Die Huppmannkrippe in St. Lorenz und der Segen des Jesuskinds

Die Weihnachtskrippe im Vorraum der Kirche St. Lorenz ist die älteste „Huppmannkrippe”. Das Bild zeigt die sechste Szene „Die Heiligen Drei Könige”. (Foto: S. Kellerer)
Die Weihnachtskrippe im Vorraum der Kirche St. Lorenz ist die älteste „Huppmannkrippe”. Das Bild zeigt die sechste Szene „Die Heiligen Drei Könige”. (Foto: S. Kellerer)
Die Weihnachtskrippe im Vorraum der Kirche St. Lorenz ist die älteste „Huppmannkrippe”. Das Bild zeigt die sechste Szene „Die Heiligen Drei Könige”. (Foto: S. Kellerer)
Die Weihnachtskrippe im Vorraum der Kirche St. Lorenz ist die älteste „Huppmannkrippe”. Das Bild zeigt die sechste Szene „Die Heiligen Drei Könige”. (Foto: S. Kellerer)
Die Weihnachtskrippe im Vorraum der Kirche St. Lorenz ist die älteste „Huppmannkrippe”. Das Bild zeigt die sechste Szene „Die Heiligen Drei Könige”. (Foto: S. Kellerer)

Die vermutlich älteste Weihnachtskrippe Eduard Huppmanns ist seit 1931 in der Adventszeit im Vorraum der Pfarrkirche St. Lorenz aufgebaut. Die Huppmannkrippen leben von der Eleganz der feingliedrigen Holzfiguren und ihrer natürlichen Beweglichkeit in liebevoll gestalteten Bauten und Landschaften. Die Adventszeit wird in den detailreichen Szenen spür- und erlebbar.

Eduard Huppmann fand früh Gefallen an der Holzbildhauerei und belegte Seminare an der Akademie der bildenden Künste in München. 1918 begann der damals 20-Jährige mit dem Bau seiner ersten Weihnachtskrippe. In einer in Vergessenheit geratenen filigranen Technik aus der Barockzeit fertigte Huppmann seine Krippenfiguren in der Regel als Gliederpuppen mit frei beweglichen Holzgelenken. Dabei entwickelte er als gelernter Feinmechaniker eine Vielzahl präziser Werkzeuge zur Herstellung der feinen Gelenke. Die Gelenke bestehen in der Regel aus Birkenholz, während alle sichtbaren Körperteile aus Winterlinde gefertigt sind.

Der Traum von Pfarrer Attenberger

1925 übernahm Pfarrer Ludwig Attenberger die Pfarrei St. Lorenz - und erfüllte sich den Traum von einer eigenen Weihnachtskrippe in seiner Kirche. 1931 erwarb er Eduard Huppmanns erste Krippe von 1918. Für den Aufstellungsort in der ehemaligen Taufnische im Kirchenvorraum ersann der Architekt Adam eine Konstruktion mit mobiler Glasfront und Holzbalustrade. Um die Aufstellung und die komplette Gestaltung der Inneneinrichtung kümmerte sich der Unternehmer Max Niggl.

Sogar ein „Engel mit Läutwerk” wurde in die Krippenlandschaft integriert, das seitdem von Generationen von Kindern nicht nur aus Oberföhring mit einem Zehnerl in Gang gesetzt wird. Ein Eintrag im Kirchenarchiv aus dem Jahr 1931 belegt: „Die Weihnachtsüberraschung und Freude war bei Jung und Alt sehr groß, dementsprechend auch das finanzielle Ergebnis, so daß mit einem weiteren Ausbau gerechnet werden kann”. Eduard Huppmann lieferte nach der Heiligen Familie, einigen Hirten und Schafen in den folgenden Jahren weitere Figuren wie die Heiligen Drei Könige, Engel, Kamele, Pferde sowie weitere Schafe und Ziegen.

Einst renoviert und erweitert

Die Krippe wurde jedes Jahr in der Adventszeit aufgebaut und entwickelte sich kontinuierlich weiter. Unumgänglich war die Restaurierung der Oberföhringer Weihnachtskrippe von 2001 bis 2004. Insgesamt 14.000 Euro sammelten der „Bastelkreis St. Lorenz” und das „Kripperlteam” - und erneuerten und erweiterten in vielen Stunden die Krippenausstattung. Selbst Margarete Huppmann, die Witwe Eduard Huppmanns, nähte an den Gewändern. Ihr Sohn Peter Huppmann restaurierte die alten Figuren und steuerte als einziger Krippenschnitzer in der Technik Eduard Huppmanns neue Figuren bei.

Das Kripperlteam arbeitet bis heute mit viel Herzblut und Engagement an der Krippe. Gebäude wurden restauriert, Bäume und Palmen kamen dazu. Sechs Szenenbilder werden seit der letzten Restaurierung gezeigt. Dieses Jahr hat das Kripperlteam mit Pfarrer Willi Huber noch eine siebte Szene mit dem heiligen Josef entwickelt.

Die Adventszeit eröffnete am 1. Advent die Szene „Die Verkündigung des Herrn”. Es folgen die Szenen „Josefs Traum” am 2. Advent, „Der Besuch bei Elisabeth” am 3. Advent und „Die Herbergssuche” am 4. Advent. Zum 24. Dezember baut das Kripperlteam um zur Szene „Die Heilige Nacht”. Zum 6. Januar folgt die Szene „Die Heiligen Drei Könige” und dann ab Mitte Januar die Szene „Die Flucht nach Ägypten”, die bis Lichtmess am 2. Februar zu sehen ist. Alle Szenen begleitet das segnende Jesuskind, das nach dem Einwurf eines Zehnerls heraustritt.

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