Seit 1784 schlägt im Turm der Ebersberger Pfarrkirche Sankt Sebastian ein eindrucksvolles schmiedeeisernes Uhrwerk der Einwohnerschaft des Ortes die Stunde. Das staunenswerte barocke Wunderwerk der Technik wurde vor über dreihundert Jahren für eine Münchner Kirche gefertigt, bevor es nach dem Brand des Klosters Ebersberg 1781 den Weg aufs Land fand. An seiner neuen Wirkungsstätte wurde es zwar sorgsam gepflegt und in Schuss gehalten, doch hätte ihm zuletzt wegen Materialverschleißes beinahe selbst das letzte Stündlein geschlagen. Gerade noch rechtzeitig vor einem Totalschaden konnte das historisch bedeutsame Stück im Zusammenwirken der örtlich Verantwortlichen mit dem Verschönerungsverein Ebersberg zur Generalsanierung in die Fachfirma Dürr Turmuhren & Glocken in Rothenburg ob der Tauber verbracht werden, wo sich der Firmenchef Gernot Dürr gemeinsam mit den Großuhrenbauern Michael Münch aus Haag und Kurt Strehlow aus Pliening des „Patienten“ annahmen und dafür sorgten, dass das wertvolle Räderwerk letztes Jahr wieder seinen Betrieb aufnehmen konnte.
Welche mechanischen Probleme sich in einem so alten Uhrwerk ansammeln können und wie die Ursachen im konkreten Fall ermittelt und behoben wurden, darüber spricht der Experte Strehlow am Mittwoch, 26. Februar, in einem Lichtbildervortrag. Er folgt mit seinen Ausführungen, in denen er auch darauf eingeht, welche vorsichtigen Modernisierungsmaßnahmen ergriffen wurden, um den Betrieb der Uhr für viele weitere Jahrzehnte sicherzustellen, einer Einladung des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg. Die Veranstaltung, zu der alle Geschichtsinteressierten, Mitglieder wie Nichtmitglieder, eingeladen sind, findet im Sitzungssaal des Ebersberger Rathauses, Marienplatz 1, statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.