Veröffentlicht am 25.08.2015 00:00

Giesing · Der »Hochsichereitsgerichtssaal« ist fast fertig und wird 2016 übergeben

In München sollen künftig besonders die Gerichtsverfahren gegen die »ganz schweren Jungs« etwa im Bereich der Bandenkriminalität und des organisierten Verbrechens in einem besonderen Gebäudezuschhnitt erfolgen: …

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Der Bau des neuen Hochsicherheitsgerichtssaals inmitten der Justizvollzugsanstalt Stadelheim (wir berichteten) ist in diesen Tagen fast abgeschlossen. Nach Abschluss restlicher Innenausbauten und einer Möblierung soll das 15 Millionen Euro teure Gebäudekonstrukt im Frühjahr 2016 offiziell eingeweiht werden. Vor Wochenfrist hatten Bayern Justizminister Winfried Bausback und sein sächsischer Amtskollege Sebastian Gemkow das auch architektonisch spannende Areal besucht.

Derzeit weichen die äußerlich letzten Spuren reger Bautätigkeit für ein ehrgeiziges, zweistöckig rund vier Meter ins Erdreich hineinragendes Baukonstrukt höchster Sicherheitsstufe im rückseitigen Bereich der Justizvollzugsanstalt. Tristesse freilich soll auch nach der Eröffnung der Aufnahme des Prozessbetriebs 2016 allenfalls mit Blick auf die Aktenlage hochbrisanter Fälle aufkommen. Architektonisch ist der Gerichtssaal im Erdinnern keinesfalls ein Reich der Düsternis. Denn durch eine Vielzahl an Oberlichten und Glasfronten kommt ausreichend Licht ins neue Bauwerk. Die Raumaufteilung ist exakt durchdacht. Im Erdgeschoß als oberster Flächenetage befinden sich die Büros und Beratungszimmer der Richter und Staatsanwälte. Direkt darunter erstrecken sich neben einem Videobereich für die Aufnahme von Aussagen geschützter Zeugen auch Verhörzimmer sowie die Wartebereiche für die Häftlinge und Räumlichkeiten für das Justiz-Personal. Herzstück der neuen Anlage freilich sind die beiden Sitzungssäle mit insgesamt rund 100 Besucherplätzen.

Bei besonders umfangreichen Prozessen und Verhandlungen können diese durch eine mobile Wand getrennten Raumeinheiten auch zusammengefasst werden. Umfangreich gerät auch der sicherheitstechnische Aufwand vor Ort. Mit Decken und Wandkonstrukten aus bis zu 80 Zentimeter dickem Stahlbeton soll die Anlage und deren Verbindungsgänge im Kern auch gegen mögliche Sprengstoff-Anschläge geschützt werden. »Man wird hier auch angesichts einer wachsenden terroristischen Bedrohungslage gut ausgelastet sein«, lässt sich Minister Bausback zitieren. Beide Minister zeigten sich angetan von der fast fertigen Baustelle mit einem der deutschlandweit »größten Gerichtssäle«. Positive Synergie: Mit dem Gerichtssaal besonderer Prägung entstand in direkter Nachbarschaft gleich auch noch eine Sporthalle für die Gefangenen Stadelheims und das Justizpersonal. Damit sollen die Sportmöglichkeiten in der Justizvollzugsanstalt verbessert werden. Bislang standen eingehaust unr Krafträume zur Verfügung. Während hier alle Gefangenen Stadelheims Zugang haben, herrscht aber im »Erdreich« gleich nebenan bald schon höchste Sicherheitsstufe. Man wird sie brauchen können. HH

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