Veröffentlicht am 18.12.2025 16:52

Nominiert für Bayerischen Filmpreis: drei große Werke mit starker Botschaft

Am 23. Januar wird im Prinzregententheater der rote Teppich ausgerollt für die 47. Verleihung des Bayerischen Filmpreises. Für den Bereich „Bester Film” stehen drei Werke zur Auswahl. Staatsminister Dr. Florian Herrmann informiert: „Die Jury hat drei große und eindrückliche Filme mit starken Botschaften nominiert: Der herausfordernde Spagat zwischen menschlicher Fürsorge und eigener Belastung bei der Pflege schwer erkrankter Menschen, das Erleben der Zeit um die Kapitulation Nazi-Deutschlands durch die Augen eines Jungen im Mikrokosmos einer nordfriesischen Insel und die von schwierigen Familienverhältnissen geprägte Lebensrealität einer jungen Frau, die in täglichen Freibadbesuchen eine innere Auszeit von den bedrückenden Zwängen ihres Alltags findet. Ich drücke allen Nominierten fest die Daumen!“
Die endgültige Entscheidung der Jury über den Besten Film wird im Rahmen der Preisverleihung Ende Januar bekannt gegeben.

Pflege im Rennen mit der Uhr

„Heldin” ist der Titel eines der drei Filme, die die Jury als besonders auszeichnungswürdig ansieht. In dem Film wird der Alltag einer Krankenschwester und der andauernde Ausnahmezustand auf der chirurgischen Station eines Krankenhauses gezeigt. Die beeindruckend realistischen Bilder von Kamerafrau Judith Kaufmann ziehen das Publikum sofort mitten hinein in den hektischen Krankenhausbetrieb, und binnen Sekunden befindet man sich mit der jungen Pflegefachkraft Floria, großartig gespielt von Leonie Benesch, in einem Langstreckenrennen mit der Uhr. So begründet die Jury die Auswahl diese Films.

„Amrum“ sei, so die Jury, ein stiller, leiser Film, der die Zeit um die Kapitulation Nazi-Deutschlands durch die Augen eines 12-jährigen Jungen in der nur scheinbar abgelegenen Welt einer nordfriesischen Insel verfolgt. Regisseur Fatih Akin sei ein ästhetisch, atmosphärisch und inhaltlich sehr reicher und dichter Film gelungen, der trotz seiner historisch klaren und ziel- wie zeitgenauen Anbindung den Bogen in die jüngere Gegenwart schlage.

Innere Auszeit im Freibad

22 Bahnen im Freibad – das ist die innere Auszeit einer jungen Frau, die einen Ausweg aus den bedrückenden Zwängen ihres Alltags finden muss. Ihre Lebenswelt und die ihrer zehnjährigen Schwester sind im Film „22 Bahnen“ von der Alkoholsucht der Mutter und der materiellen Armut dieser kleinen Familie geprägt. Eine Realität, in der die große Schwester sich in die Mutterrolle gedrängt sieht und in der die kleine Schwester früh erwachsen werden muss.

Hochdotiert

Der Bayerische Filmpreis wurde 1979 zum ersten Mal vergeben. Er zählt zu den renommiertesten und am besten dotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Es werden Preisgelder von insgesamt 300.000 Euro in insgesamt elf Kategorien auf Vorschlag einer zwölfköpfigen Fachjury vergeben. Für den „Besten Film“ sind die Nominierungen mit jeweils 50.000 Euro dotiert; der Gewinnerfilm erhält ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro.

    north