Einen nicht alltäglichen Anruf erhielt die Bundespolizei am Sonntagmorgen, 23. März. Gegen 6.50 Uhr meldete sich eine 31-Jährige aus Leipzig und gab an, eine Tasche mit einer ungewöhnlich hohen Summe Bargeld auf einem Sitz im ICE gefunden zu haben. Eine Besitzerin oder ein Besitzer des Geldes sei nicht ausfindig zu machen.
Als der Zug in München eintraf, wartete bereits eine Streife auf die ehrliche Finderin und übernahm die wertvolle Tasche. Eine Zählung ergab, dass es sich um 15.000 Euro Bargeld in ausschließlich 200-Euro-Scheinen handelte. Das Geld wurde polizeilich sichergestellt.
Am Montag, 24. März, veröffentlichte die Bundespolizei eine Pressemitteilung zu dem außergewöhnlichen Fund. Zahlreiche Medien, auch aus Norddeutschland, berichteten darüber. Dadurch wurde eine 34-jährige Frau aus Schleswig-Holstein auf den Fall aufmerksam. Sie hatte bereits am Sonntag Anzeige bei der Bundespolizei in Hamburg erstattet, da sie dachte, ihr Portemonnaie mit genau dieser Summe wäre entwendet worden. Die 34-Jährige war von einem Diebstahl ausgegangen.
Nach einem Abgleich der Angaben, darunter eine detaillierte Beschreibung des Geldbeutels - ein pinker Brustbeutel mit Disney-Prinzessinnen - konnte sie zweifelsfrei als rechtmäßige Eigentümerin identifiziert werden. Sie gab an, das Geld für den Kauf eines Autos vorgesehen zu haben. Dank der Ehrlichkeit der Finderin kann die 34-Jährige nun ihr Geld zurückerhalten. Zudem möchte sie der Leipzigerin einen Finderlohn zukommen lassen. Die Bundespolizei lobt das „vorbildliche Verhalten der Finderin”.