr als ein Hobby: Es prägt ihren Alltag und ihr soziales Umfeld. Das Fanprojekt leistet seit drei Jahrzehnten sozialpädagogische Arbeit, vermittelt zwischen Fans, Vereinen und Behörden und fördert demokratische Werte.
„Gerade in Zeiten, in denen Rassismus und Gewalt leider auch in Stadien vorkommen, brauchen wir Projekte wie dieses – für politische Bildung, für Vermittlung und für ein friedliches Miteinander“, betonte Florian von Brunn, Vorsitzender der AWO München-Stadt, in seiner Begrüßungsrede.
Auch Münchens 3. Bürgermeisterin Verena Dietl hob die besondere Rolle des Fanprojekts hervor: „Das Fanprojekt hört zu – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit offenen Ohren. Nicht nur an Spieltagen, sondern auch dann, wenn das Leben schwierig wird. Das ist gelebte Sozialarbeit mitten im Leben.“
Die Arbeit des Fanprojekts geht weit über klassische Sozialarbeit hinaus: Es ist ein wichtiger Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Stadt. Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, unterstrich: „München ist Fanhauptstadt mit zwei großen Vereinen – und mittendrin das Team des Fanprojekts. Sie vermitteln, klären, hören zu und halten aus. Dank ihrer Arbeit sind die Fanszenen heute selbstbewusst und stark.“
Auch Tobias Finger, Deutscher Fußball-Bund e.V., Direktion Kommunikation, Nachhaltigkeit und Fans würdigte die Bedeutung: „30 Jahre demokratische Bildung, Förderung von Selbstwert und
Verantwortung, Einsatz für Gleichberechtigung und Teilhabe – das Fanprojekt stärkt nicht nur die Kurve, sondern unsere Gesellschaft. Gerade jetzt ist diese Arbeit wichtiger denn je.“
Eine Besonderheit in München: Ein Fanprojekt mit zwei Bezugsvereinen – FC Bayern und TSV 1860. „Das ist nicht irgendeine Herausforderung, das ist DIE Herausforderung. Und wenn das kein gelebtes Beispiel für gutes Miteinander ist – was dann?“, so Florian von Brunn.
Die Jubiläumsfeier bot nicht nur spannende Redebeiträge, sondern auch ein unterhaltsames Quiz zu den Highlights der letzten 30 Jahre. Anschließend klang der Abend bei einem gemütlichen Beisammensein aus – ganz im Sinne der gelebten Fankultur und Gemeinschaft. Finanziert wird das Fanprojekt von der Landeshauptstadt München, dem Freistaat Bayern, der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB).