Veröffentlicht am 14.11.2025 08:36

Problem-Muschel macht sich im See breit

Sie misst nur knapp drei Zentimeter und verursacht dennoch große Probleme: die Quagga-Muschel. (Foto: Landratsamt)
Sie misst nur knapp drei Zentimeter und verursacht dennoch große Probleme: die Quagga-Muschel. (Foto: Landratsamt)
Sie misst nur knapp drei Zentimeter und verursacht dennoch große Probleme: die Quagga-Muschel. (Foto: Landratsamt)
Sie misst nur knapp drei Zentimeter und verursacht dennoch große Probleme: die Quagga-Muschel. (Foto: Landratsamt)
Sie misst nur knapp drei Zentimeter und verursacht dennoch große Probleme: die Quagga-Muschel. (Foto: Landratsamt)

Bei Untersuchungen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) zur Schadstoffbelastung von Muscheln ist erstmals die Quagga-Muschel im Starnberger See nachgewiesen worden. Genetische Analysen ergaben, dass sich unter den untersuchten Exemplaren auch Quagga-Muscheln befinden. Die invasive Muschelart stammt ursprünglich aus den Mündungsbereichen von Flüssen in das Schwarze Meer. Mittlerweile ist sie jedoch weltweit zu finden und besiedelt auch Seen in Österreich, der Schweiz und Deutschland, wie etwa den Bodensee oder den Chiemsee. Noch ist davon auszugehen, dass sich die Verbreitung im Starnberger See im Anfangsstadium befindet.
Breitet sie sich weiter aus, kann sie zu nicht unerheblichen Problemen führen und beispielsweise Schiffsrümpfe und Bojen überwuchern, Wasser- und Abwasserleitungen verstopfen, Fischernetze zerstören oder die Motorkühlung von Booten lahmlegen. Für Badegäste kann die scharfkantige Muschel ebenso zum Problem werden. Auch ökologische Konsequenzen können mit der Besiedelung verbunden sein, da sie in Nahrungs- und Flächenkonkurrenz mit den einheimischen Arten tritt und diese im Laufe der Zeit mehr und mehr zurückdrängt.

Welche Maßnahmen helfen jetzt?

Nun gilt es, sich mit Experten abzustimmen und aus den Erfahrungen bereits betroffener Regionen die richtigen Schlüsse und Maßnahmen für den Starnberger See abzuleiten. Dazu ist die Untere Naturschutzbehörde im engen Austausch mit Beteiligten. Ein wesentlicher Aspekt wird dabei sein, die Übertragung in andere Gewässer im Landkreis zu verhindern. Sobald der Expertenaustausch erfolgt ist, wird das Landratsamt entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Seenutzern und Interessenvertretern abstimmen und öffentlich bekannt geben. In den anderen Seen im Landkreis Starnberg ist bis dato noch kein Nachweis über diese Muschel vorhanden.

Kleine Muschel, große Probleme

Die Quagga-Muschel (Dreissena rostriformis bugensis) ist eine recht kleine Dreikant-Muschelart mit einer Schalenlänge bis zu drei Zentimetern. Die Schale ist dunkel-hell gestreift und erinnert an das Quagga-Zebra. Sie haftet sich vorwiegend an festen Untergrund wie Steine, Betonwände, Rohre, Bojen und Schiffsrümpfe an. Im Trockenen überlebt die Quagga-Muschel bis zu vier Tage lang.

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